Mehr Arbeitslose, aber auch mehr offene Stellen im Februar

Gestiegene Kräftenachfrage bietet neue Chancen

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 26

Herne. Der Februar auf dem Arbeitsmarkt ist wie schon im Vormonat mit einem
weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit gekennzeichnet. Eine Entwicklung, die für
diesen Monat saisontypisch ist. Insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit ist davon
betroffen. Dies lässt sich einfach erklären: Nicht alle Unternehmen können ihre
Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung übernehmen. Die
Erfahrung zeigt jedoch, dass diese Entwicklung nach ein paar Wochen wieder schnell
rückläufig wird. Die Weichen dafür sind bereits gestellt: Die Agentur verzeichnet einen
deutlichen Zuwachs an Stellenausschreibung. Gut ausgebildetes Personal wird
weiter verstärkt gesucht!

Ging im letzten Jahr um diese Zeit die Arbeitslosigkeit noch zurück, ist sie in diesem Jahr im
Februar wieder leicht gestiegen. Der Anstieg um diese Jahreszeit ist jedoch saisontypisch
und nicht unüblich. Es war eher die Entwicklung im letzten Jahr, die, sicherlich auch bedingt
durch die Coronajahre, untypisch verlief. Bereits im Januar, aber auch im Februar, wirkt sich
das Jahresende mit auslaufenden Verträgen oder Kündigungen zum Quartalsende immer
statistisch aus.

Hinzu kommt jedes Jahr aufs Neue eine gestiegene Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen,
die in der Statistik sichtbar zum Tragen kommt. Der Grund dafür ist der Abschluss der
zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Ausbildungen. Nicht jeder erfolgreich ausgebildete
junge Mensch kann von seinem Ausbildungsbetrieb übernommen werden. Diese erhöhte
Arbeitslosigkeit zu Beginn des Jahres in der Gruppe der Jugendlichen, währt in aller Regel
jedoch nicht lange. Junge Menschen finden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung
erfahrungsgemäß schnell wieder eine neue Anstellung.

Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, zeigt sich auch im Februar weiter optimistisch: „Die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Februar verläuft wie erwartet und gibt keinen Anlass zur Beunruhigung. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die meisten jungen Leute, die nicht durch ihren Ausbildungsbetrieb übernommen werden konnten, schnell wieder vermitteln können. Wir haben einen deutlichen Zuwachs an offenen Stellen. Das offeriert sowohl den Jugendlichen, die gerade ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, als auch anderen Arbeitslosen gute Chancen. Die Unternehmen suchen Personal und das, obwohl das weltpolitische Geschehen weiterhin ungewiss bleibt. Wir verzeichnen einen Rückgang (minus 38 Personen, insgesamt 529) an Arbeitslosmeldungen und sichtbar mehr Vermittlungen in diesem Monat (plus 106 Personen, insgesamt 407). Das stimmt zuversichtlich und zeigt, dass das Geschehen auf dem Arbeitsmarkt wieder an Dynamik gewinnt. Jeder, der nun auf der Suche ist, sollte das für sich nutzen. Wer nicht gleich Erfolg hat, kann auf unsere Unterstützung bauen und soll sich an uns wenden.“

Arbeitslosigkeit
Im Februar 2023 sind mit insgesamt 9.151 gemeldeten Arbeitslosen in Herne 155 Personen
oder 1,7 Prozent mehr arbeitslos als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die
Arbeitslosigkeit damit um 697 Personen oder 8,2 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote auf
Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Februar 11,4 Prozent. Vor einem Jahr belief
sie sich auf 10,6 Prozent (0,8 Prozentpunkte mehr).

Langzeitarbeitslosigkeit
Insgesamt 3.391 Personen (SGB III und SGB II) sind länger als ein Jahr nicht
sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Herne langzeitarbeitslos
gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 27 Langzeitarbeitslose weniger. Im
Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit sinkt die Zahl um 587 Personen. 93,1 Prozent (3.157
Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet.

Jugendarbeitslosigkeit
910 Jugendliche sind aktuell in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den Jugendlichen zählen in
der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat sind
dies 41 Arbeitslose (4,7 Prozent) mehr. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es
176 arbeitslose junge Menschen oder 24,0 Prozent mehr.

Arbeitslosigkeit der Älteren
Aktuell sind 2.709 ältere Personen in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den älteren Personen
zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das
sind im Vergleich zum Vormonat 32 Personen oder 1,2 Prozent mehr. Verglichen mit dem
Vorjahr um diese Zeit sind es 205 Arbeitslose mehr (8,2 Prozent).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in
Herne 1.936 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 81
Personen oder 4,4 Prozent mehr. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier eine Erhöhung um
128 Personen oder 7,1 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II
Die Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) zählt im Februar 2023 insgesamt 7.215
Arbeitslose. Das sind 74 Arbeitslose mehr (1,0 Prozent) als im Vormonat und verglichen mit
dem Vorjahresmonat 569 Arbeitslose oder 8,6 Prozent mehr. Von allen Arbeitslosen sind
damit rund 78,8 Prozent aller Arbeitslosen in der Grundsicherung gemeldet.

Stellenangebote
196 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im
Februar 2023 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 67 Stellenmeldungen mehr.
Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit sind das 49 neu gemeldete Stellen weniger.
Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 1.087 offene Stellen. Das sind 26
mehr als im Vormonat und 20 mehr als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die
Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme
der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus
befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen
steht, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt.
Insgesamt waren in diesem Monat 12.496 Personen in der Unterbeschäftigung registriert.
Verglichen mit dem Vormonat sind das 136 Personen mehr. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt
einen Anstieg um 810 Personen.