Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld steigt im Dezember 2023 um 145 auf nun 15.397 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 8,3 Prozent.
„Wie bereits im letzten Monat erwartet, ist die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld zum Jahresende typischerweise wieder leicht gestiegen“, sagt Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld. Auffällig sind für ihn dabei zwei Werte: „Sowohl die Zahl der Bürgergeldempfänger, als auch die der Langzeitarbeitslosen sind konstant geblieben“, so Draeger. Dies zeige einmal mehr – so der Arbeitsmarktexperte – die aktuell hohe Dynamik am Arbeitsmarkt. „Somit finden viele auch nach einer Entlassung zeitnah eine neue Beschäftigung und sind nur kurzzeitig arbeitslos. Immerhin sind in Bielefeld über 4.300 Stellen vakant“, so Draeger.
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld steigt im Dezember 2023. Insgesamt sind 15.397 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 145 Personen mehr (+1,0 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.154 Personen (+8,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Dezember 8,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,8 Prozent (+0,5 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 4.508 Personen gemeldet. Dies sind 140 Personen mehr als vor einem Monat (+3,2 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 816 Personen (+22,1 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 5 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+0,0 Prozent) und 338 mehr als im Vorjahr (+3,2 Prozent). Insgesamt zählen 10.889 Personen und damit 70,7 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
1.279 Arbeitslose sind im Dezember 2023 in Bielefeld unter 25 Jahre alt. Dies sind 28 Personen mehr als im Vormonat (+2,2 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 200 junge Menschen mehr arbeitslos (+18,5 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 56 Personen (+1,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 337 Arbeitslose mehr (+7,2 Prozent). Insgesamt sind 5.050 Menschen ab 50 Jahren in der Stadt Bielefeld arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Bielefeld sinkt um 2 Personen (+/-0,0 Prozent). 6.879 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 93,9 Prozent (6.458 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 29 Personen (+0,4 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung in Bielefeld sinkt im Dezember 2023. Insgesamt sind 20.526 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 18 Personen weniger (-0,1 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 757 Personen (+3,8 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.
Stellenangebote
Die Arbeitgeber aus Bielefeld haben in diesem Monat 410 Stellen gemeldet und damit 67 weniger als im Vormonat (-14,0 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um -81 Stellen (-16,5 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 4.355 offene Stellen, 81 weniger als vor einem Monat (-1,8 Prozent) und 442 weniger als vor einem Jahr (-9,2 Prozent).
Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe
Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Dezember gestiegen. Aktuell sind 66.547 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Anstieg zum Vormonat um 1.193 Menschen (+1,8 Prozent). Im Vergleich zum Dezember 2022 liegt die Arbeitslosigkeit um 5.393 Menschen höher (+8,8 Prozent). Die Arbeitslosmeldungen fallen im aktuellen Monat mit 12.633 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.212 höher aus.
Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine in Höhe von 4.562 ist in OWL im Vergleich zum Vormonat um 138 Personen gestiegen (+3,1 Prozent).
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Dezember 2023 zum Vormonat um 72 Personen gestiegen (+0,3 Prozent). Im aktuellen Berichtsmonat sind 26.211 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 7,7 Prozent mehr als im Dezember 2022. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen beträgt aktuell 39,4 Prozent (2022: 39,8 Prozent, 2021: 46,3 Prozent, 2020: 39,6 Prozent, 2019: 36,0 Prozent, jeweils Dezember).
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 21.023 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 3.660 Stellen unter dem Vorjahreswert (-14,8 Prozent). Im Dezember 2023 wurden 2.715 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenzugang damit 833 Stellen niedriger (-23,5 Prozent).
Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Höxter (4,6 Prozent) gefolgt vom Kreis Gütersloh (4,7 Prozent), Kreis Lippe (5,2 Prozent), Kreis Paderborn (5,3 Prozent), Kreis Herford (5,8 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,0 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,3 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,8 Prozent (Vormonat: 5,7 Prozent, Vorjahr: 5,4 Prozent).