Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh sinkt im Monat 2024 um 71 auf nun 10.908 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,1 Prozent.
„Erstmals in diesem Jahr ist der ansteigende Trend unterbrochen und ein leichtes Sinken der Arbeitslosenzahl zu verzeichnen. Hintergrund hierfür sind die saisonal-typischen Schwankungen der Wintermonate, da viele Betriebe ihre Beschäftigten über den Winter freistellen, um sie dann anschließend weiter zu beschäftigen“, sagt Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld/Gütersloh.
Zudem verweist der Arbeitsmarktexperte auf eine Neuerung: ab April wird die Förderung der Beschäftigtenqualifizierung für Arbeitgeber erweitert. Mit dem neuen Qualifizierungsgeld können Betriebe, in denen strukturwandelbedingte Weiterbildungsbedarfe bestehen, ihre Beschäftigten weiterbilden lassen und die Agentur für Arbeit übernimmt – ähnlich dem Kurzarbeitergeld – stattdessen Entgeltersatzleistungen. „Das Qualifizierungsgeld ist also für alle Beschäftigten, denen im besonderen Maße durch den Wandel der Arbeitswelt der Verlust ihrer Arbeitsplätze drohen, bei denen eine Weiterbildung jedoch eine zukunftssichere Weiterbeschäftigung im gleichen Unternehmen ermöglicht“, so Draeger. „Alle Arbeitgeber, die hier oder auch zu den anderen Weiterbildungsförderungen der Arbeitsagentur Bedarf haben, können sich unter 0800 4 5555 20 bei unserem Arbeitgeber-Service melden. Die Kolleginnen und Kollegen beraten und unterstützen gern in Bezug auf die individuellen Bedarfe der Betriebe, mögliche Förderungen und die verbundenen Anträge.“
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh sinkt im März 2024. Insgesamt sind 10.908 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 71 Personen weniger (-0,6 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.845 Personen (+20,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im März 5,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,3 Prozent (+0,8 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 4.827 Personen gemeldet. Dies sind 74 Personen weniger als vor einem Monat (-1,5 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 908 Personen (+23,2 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 3 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+0,0 Prozent) und 937 mehr als im Vorjahr (+18,2 Prozent). Insgesamt zählen 6.081 Personen und damit 55,7 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
1.045 Arbeitslose sind im März 2024 im Kreis Gütersloh unter 25 Jahre alt. Dies sind 25 Personen weniger als im Vormonat (-2,3 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 180 junge Menschen mehr arbeitslos (+20,8 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahre sinkt zum Vormonat um 25 Personen (-0,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 532 Arbeitslose mehr (+18,1 Prozent). Insgesamt sind 3.469 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Gütersloh arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Gütersloh sinkt um 5 Personen (-0,1 Prozent). 4.016 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 90,1 Prozent (3.620 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 815 Personen (+25,5 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Gütersloh steigt im März 2024. Insgesamt sind aktuell 14.046 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 24 Personen mehr (+0,2 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 1.628 Personen (+13,1 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.
Stellenangebote
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Gütersloh haben in diesem Monat 369 Stellen gemeldet und damit 4 mehr (+1,1 Prozent) als im Vormonat. Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 10 Stellen (-2,6 Prozent). Im Bestand befinden sich aktuell insgesamt 3.877 offene Stellen, 18 weniger als vor einem Monat (-0,5 Prozent) und 182 weniger als vor einem Jahr (-4,5 Prozent).
Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe
Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im März gesunken. Aktuell sind 70.488 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Rückgang zum Vormonat um 204 Menschen (minus 0,3 Prozent). Im Vergleich zum März 2023 liegt die Arbeitslosigkeit um 6.522 Menschen höher (plus 10,2 Prozent). Die Arbeitslosmeldungen fallen im aktuellen Monat mit 12.337 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.123 höher aus.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im März 2024 zum Vormonat um 174 Personen gestiegen (+0,6 Prozent). Im aktuellen Berichtsmonat sind 27.057 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 10,4 Prozent mehr als im März 2023. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen beträgt aktuell 38,4 Prozent (2023: 38,3 Prozent, 2022: 45,2 Prozent, 2021: 41,3 Prozent, 2020: 34,8 Prozent, 2019: 36,8 Prozent jeweils März).
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, ist zum Vormonat leicht gesunken und beträgt im Berichtsmonat 20.731 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 3.816 Stellen unter dem Vorjahreswert (minus 15,5 Prozent). Im März 2024 wurden 2.950 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenzugang damit 169 Stellen niedriger (minus 5,4 Prozent).
Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Höxter (4,9 Prozent) gefolgt vom Kreis Gütersloh (5,1 Prozent), Kreis Lippe (5,5 Prozent), Kreis Paderborn (5,7 Prozent), Kreis Herford (6,1 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,2 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,9 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent (Vormonat 6,2 Prozent, Vorjahr 5,6 Prozent).