Der Arbeitsmarkt im Februar 2023

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes in der Stadt Bielefeld

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 18

Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld ist im Februar 2023 um 132 auf nun 14.992 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 8,2 Prozent.

„Nach dem saisontypisch recht deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit über den Jahreswechsel zeigen die Arbeitsmarktwerte im Februar eine leichte Erholung, wenn sie auch noch etwas steigen“, sagt Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld. „Es meldeten sich im Februar verglichen mit dem Vormonat rund 14 Prozent weniger Menschen aus einer Erwerbsarbeit in Bielefeld arbeitslos. Gleichzeitig haben rund 40 Prozent mehr Arbeitslose wieder eine Tätigkeit aufgenommen als noch im Januar“, kann der Arbeitsmarktexperte berichten.

Besonders erfreulich sei der weitere Rückgang der Langzeitarbeitslosen, so Draeger. Deutlich gestiegen ist dagegen die Jugendarbeitslosigkeit: „Dies hängt im Frühjahr immer mit einem Ausbildungsende nach 3,5 bzw. bei einer Verkürzung nach 2,5 Jahren zusammen“, erklärt Draeger. Wenn weder eine Übernahme noch eine Anschlussbeschäftigung in einem anderen Betrieb vorliegt, ist eine Arbeitslosmeldung notwendig. „Die letzten Jahre haben aber gezeigt, dass oftmals zeitnah eine neue Beschäftigung gefunden wird“, weiß der Agenturleiter.

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld steigt im Februar 2023 erneut. Insgesamt sind 14.992 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 132 Personen bzw. 0,9 Prozent mehr. Zu Februar 2022 steigt die Zahl der Arbeitslosen um 355 Personen bzw. 2,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im Februar 2023 8,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,1 Prozent (plus 0,1 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 4.055 Personen gemeldet. Dies sind 33 Personen bzw. 0,8 Prozent mehr als noch vor einem Monat. Zum Februar des Vorjahres steigt die Zahl um 369 Personen oder 10,0 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

Bürgergeld erhalten 99 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 14 weniger als vor einem Jahr. Im Verhältnis entspricht dies plus 0,9 Prozent zum Januar bzw. minus 0,1 Prozent zum Februar 2022. Insgesamt zählen 10.937 Personen und damit 73,0 Prozent aller Arbeitslosen zur Grundsicherung gemäß SGB II, dem Bürgergeld.

Jugendarbeitslosigkeit

1.229 Arbeitslose sind im Februar in Bielefeld unter 25 Jahre alt. Im Januar waren dies noch 118 weniger (plus 10,6 Prozent). Vor einem Jahr waren 49 junge Menschen weniger arbeitslos (plus 4,2 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist zum Vormonat um 42 Personen bzw. 0,9 Prozent gestiegen. Zum Februar des Vorjahrs sind es 245 Arbeitslose mehr (plus 5,2 Prozent). Insgesamt sind 4.933 Menschen ab 50 Jahre in der Stadt Bielefeld arbeitslos.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank dagegen in Bielefeld im Februar. 6.907 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, wovon 94,2 Prozent (6.503 Personen) Grundsicherung erhalten. Dies sind 49 Langzeitarbeitslose weniger als im Vormonat und sogar 447 Personen weniger als noch vor einem Jahr.

Stellenangebote

Die Arbeitgeber aus Bielefeld haben in diesem Monat 508 neue Stellen gemeldet (plus 173 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4.602 offene Stellen, 74 weniger als im Januar, aber 227 mehr als vor einem Jahr.

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Februar erneut gestiegen. Aktuell sind 64.395 Personen arbeitslos gemeldet, das ist eine Zunahme zum Vormonat um 310 Menschen bzw. 0,5 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2022 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 6.108 Menschen bzw. 10,5 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 12.920 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um plus 1.764 ebenso deutlich höher aus.

Die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer stagniert im Vergleich zum Vormonat. So sind in diesem Berichtsmonat 23.468 Ausländer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 5.718 arbeitslose Ausländer mehr gemeldet. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine in Höhe von 4.260 ist in OWL im Vergleich zum Vormonat um 138 Personen bzw. 3,1 Prozent gesunken.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stagniert im Februar 2023 nahezu, es sind 24.577 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind dennoch 5,3 Prozent weniger als im Februar 2022. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 38,2 Prozent weiterhin erhöht (2022: 44,5 Prozent, 2021: 39,7 Prozent, 2020: 34,4 Prozent, jeweils Februar).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 24.881 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 1.543 Stellen unter Vorjahreswert. Im Februar 2023 wurden 4.387 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit 405 Stellen bzw. 8,5 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Gütersloh (4,2 Prozent) gefolgt von dem Kreis Höxter (4,4 Prozent), dem Kreis Lippe (5,3 Prozent), dem Kreis Paderborn (5,5 Prozent), dem Kreis Herford (5,6 Prozent), dem Kreis Minden-Lübbecke (5,8 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,2 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent (Vormonat 5,6 Prozent, Vorjahr 5,1 Prozent).