Nur lächelnde Gesichter gab es am Freitag in der Mensa von wertkreis Gütersloh. 55 junge Menschen mit psychischen, körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen erhielten hier in der bundesweiten Aktionswoche für Menschen mit Behinderungen ihre Zertifikate über den erfolgreichen Abschluss der beruflichen Bildung beim wertkreis Gütersloh. Für mehr als 20 von ihnen wurde die Teilnahme dabei von der Agentur für Arbeit Gütersloh gefördert.
Doch was bedeutet dies genau? „In der Regel haben die Teilnehmenden einen Förderabschluss und sie wollen danach am Arbeitsleben teilhaben. Den ersten Schritt dorthin ermöglichen wir ihnen damit“, so Anja Will, Beraterin berufliche Rehabilitation und Teilhabe bei der Arbeitsagentur. Zunächst durchlaufen die Teilnehmenden dabei das sogenannte Eingangsverfahren. „Dies soll Anhaltspunkte geben, welche Potenziale und Interessen sie haben. Danach werden die individuellen weiteren Stationen in der folgenden Berufsbildungsphase festgelegt“, so Will. Und die sind beim wertkreis Gütersloh – der für seine innovativen Bildungsangebote bereits vom Land NRW und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten ausgezeichnet wurde - vielfältig: „Die Qualifizierungsmöglichkeiten an unserem zentralen Standort in Gütersloh umfassen zum Beispiel die technischen Fachbereiche wie Holz- und Metallbearbeitung, Hauswirtschaft und Ernährung, Pflege und Betreuung, Garten- und Landschaftsbau, IT und Büroarbeiten sowie die neuen Medien. Mit der Unterstützung von rund 160 Firmenpartner*innen legen wir das Hauptaugenmerk auf eine Förderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt“, berichtet Anja Grosse-Coosmann, Leiterin Berufliche Bildung beim Wertkreis Gütersloh.
„Das Ziel der zweijährigen Beruflichen Bildung ist die Vorbereitung auf die Tätigkeit im geschützten Rahmen der Werkstätten des wertkreises oder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt – individuell nach dem jeweiligen Entwicklungsprozess“, erklärt Will. Und auch außerhalb seiner Werkstätten unterstützt dabei der Wertkreis: sie haben im Kreis Gütersloh ein großes Netzwerk von Unternehmen mit geeigneten Arbeitsplätzen für die Teilnehmenden aufgebaut und halten einen eigenen Bereich vor, der Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt bringen soll. „Unser Bildungsteam begleitet hier zurzeit elf Teilnehmende mit Behinderungen auf externen Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Unser Ziel ist die aktive und selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben“, so Grosse-Coosmann.