Chancen, eine duale Ausbildung zu starten, noch immer gut
Herne. Mehr als 140 Jugendliche wurden in den letzten vier Wochen in eine Ausbildung oder eine schulische Weiterbildung vermittelt. Arbeitgeber konnten 140 Ausbildungsplätze besetzen. Aber noch immer gibt es offene Ausbildungsplätze und unversorgte junge Bewerber. Die Berufsberatung und der Arbeitgeber Service helfen, wo sie können. Und das mit gutem Grund, denn der Fachkräftebedarf wird sich in Zukunft deutlich verschärfen!
Viele Ausbildungen starteten im August. Andere tun es zum 1. September. Trotzdem ist das Ende der Fahnenstange auf dem Ausbildungsmarkt noch lange nicht in Sicht. Immer wieder wird auch nach dem Ausbildungsstart vermittelt. Jeder Jugendliche hat die Möglichkeit, etwas später - manchmal auch Monate später - einzusteigen. Vorausgesetzt, er findet den richtigen Ausbildungsplatz und Arbeitgeber. Auch jetzt kann die Agentur für Arbeit für dieses Jahr noch Ausbildungsplätze vermitteln.
Wie immer um diese Jahreszeit, sind die Chancen, eine duale Ausbildung zu finden, noch gut. Insbesondere das Handwerk sucht Hände ringend nach Nachwuchs. „Ein sehr spannender und zukunftsträchtiger Bereich und oftmals unterschätzt. Das Handwerk wird eine wichtige Rolle mit Blick auf die Klimatransformation übernehmen und hat viele Facetten und Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Wir stellen aber immer wieder fest, dass viele Jugendliche sich nicht ausreichend informieren – egal, für welche Branche oder welchen Beruf sie sich interessieren“, so Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, zu der auch die Geschäftsstelle in Herne gehört. „Für die Vermittlung nehmen wir uns daher viel Zeit, auch jetzt noch. Es kommt nicht immer auf das letzte Schulzeugnis an.
In erster Linie schauen wir, was die Jugendlichen mögen und was ihre Vorstellungen sind. Kann sich ein Arbeitgeber den jungen Menschen dann auch in seinem Betrieb vorstellen, dann beginnt die heiße, weitere Phase: das Beschnuppern in der Praxis. Viele Jugendliche zeigen ihre Talente erst in der Praxis und oft ist genau diese Lebensphase wegbereitend für die jungen Menschen. Aktuell stehen die Chancen für die jungen Menschen so gut wie nie, eine duale Ausbildung zu finden. Der Fachkräftebedarf wird sich weiter zuspitzen und jeder Arbeitgeber, der jetzt selber ausbildet, hat gewonnen. Der Bedarf an gut ausgebildetem Personal wird steigen und das Angebot an qualifizierten Kräften wird sich in Zukunft deutlich verknappen“, so Frank Neukirchen-Füsers.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres meldeten sich 1.355 Bewerber bei der Herner Berufsberatung auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Das sind 65 Jugendliche oder 5,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und 162 weniger verglichen mit 2019/2020. Zugleich gab es 903 Meldungen für Berufsausbildungsstellen. Das entspricht einem Plus von 165 Stellen oder 22,4 Prozent und einem Plus von 204 verglichen mit 2019/2020. Ende August sind jedoch noch 220 Bewerber (minus 11 gegenüber Vorjahr) unversorgt und 283 Ausbildungsstellen (plus 25 gegenüber Vorjahr) unbesetzt.
Wer noch sucht, kann sich melden unter:
• Für Jugendliche: Berufsberater stehen jederzeit telefonisch unter 0800 4 5555 00 oder über die Anwahl des persönlichen Beraters zur Verfügung. Auch möglich ist, www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch oder Herne.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de
• Für Betriebe: Auch eine kurzfristige Bewerbersuche kann unter 0800 4 5555 20 oder über ihre/n persönliche/n Betreuer/in im Arbeitgeber-Service durchgegeben werden sowie unter Herne.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de