Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh steigt im Monat 2024 um 67 auf nun 11.426 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,3 Prozent.
„Wir haben im Kreis Gütersloh einen leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vormonat“, sagt Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld. Da der Stichtag der Zahlen immer Mitte des Monats liegt, sieht er hierfür ursächlich die Sommerferien in NRW. „Aufgrund der Abwesenheiten vieler Beschäftigter werden weniger Stellen ausgeschrieben und dies wirkt sich auf die Einstellungen aus“, so der Arbeitsmarktexperte. Dies träfe auch besonders jene jungen Menschen, die vor den Sommerfeien ihre Ausbildung abgeschlossen hatten, aber in ihrem Ausbildungsbetrieb nicht übernommen wurden. Deshalb steige die Zahl an jugendlichen Arbeitslosen. Inwieweit die eigentlich übliche Herbstbelebung in diesem Jahr bei der aktuellen Konjunkturentwicklung zu positiven Einstellungseffekten führen wird, bleibe trotzdem abzuwarten, so der Arbeitsmarktexperte.
„Doch die Medaille hat bekanntermaßen zwei Seiten: so boten die arbeitslosen Fachkräfte wiederum Chancen für die Betriebe, die trotz Sommerflaute die Mitarbeitergewinnung fortgeführt haben“, erläutert der Arbeitsagentur-Chef.
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh steigt im August 2024. Insgesamt sind 11.425 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 67 Personen mehr (+0,6 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.741 Personen (+18,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im August 5,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,5 Prozent (+0,8 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 4.966 Personen gemeldet. Dies sind 21 Personen mehr als vor einem Monat (+0,4 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 770 Personen (+18,4 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 46 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+0,7 Prozent) und 971 mehr als im Vorjahr (+17,7 Prozent). Insgesamt zählen 6.459 Personen und damit 56,5 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
1.144 Arbeitslose sind im August 2024 im Kreis Gütersloh unter 25 Jahre alt. Dies sind 10 Personen mehr als im Vormonat (+0,9 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 224 junge Menschen mehr arbeitslos (+24,3 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahre steigt zum Vormonat um 70 Personen (+1,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 640 Arbeitslose mehr (+21,0 Prozent). Insgesamt sind 3.686 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Gütersloh arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Gütersloh steigt um 37 Personen (+0,9 Prozent). 4.256 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 90,2 Prozent (3.837 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 594 Personen (+16,2 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Gütersloh steigt im August 2024. Insgesamt sind aktuell 14.255 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 57 Personen mehr (+0,4 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 1.542 Personen (+12,1 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.
Stellenangebote
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Gütersloh haben in diesem Monat 371 Stellen gemeldet und damit 10 mehr als im Vormonat (+2,8 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 68 Stellen (-15,5 Prozent). Im Bestand befinden sich aktuell insgesamt 3.596 offene Stellen, 71 mehr als vor einem Monat (+2,0 Prozent) und 469 weniger als vor einem Jahr (-11,5 Prozent).