Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld steigt im April 2023 um 78 auf nun 15.015 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt weiterhin bei 8,2 Prozent.
„Erstmals seit Oktober 2021 liegt die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld wieder über der Marke von 15.000“, sagt Günter Michaelis, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bielefeld. Und trotz der Steigerung steht Bielefeld im Vergleich gut dar: „Der prozentuale Anstieg der Arbeitslosenzahl um fünf Prozent im Vergleich zum April 2022 ist der niedrigste in Ostwestfalen-Lippe und liegt auch deutlich unter dem NRW-Landesdurchschnitt von 9,6 Prozent“, weiß der Arbeitsmarktexperte.
„Zwar ist aktuell auch unser Stellenbestand leicht gesunken, jedoch haben wir in Bielefeld weiterhin eine vergleichsweise hohe Arbeitskräftenachfrage. So sind aktuell über 600 offene Stellen mehr ausgeschrieben als vor der Pandemie im April 2019“, so Michaelis. Für ihn ist zudem die Dynamik am Arbeitsmarkt deutlich gestiegen. „Dies bedeutet, dass wir eine größere Fluktuation, also mehr Zugänge, aber auch mehr Abgänge haben, als es die Daten, die an einem bestimmten Stichtag genommen werden, zeigen. Somit bietet der Arbeitsmarkt in Bielefeld trotz der gestiegenen Arbeitsmarktzahlen weiterhin sehr viele gute Chancen“, sagt Michaelis.
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen ist in der Stadt Bielefeld im April 2023 gestiegen. Insgesamt waren 15.015 Personen arbeitslos gemeldet. Dies sind 78 Personen bzw. 0,5 Prozent mehr als im Vormonat. Zu April 2022 steigt die Zahl der Arbeitslosen um 715 Personen bzw. 5,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 8,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,9 Prozent (plus 0,3 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III
Zur Arbeitslosenversicherung zählen in diesem Monat 4.052 Personen. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat um 20 Personen bzw. 0,5 Prozent erhöht. Zum April des letzten Jahres sind es 485 Personen bzw. 13,6 Prozent mehr.
Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II
Bürgergeld beziehen 58 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 0,5 Prozent). Zu April des Vorjahres sind es 230 Personen mehr (plus 2,1 Prozent) mehr. Insgesamt zählen 10.963 Personen und damit 73,0 Prozent aller Arbeitslosen zur Grundsicherung gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
1.205 Arbeitslose sind im April 2023 in Bielefeld unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 29 mehr (minus 2,4 Prozent). Vor einem Jahr waren 87 weniger arbeitslose junge Menschen arbeitslos (plus 7,8 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum März 2023 um 20 Personen gesunken (minus 0,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es dagegen 240 Arbeitslose mehr (plus 5,1 Prozent). Insgesamt sind 4.902 Menschen ab 50 Jahre in der Stadt Bielefeld arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist in der Stadt Bielefeld im Berichtsmonat gesunken. 6.826 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 94,3 Prozent (6.439 Personen) zur Grundsicherung. Dies sind 20 Langzeitarbeitslose weniger als vor einem Monat und 546 Personen weniger als vor einem Jahr.
Stellenangebote
Die Arbeitgeber aus Bielefeld haben in diesem Monat 371 Stellen neu gemeldet (64 weniger als im Vormonat). Im Bestand befinden sich insgesamt 4.237 offene Stellen, 221 weniger als im Vormonat und 428 weniger als vor einem Jahr.
Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe
Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im April gestiegen. Aktuell sind 64.201 Personen arbeitslos gemeldet, das ist eine Zunahme zum Vormonat um 235 Menschen bzw. 0,4 Prozent. Im Vergleich zum April 2022 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 7.991 Menschen bzw. 14,2 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 12.034 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.829 ebenso deutlich höher aus.
Auch die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer steigt im Vergleich zum Vormonat an. So sind in diesem Berichtsmonat 23.745 Ausländer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 6.404 arbeitslose Ausländer mehr gemeldet. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine in Höhe von 4.643 ist in OWL im Vergleich zum Vormonat um 140 Personen oder 3,1 Prozent gestiegen.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im April 2023 zum Vormonat leicht gestiegen (plus 114 bzw. plus 0,5 Prozent). Im aktuellen Berichtsmonat sind 24.632 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 2,9 Prozent weniger als im April 2022. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen beträgt in OWL aktuell 38,4 Prozent (2022: 45,1 Prozent, 2021: 42,6 Prozent, 2020: 33,7 Prozent, 2019: 37,1 Prozent, jeweils April).
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 23.954 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 3.311 Stellen unter dem Vorjahreswert. Das Stellenangebot bewegt sich jedoch weiterhin auf einem vergleichsweisen hohen Niveau. Im April 2023 wurden 3.042 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenzugang damit 1.350 Stellen bzw. 30,7 Prozent niedriger.
Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Höxter (4,2 Prozent), gefolgt vom Kreis Gütersloh (4,4 Prozent), Kreis Lippe (5,2 Prozent), Kreis Paderborn (5,4 Prozent), Kreis Herford (5,7 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (5,9 Prozent ) und der Stadt Bielefeld (8,2 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent (Vormonat 5,6 Prozent, Vorjahr 4,9 Prozent).