Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld ist im Dezember 2022 um 109 Personen auf nun 14.243 Personen zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 7,8 Prozent.
„Verantwortlich für den saisonuntypischen Rückgang der Arbeitslosenzahlen ist ausschließlich die Grundsicherung. 173 Personen weniger beziehen im Dezember Arbeitslosengeld II. Dagegen steigt die Zahl der Menschen, die Arbeitslosengeld I beziehen, erneut – diesen Monat um 64 Personen“ sagt Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld. Auffällig sei aber weiterhin, dass bis auf das Arbeitslosengeld I alle Arbeitsmarktkennzahlen sinken. Diesen Monat allerdings auch die neu ausgeschrieben Stellen. Die Arbeitgeber reagieren auf die aktuelle konjunkturelle zurückhaltend “, so der Arbeitsmarktexperte. Trotzdem geht er mit Zuversicht ins neue Jahr: „Nach der Corona-Pandemie und den wirtschaftlichen Unwägbarkeiten dieses Jahres steht der Bielefelder Arbeitsmarkt weiterhin solide da.“
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld sinkt im Dezember 2022 auf insgesamt 14.243 Personen. Dies sind 109 Personen bzw. 0,8 Prozent weniger als im November. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres sinkt die Zahl der Arbeitslosen sogar um 232 Personen bzw. 1,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im Dezember 2022 7,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 8,0 Prozent (minus 0,2 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III
In der Arbeitslosenversicherung sind im Dezember 3.692 Personen gemeldet. Dies sind 64 Personen bzw. 1,8 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Zu Dezember 2021 sind es sogar 299 Personen bzw. 8,8 Prozent mehr.
Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II
Grundsicherung beziehen 173 Arbeitslose bzw. 1,6 Prozent weniger als im Vormonat. Zu Dezember 2021 sind es 531 Personen bzw. 4,8 Prozent weniger. Insgesamt zählen 10.551 Personen und damit 74,1 Prozent aller Arbeitslosen zur Grundsicherung gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
1.079 Arbeitslose sind im Dezember 2022 in Bielefeld unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 41 mehr (minus 3,7 Prozent). Zum Dezember des Vorjahres sind es 24 weniger arbeitslose junge Menschen (minus 2,2 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist zum Vormonat um 16 Personen bzw. 0,3 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr sind es dagegen 35 Arbeitslose mehr (plus 0,7 Prozent). Insgesamt sind 4.713 Menschen 50 Jahre und älter in der Stadt Bielefeld arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Von den 6.850 Personen, die länger als ein Jahr in Bielefeld nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren, erhielten 94,5 Prozent (6.476 Personen) Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II, d.h. Grundsicherung. Vor einem Monat waren noch 116 Personen, vor einem Jahr sogar 462 Personen mehr langzeitarbeitslos.
Stellenangebote
Die Bielefelder Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat Dezember 491 Stellen neu (minus 53 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4.797 offene Stellen, 119 weniger als im Vormonat und 504 mehr als noch vor einem Jahr.
Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe
Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Dezember gestiegen. Aktuell sind 61.154 Personen arbeitslos gemeldet, das ist eine Zunahme zum Vormonat um 554 Menschen bzw. 0,9 Prozent. Im Vergleich zum Dezember 2021 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 4.525 Menschen bzw. 8,0 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 11.421 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 822 ebenso deutlich höher aus.
Die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer ist im Vergleich zum Vormonat wieder leicht gestiegen. So sind in diesem Berichtsmonat 22.338 Ausländer arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Plus zum Vormonat um 72 Personen. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine ist in OWL im Vergleich zum Vormonat mit 168 Personen bzw. 3,8 Prozent erneut gesunken.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen geht weiter zurück. Im aktuellen Berichtsmonat sind 24.336 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 16,5 Prozent mehr als im Dezember 2019, aber 7,1 Prozent weniger als im November 2021. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 39,8 Prozent weiterhin erhöht (2021: 46,3 Prozent, 2020: 39,6 Prozent, 2019: 36,0 Prozent, jeweils Dezember).
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 24.683 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand erstmals unter Vorjahreswert (minus 279). Das Stellenangebot bewegt sich jedoch weiterhin auf einem vergleichsweisen hohen Niveau. Im Dezember 2022 wurden 3.548 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit 1.261 Stellen bzw. 26,2 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen und stellen weniger Arbeitskräfte neu ein.
Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Gütersloh (4,0 Prozent) gefolgt vom Kreisen Höxter (4,2 Prozent), Kreis Paderborn (5,2 Prozent) und Kreis Lippe (5,2 Prozent) und Kreis Herford (5,3 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (5,5 Prozent) und der Stadt Bielefeld (7,8 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent (Vormonat 5,3 Prozent, Vorjahr 5,0 Prozent).