Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld steigt im August 2023 um 66 auf nun 15.680 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 8,5 Prozent.
„Die Arbeitslosigkeit in der Stadt Bielefeld steigt im fünften Monat in Folge an. Allerdings beträgt der Zuwachs gegenüber dem Vormonat nur 66 Personen. Damit sind in Bielefeld 15.680 Menschen arbeitslos gemeldet. Die saisontypische Arbeitskräftenachfrage nach den Sommerferien hat sich damit auf dem Arbeitsmarkt noch nicht durchgesetzt. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten unter anderem in Folge des Ukrainekrieges wirken sich auf die Nachfrage negativ aus, das heißt Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück“, so Wolfgang Draeger, Leiter der Bielefelder Arbeitsagentur.
Erfreulicher entwickelte sich die Jugendarbeitslosigkeit, so der Experte: „Der allgemeine Trend setzt sich hier nicht durch, das heißt gegenüber dem Vormonat sind 14 beziehungsweise gegenüber dem Vorjahresmonat nur 8 junge Menschen unter 25 Jahren mehr arbeitslos gemeldet.
Trotz der saisontypischen Entwicklung der Arbeitslosigkeit sieht der Agenturleiter den lokalen Markt weiterhin vor Herausforderungen: „Nach wie vor ist die konjunkturelle Lage schwierig. Das sehen wir insbesondere bei den Stellenmeldungen: Von Januar bis August wurden uns ungefähr 28 Prozent weniger Stellen gemeldet als noch 2022. Das sind immerhin rund 1.350 Arbeitsplätze weniger.“
Wie sich diese Situation – und damit auch die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen – zukünftig verändern wird, ließe sich nach wie vor nicht sagen: „Auch der lokale Markt ist da von globalen Geschehnissen bestimmt.“
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld steigt im August 2023. Insgesamt sind 15.680 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 66 Personen mehr (+0,4 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 842 Personen (+5,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im August 8,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,1 Prozent (+0,4 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 4.441 Personen gemeldet. Dies sind 35 Personen weniger als vor einem Monat (-0,8 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 729 Personen (+19,6 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 101 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+0,9 Prozent) und 113 mehr als im Vorjahr (+1,0 Prozent). Insgesamt zählen 11.239 Personen und damit 71,7 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
1.325 Arbeitslose sind im August 2023 in Bielefeld unter 25 Jahre alt. Dies sind 14 Personen mehr als im Vormonat (+1,1 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 8 junge Menschen mehr arbeitslos (+0,6 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren sinkt zum Vormonat um 36 Personen (-0,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 319 Arbeitslose mehr (+6,8 Prozent). Insgesamt sind 4.999 Menschen ab 50 Jahren in der Stadt Bielefeld arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Bielefeld steigt um 87 Personen (+1,3 Prozent). 7.000 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 93,8 Prozent (6.568 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen um 128 Personen (-1,8 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung in Bielefeld steigt im August 2023. Insgesamt sind 20.555 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 31 Personen mehr (+0,2 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 1.034 Personen (+5,3 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.
Stellenangebote
Die Arbeitgeber aus Bielefeld haben in diesem Monat 478 Stellen gemeldet und damit 2 weniger als im Vormonat (-0,4 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 151 Stellen (-24,0 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 4.060 offene Stellen, 80 weniger als vor einem Monat (-1,9 Prozent) und 1.023 weniger als vor einem Jahr (-20,1 Prozent).
DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE
Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im August gesunken. Aktuell sind 65.804 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Rückgang zum Vormonat um 492 Menschen oder 0,7 Prozent. Im Vergleich zum August 2022 liegt die Arbeitslosigkeit um 3.581 Menschen oder 5,8 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen fallen im aktuellen Monat mit 12.817 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 279 höher aus.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im August 2023 zum Vormonat gestiegen (plus 299; plus 1,2 Prozent). Im aktuellen Berichtsmonat sind 25.964 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 4,4 Prozent mehr als im August 2022. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen beträgt aktuell 39,5 Prozent (2022: 40 Prozent, 2021: 44,3 Prozent, 2020: 33,6 Prozent, 2019: 35,1 Prozent jeweils August).
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 22.457 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 5.869 Stellen unter dem Vorjahreswert. Im August 2023 wurden 3.303 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenzugang damit 556 Stellen oder 14,4 Prozent niedriger.
Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Höxter (4,3 Prozent) gefolgt vom Kreis Gütersloh (4,5 Prozent), Kreis Lippe (5,1 Prozent), Kreis Paderborn (5,4 Prozent, Kreis Herford (5,7 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,0 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,5 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent (Vormonat 5,8 Prozent, Vorjahr 5,5 Prozent).