Arbeitslosigkeit rückläufig - alle Personengruppen profitieren

Bochum. Positive Entwicklung im Februar. Arbeitslosigkeit über alle Personengruppen hinweg rückläufig. Arbeitsmarkt sehr robust. Personalbedarf der Unternehmen steigt. Frisch ausgebildete Nachwuchskräfte haben jetzt gute Chancen. Kurzarbeit steht nach wie vor zur Verfügung, aktuelle Nachfrage aber nicht bedenklich.

02.03.2022 | Presseinfo Nr. 15

Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, zieht für das momentane Geschehen auf dem Arbeitsmarkt folgendes Fazit: „Die Arbeitslosigkeit ist im Februar gesunken. Das ist erfreulich und nicht selbstverständlich für einen Februar. Der Rückgang ist in allen Personengruppen zu verzeichnen. Die Unternehmen suchen Personal und schreiben Stellen aus. Im Januar endeten auch einige Ausbildungen. Nicht alle Ausbildungsbetriebe konnten ihre Auszubildenden übernehmen. Einige haben aber schon innerhalb kürzester Zeit eine Neuanstellung erhalten. In der Regel sind Nachwuchskräfte, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, immer gut und schnell wieder zu vermitteln. Ich bin da sehr zuversichtlich. Erfreulich ist, dass aktuell in allen Bereichen gesucht und über alle Altersgruppen hinweg eingestellt wird.“

Arbeitslosigkeit
Nachdem die Arbeitslosigkeit zu Beginn des Jahres saisonbedingt leicht gestiegen war, verzeichnet die Agentur für Arbeit im Februar hingegen einen Rückgang. Insgesamt (über beide Rechtskreise - SGB III und SGB II - hinweg) sind aktuell 16.692 Arbeitslose in Bochum registriert. Das sind gegenüber dem Januar 200 Personen oder 1,2 Prozent weniger. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres sinkt die Zahl damit um 2.284 Personen oder 12,0 Prozent.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen, beträgt im Februar 8,5 Prozent. Das ist im Vergleich zum Vormonat ein Rückgang um 0,1 Prozentpunkte. Gegenüber dem Vorjahr aber sogar ein Rückgang um 1,3 Prozentpunkte. Im Februar 2021 betrug sie noch 9,8 Prozent.

Langzeitarbeitslosigkeit
Die positive Entwicklung wirkt sich auch auf die Langzeitarbeitslosigkeit aus. Dazu zählt jeder, der länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist. In Bochum sind das aktuell 7.809 Personen (SGB III und SGB II). Das sind gegenüber dem Vormonat 157 langzeitarbeitslos gemeldete Personen weniger. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Langzeitarbeitslosigkeit um 520 Personen. Von allen Langzeitarbeitslosen sind die Meisten, 92,0 Prozent oder 7.182 Personen jetzt im Februar, in der Grundsicherung gemeldet.

Jugendarbeitslosigkeit
Auf dem Arbeitsmarkt gelten alle Personen, die unter 25 Jahre sind, als Jugendlich. Im Februar sind 1.058 Jugendliche als arbeitslos gemeldet. Das ist viel. Ein Blick auf den Januar zeigt aber, dass die Arbeitslosigkeit dieser Personengruppe erfreulicherweise aktuell rückläufig ist. Im Januar waren es noch 37 jugendliche Arbeitslose oder 3,4 Prozent mehr. Im gleichen Monat des Vorjahres waren es 334 arbeitslose junge Menschen oder 24,0 Prozent mehr.

Arbeitslosigkeit der Älteren
Personen, die 50 Jahre oder älter sind, zählen auf dem Arbeitsmarkt zu den "Älteren". Im Februar sind das in Bochum insgesamt 5.861 Personen. Gegenüber dem Januar sind dies 75 Personen oder 1,3 Prozent weniger. Im Februar vor einem Jahr zählte die Agentur für Arbeit 361 Personen oder 5,8 Prozent mehr, die zu dieser Personengruppe gehörten und arbeitslos gemeldet waren.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in Bochum 3.688 Personen arbeitslos gemeldet. Damit hat sich die Anzahl im Vergleich zum Vormonat um 89 Personen oder 2,4 Prozent verringert. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies einen Rückgang um 1.776 Personen oder 32,5 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
In der Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) sind insgesamt 13.004 Arbeitslose gemeldet. Das sind 111 arbeitslose Personen weniger (0,8 Prozent) als im Januar. Verglichen mit dem Februar vor einem Jahr zählt die Arbeitsagentur damit 508 Arbeitslose oder 3,8 Prozent weniger. Insgesamt umfasst die Grundsicherung 77,9 Prozent aller Arbeitslosen.

Stellenangebote
Die Stellenzugänge ziehen wieder an. Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 667 Stellen gemeldet. Verglichen mit dem Januar sind das 115 Stellenmeldungen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 7 Stellen weniger gemeldet. Insgesamt befinden sich im Februar 3.711 offene Stellen im Bestand. Das sind 17 Stellen mehr als im Vormonat und 927 mehr mit Blick auf den Vorjahresmonat.

Kurzarbeit
Im Februar haben 39 Betriebe (Vormonat 76) mit 412 möglichen Mitarbeitern (Vormonat 1.420) Kurzarbeit angefragt. Im Februar letzten Jahres waren es 161 Betriebe mit 1.945 möglichen Mitarbeitern.

Welche Unternehmen und wie viele Mitarbeiter letztendlich Kurzarbeitergeld beziehen, kann jedoch erst zeitverzögert genau ermittelt werden. Die Betriebe haben insgesamt drei Monate Zeit, angemeldete Kurzarbeit auch zu beantragen. Die Anzeige ist eine Vorhersage des Arbeitgebers. Die realisierten Zahlen werden erst durch die Anträge im Nachhinein mitgeteilt. Die vorherige Anzeige der Unternehmen bleibt jedoch dringend erforderlich und zeigt einen Trend.