Herne. Im März sind in Herne mit minus 40 Personen erneut weniger Arbeitslose gemeldet als im Februar. Doch von einer echten Frühjahrsbelebung vor Ort kann noch nicht die Rede sein. Das lässt sich an den gemeldeten offenen Stellen ablesen. Herner Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben im März insgesamt ein Drittel weniger Stellen gemeldet als im Vormonat (91 Stellen weniger).
Absatzschwierigkeiten von Zulieferbetrieben nach Fernost oder aber auch in die Ukraine und Israel lassen die Unternehmen bei der Personalrekrutierung zögern. Ein anderer Grund für den Rückgang der Stellenangebote ist, dass Unternehmerinnen und Unternehmer häufig nicht mehr erwarten, ihre offenen Stellen aufgrund des Fachkräftemangels besetzen zu können und melden daher ihren Bedarf erst gar nicht mehr.
Stephanie Herrmann, Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Bochum, zu der auch die Geschäftsstelle in Herne gehört, appelliert an die Unternehmerschaft, ihre Stellen immer zu melden, bereits bestehende Beschäftigte zu schulen und älteren Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance zu geben:
„Die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen trägt enorm dazu bei, seine Anstellung zu sichern oder im Falle von Arbeitslosigkeit eine neue Arbeit zu finden. Unsere Devise lautet: Weiter durch Bildung. Arbeitgeber können mit den neuen Qualifizierungsgeld ihren Arbeitgebern Arbeitsplätze sichern. Unter bestimmten Voraussetzungen erhalten sie beziehungsweise ihre Beschäftigten einen Zuschuss zu den Lehrgangskosten: Der kann zwischen 25 Prozent und 100 Prozent betragen. Genaue Informationen erteilt unser Arbeitgeber-Service.“
Arbeitslosigkeit
Im März 2024 sind mit insgesamt 9.385 gemeldeten Arbeitslosen in Herne 40 Personen oder 0,4 Prozent weniger arbeitslos als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit damit um 364 Personen oder 4,0 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im März 11,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 11,3 Prozent (0,2 Prozentpunkte weniger).
Langzeitarbeitslosigkeit
Insgesamt 3.550 Personen (SGB III und SGB II) sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Herne langzeitarbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 28 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit steigt die Zahl um 219 Personen. 93,3 Prozent (3.313 Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet.
Jugendarbeitslosigkeit
906 Jugendliche sind aktuell in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den Jugendlichen zählen in der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 18 Arbeitslose (1,9 Prozent) weniger. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es zwei arbeitslose junge Menschen oder 0,2 Prozent weniger.
Arbeitslosigkeit der Älteren
Aktuell sind 2.936 ältere Personen in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den Älteren Personen zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das sind im Vergleich zum Vormonat 27 Personen oder 0,9 Prozent mehr. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 278 Arbeitslose mehr (10,5 Prozent).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in Herne 2.148 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 15 Personen oder 0,7 Prozent mehr. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier eine Erhöhung um 228 Personen oder 11,9 Prozent.
Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
Die Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) zählt im März 2024 insgesamt 7.237 Arbeitslose. Das sind 55 Arbeitslose weniger (0,8 Prozent) als im Vormonat und verglichen mit dem Vorjahresmonat 136 Arbeitslose oder 1,9 Prozent mehr. Von allen Arbeitslosen sind damit rund 77,1 Prozent aller Arbeitslosen in der Grundsicherung gemeldet.
Stellenangebote
142 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im März 2024 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 91 Stellenmeldungen weniger. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit sind das neun gemeldete Stellen weniger. Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 947 offene Stellen. Das sind 37 weniger als im Vormonat und 147 weniger als im Vorjahresmonat.
Unterbeschäftigung
Insgesamt waren in diesem Monat 12.525 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat sind das 36 Personen weniger. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt einen Anstieg um 45 Personen.