Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh steigt im Mai 2024 um 46 auf nun 10.937 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,0 Prozent.
„Leider haben wir anscheinend im Kreis Gütersloh den Peak noch nicht erreicht, so dass die Arbeitslosenzahl weiter steigt“, sagt Günter Michaelis, stv. Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld/Gütersloh. Jedoch gibt es auch positive Entwicklungen: denn die Unterbeschäftigung geht – wenn auch nur leicht – den zweiten Monat in Folge zurück. Damit sinkt – trotz gestiegener Arbeitslosigkeit – die Zahl der Menschen im Kreis Gütersloh ohne Job.
Denn Arbeitslosigkeit ist per Gesetz definiert und besagt, dass man sofort dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Wer aber nun eine Weiterbildung oder einen Sprachkurs macht, erkrankt oder schwanger ist, kann nicht unverzüglich – beispielsweise am nächsten Werktag – eine Arbeit aufnehmen. Deshalb werden diese Personen zusammen mit den gesetzlich definierten arbeitslosen Personen in der Unterbeschäftigung zusammengefasst.
„Daran sehen wir, dass aktuell viele Personen beispielsweise ihre Sprachkurse beenden und nun dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Die gleichzeitig gestiegenen Stellenangebote geben Hoffnung, dass sich der Arbeitsmarkt wieder reguliert“, so Michaelis.
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh steigt im Mai 2024. Insgesamt sind 10.937 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 46 Personen mehr (+0,4 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.724 Personen (+18,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Mai 5,0 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,3 Prozent (+0,7 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 4.679 Personen gemeldet. Dies sind 59 Personen weniger als vor einem Monat (-1,2 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 797 Personen (+20,5 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 105 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+1,7 Prozent) und 927 mehr als im Vorjahr (+17,4 Prozent). Insgesamt zählen 6.258 Personen und damit 57,2 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
935 Arbeitslose sind im Mai 2024 im Kreis Gütersloh unter 25 Jahre alt. Dies sind 44 Personen weniger als im Vormonat (-4,5 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 80 junge Menschen mehr arbeitslos (+9,4 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahre steigt zum Vormonat um 26 Personen (+0,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 608 Arbeitslose mehr (+20,8 Prozent). Insgesamt sind 3.532 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Gütersloh arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Gütersloh steigt um 39 Personen (+1,0 Prozent). 4.062 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 90,4 Prozent (3.674 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 792 Personen (+24,2 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Gütersloh sinkt im Mai 2024. Insgesamt sind aktuell 14.010 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 2 Personen weniger (-0,0 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 1.505 Personen (+12,0 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.
Stellenangebote
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Gütersloh haben in diesem Monat 334 Stellen gemeldet und damit 18 mehr (+5,7 Prozent) als im Vormonat. Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 26 Stellen (+8,4 Prozent). Im Bestand befinden sich aktuell insgesamt 3.817 offene Stellen, 12 mehr als vor einem Monat (+0,3 Prozent) und 198 weniger als vor einem Jahr (-4,9 Prozent).