Herne. Die Zahlen zur Halbjahresbilanz auf dem Ausbildungsmarkt zeigen, dass aktuell bereits mehr Stellen besetzt sind als im Vorjahr. Und das, obwohl sich
das Verhältnis nicht wirklich verbessert hat. Im Gegenteil. Das Angebot an Ausbildungen ging knapp um ein Fünftel zurück. Der Grund: Nicht jeder kann jedes
Jahr ausbilden. Das Verhältnis Berufsausbildungsstelle pro Bewerber liegt aktuell bei 0,65.
Für 100 Bewerber:innen gibt es statistisch vor Ort „nur“ 65 Ausbildungsstellen. Rein rechnerisch könnten damit jede/r zweite Bewerber:innen vor Ort eine Ausbildung
starten. Hinzu kommt das große Angebot an schulischen Ausbildungen im Gesundheitsbereich. Und über die Stadtgrenzen hinaus gibt es auch noch ein
gutes Angebot. Der Vorsitzende Geschäftsführer der Agentur für Arbeit fährt mit einer verstärkten Ausbildungsoffensive auf.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich 998 Bewerber für Berufsausbildungsstellen. Das sind 29 Jugendliche weniger (3 Prozent) als im Vorjahreszeitraum.
Zugleich gab es 649 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 91 Stellen (12 Prozent). Ende März waren 604 Bewerber noch
unversorgt und 420 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Die Zahl der unversorgten Bewerber hat sich damit (plus 3 Personen) kaum verändert. Die Zahl der unbesetzten
Ausbildungsstellen ist um 86 Stellen, das sind 17 Prozent, kleiner.
„Der Ausbildungsmarkt in Herne weist von jeher weniger Ausbildungsstellen als Bewerber:innen auf. Da gibt es noch Luft nach oben. Darüber hinaus gibt es aber in der Gesundheitsbranche ein breites Feld an schulischen Ausbildungen vor Ort. Auch die Stadtgrenze darf weder in der Job- noch Ausbildungssuche ein Kriterium sein. Wir brauchen qualifiziertes Personal. In unseren Gesprächen stellen wir fest, dass Unternehmen und Jugendliche ob der allgemeinen Situation verunsichert sind. Erst die Pandemie, dann der Angriffskrieg in der Ukraine, zuletzt die gestiegenen Verbraucherpreise. Dies hinterlässt Spuren. Obwohl wir mit unseren Berufsberater:innen nach wie vor sehr aktiv in den Schulen und Berufskollegs unterwegs sind, werden wir in diesem Frühjahr eine weitere Ausbildungsoffensive in die Wege leiten und junge Menschen wie auch Unternehmen mit Messen, Informationsveranstaltungen, Elternabenden und weiteren Beratungsangeboten unterstützen“, so Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum.
Wichtige Messen und Beratungsangebote:
➢ Große Handwerksmesse im Riff Bochum, am 19. April
➢ Messe zum „dualen Studium in der Bochumer Agentur, am 20. April
➢ Große Gesundheitsmesse am 16. Mai im Herner „Innovations- und Gründerzent-rum IGS“, 16. Mai
➢ regelmäßiges Sprechstundenangebot an allen allgemeinbildenden und berufs-bildenden Schulen
➢ wöchentliche Sprechstunde an der RUB für Studienzweifler/Ausbildungsinteres-sierte
➢ regelmäßige Veranstaltungen im KundenCenter zur Berufsorientierung - siehe Veranstaltungskalender
➢ Tägliche Nutzung der virtuellen Welten - wie zum Beispiel VR Brillen – im Kun-denCenter für mehr Informationen zur Berufswahl oder für das Üben von Bewer-bungsgesprächen möglich.