Der Arbeitsmarkt im Februar 2023

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Gütersloh

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 19

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh steigt im Februar um 118 auf nun 9.007 Personen. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 4,2 Prozent.

„Nach dem saisontypisch recht deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit über den Jahreswechsel zeigen die Arbeitsmarktwerte im Februar eine leichte Erholung, wenn sie auch noch etwas steigen“, sagt Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld/Gütersloh. „Es meldeten sich im Februar verglichen mit dem Vormonat rund mehr als 15 Prozent weniger Menschen aus einer Erwerbsarbeit im Kreis Gütersloh arbeitslos. Gleichzeitig haben rund 27 Prozent mehr Arbeitslose wieder eine Tätigkeit aufgenommen als noch im Januar“, kann der Arbeitsmarktexperte berichten.

Überproportional gestiegen ist im Februar die Jugendarbeitslosigkeit: „Dies hängt im Frühjahr immer mit einem Ausbildungsende nach 3,5 bzw. bei einer Verkürzung nach 2,5 Jahren zusammen“, erklärt Draeger. Wenn weder eine Übernahme noch eine Anschlussbeschäftigung in einem anderen Betrieb vorliegt, ist eine Arbeitslosmeldung notwendig. „Die letzten Jahre haben aber gezeigt, dass oftmals zeitnah eine neue Beschäftigung gefunden wird“, weiß der Agenturleiter.

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh steigt im Februar 2023 auf 9.007 Personen. Dies sind 118 Personen bzw. 1,3 Prozent mehr als vor einem Monat. Zu Februar 2022 steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.239 Personen bzw. 16,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im Februar 2023 4,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 3,6 Prozent (plus 0,6 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.947 Personen gemeldet. Dies sind 155 Personen bzw. 4,1 Prozent mehr als im Januar 2023 und 582 Personen bzw. 17,3 Prozent mehr als im Februar 2022.

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

Bürgergeld erhalten 37 Arbeitslose (minus 0,7 Prozent) weniger als im Vormonat und 657 (plus 14,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Insgesamt zählen 5.060 Personen und damit 56,2 Prozent aller Arbeitslosen zur Grundsicherung gemäß SGB II, dem Bürgergeld.

Jugendarbeitslosigkeit

871 Arbeitslose sind im Februar im Kreis Gütersloh unter 25 Jahre alt. Im Januar waren es noch 83 Personen (plus 10,5 Prozent) weniger und im gleichen Monat des Vorjahres sogar 216 weniger arbeitslose junge Menschen (plus 33,0 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre steigt im Vergleich zum Vormonat um 14 Personen bzw. 0,5 Prozent. Dies sind 192 Arbeitslose mehr (plus 7,1 Prozent) als vor einem Jahr. Insgesamt sind 2.905 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Gütersloh arbeitslos.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg im Kreis Gütersloh im Februar 2023 auf 3.206 Personen. Sie waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 87,3 Prozent (2.800 Personen) zur Grundsicherung (Bürgergeld). Dies sind 21 Langzeitarbeitslose mehr als im Januar und 59 Personen weniger als im Februar des Vorjahres.

Stellenangebote

Die Arbeitgeber aus dem Kreis Gütersloh haben in diesem Monat 437 neue Stellen gemeldet (plus 95 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt aktuell 4.168 offene Stellen, 48 weniger als vor einem Monat und 229 weniger als vor einem Jahr.

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Februar erneut gestiegen. Aktuell sind 64.395 Personen arbeitslos gemeldet, das ist eine Zunahme zum Vormonat um 310 Menschen bzw. 0,5 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2022 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 6.108 Menschen bzw. 10,5 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 12.920 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um plus 1.764 ebenso deutlich höher aus.

Die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer stagniert im Vergleich zum Vormonat. So sind in diesem Berichtsmonat 23.468 Ausländer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 5.718 arbeitslose Ausländer mehr gemeldet. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine in Höhe von 4.260 ist in OWL im Vergleich zum Vormonat um 138 Personen bzw. 3,1 Prozent gesunken.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stagniert im Februar 2023 nahezu, es sind 24.577 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind dennoch 5,3 Prozent weniger als im Februar 2022. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 38,2 Prozent weiterhin erhöht (2022: 44,5 Prozent, 2021: 39,7 Prozent, 2020: 34,4 Prozent, jeweils Februar).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 24.881 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 1.543 Stellen unter Vorjahreswert. Im Februar 2023 wurden 4.387 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit 405 Stellen bzw. 8,5 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Gütersloh (4,2 Prozent) gefolgt von dem Kreis Höxter (4,4 Prozent), dem Kreis Lippe (5,3 Prozent), dem Kreis Paderborn (5,5 Prozent), dem Kreis Herford (5,6 Prozent), dem Kreis Minden-Lübbecke (5,8 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,2 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent (Vormonat 5,6 Prozent, Vorjahr 5,1 Prozent).