Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld ist im Januar 2023 um 617 auf nun 14.860 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 8,1 Prozent.
„Über den Jahreswechsel sind alle Eckwerte des Arbeitsmarkts in Bielefeld saison-typisch angestiegen“, sagt Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld. „Denn in der kalten Jahreszeit setzen viele Betriebe ihre Beschäftigten witterungsbedingt frei“, so der Arbeitsmarktexperte. Den größten Anstieg gegenüber dem Vormonat weisen die unternehmensnahmen Dienstleistungen gefolgt von den Land-, Forst- und Gartenbauberufen auf.
Trotz der saisonbedingt steigenden Zahlen gibt es aber auch positive Entwicklungen auf dem Bielefelder Arbeitsmarkt: binnen Jahresfrist reduzierte sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 493. „Dieser Rückgang ist besonders erfreulich, deutet er doch darauf hin, dass viele Menschen, die in der Pandemie ihren Job verloren haben, wieder eine Tätigkeit am ersten Arbeitsmarkt aufnehmen konnten“, so Draeger. Ebenso erfreulich ist der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresmonat um sechs Prozent.
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld steigt im Januar 2023 erneut an. Insgesamt sind 14.860 Personen arbeitslos gemeldet. Dies sind zum Vormonat 617 Personen bzw. 4,3 Prozent mehr. Im Vergleich zum Januar 2022 sinkt die Zahl der Arbeitslosen dagegen um 34 Personen bzw. 0,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im Januar 2023 8,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 8,2 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 4.022 Personen gemeldet. Dies sind 330 Personen bzw. 8,9 Prozent mehr als noch vor einem Monat. Zum Januar des Vorjahres steigt die Zahl um 279 Personen bzw. 7,5 Prozent.
Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II
Grundsicherung erhalten 287 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 313 weniger als im Vorjahr. Im Verhältnis entspricht dies plus 2,7 Prozent zum Dezember bzw. 2,8 Prozent zum Januar 2022. Insgesamt beziehen aktuell 10.838 Personen und damit 72,9 Prozent aller Arbeitslosen in der Stadt Bielefeld Grundsicherung gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
1.111 Arbeitslose sind im Januar in Bielefeld unter 25 Jahre alt. Im Dezember waren dies noch 32 weniger, im gleichen Monat des Vorjahres dagegen 71 mehr arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf plus 3,0 Prozent zum vorherigen Monat bzw. minus 6,0 Prozent zu Januar 2022.
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist zum Vormonat um 178 Personen bzw.3,8 Prozent gestiegen. Zum Januar des letzten Jahres sind es 109 Arbeitslose mehr (plus 2,3 Prozent). Insgesamt sind 4.891 Menschen ab 50 Jahre in der Stadt Bielefeld arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg in Bielefeld im Januar um 106 auf 6.956 Personen an. Diese waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Der größte Teil bezieht Grundsicherung (94,2 Prozent bzw. 6.550 Personen). Binnen Jahresfrist sinkt die Zahl der Langzeitarbeitslosen erfreulicherweise um 493 Personen.
Stellenangebote
Die Arbeitgeber aus Bielefeld haben in diesem Monat 335 Stellen gemeldet (minus 156 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4.676 offene Stellen, 121 weniger als im Vormonat, aber 327 mehr als vor einem Jahr.
Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe
Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Januar gestiegen. Aktuell sind 64.085 Personen arbeitslos gemeldet, das ist eine Zunahme zum Vormonat um 2.931 Menschen bzw. 4,8 Prozent. Im Vergleich zum Januar 2022 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 5.178 Menschen bzw. 8,8 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 11.952 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 909 ebenso deutlich höher aus.
Die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen. So sind in diesem Berichtsmonat 23.469 Ausländer arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Plus zum Vormonat um 1.131 Personen. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine ist in OWL im Vergleich zum Vormonat mit 156 Personen bzw. 3,7 Prozent wieder gestiegen.
Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist seit Monaten erstmals wieder angestiegen. Im aktuellen Berichtsmonat sind 24.578 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind dennoch 6,6 Prozent weniger als im Januar 2022. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 38,4 Prozent weiterhin erhöht (2022: 44,7 Prozent, 2021: 39,3 Prozent, 2020: 34,4 Prozent, jeweils Januar).
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 24.353 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand um 1.261 Stellen unter dem Vorjahreswert. Das Stellenangebot bewegt sich jedoch weiterhin auf einem vergleichsweisen hohen Niveau. Im Januar 2023 wurden 2.730 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit 1.581 Stellen bzw. 36,7 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen und stellen weniger Arbeitskräfte neu ein.
Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Gütersloh (4,2 Prozent) gefolgt vom Kreisen Höxter (4,4 Prozent), Kreis Lippe (5,4 Prozent), Kreis Paderborn (5,5 Prozent), Kreis Herford (5,7 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (5,8 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,1 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent (Vormonat 5,4 Prozent, Vorjahr 5,2 Prozent).