Saisontypische Entwicklung im Juni. Kaum Veränderung. Arbeitsmarkt verzeichnet wenig Bewegung. Vermittlungen auf dem Ausbildungsmarkt hingegen steigen.
Herne. Im Juni verzeichnete die Agentur für Arbeit weniger Dynamik als im Vormonat. Die Agentur für Arbeit verzeichnet eine leicht einsetzende Sommerflaute. Die Arbeitslosigkeit konnte nicht weiter abgebaut werden. Die Unternehmen halten sich mit Neu-Einstellungen zurück.
Anders sieht es auf dem Ausbildungsmarkt aus. Auch wenn es nach wie vor zu wenig betriebliche Ausbildungsstellen im Vergleich zu den Ausbildungsplatzsuchenden gibt, laufen hier die Vermittlungen auf Hochtouren. Viele Unternehmen wissen, dass sie mit der Vergabe von Ausbildungsplätzen in die Zukunft ihres Unternehmens investieren und suchen nach dem richtigen Nachwuchs.
Beide Trends sind für diese Jahreszeit typisch und bilden sich jedes Jahr aufs Neue in den Zahlen ab.
Gut 370 Hernerinnen und Herner konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden und nahmen im Juni eine neue Arbeitsstelle an. Dennoch lag diese Zahl unter der registrierten Zahl derer, die sich aus der Erwerbstätigkeit arbeitslos melden mussten. Das waren 454 Personen. Aber, trotz Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt, wird Personal gesucht und zwar in allen Branchen. Engpässe gibt es laut einer aktuellen Analyse der Bundesagentur für Arbeit in Herne bereits in folgenden Bereichen: bei den Produktions- und Fertigungsberufen, bei den Bauberufen, in der Verwaltung und Beratung sowie nach wie vor im Gesundheitswesen. Nicht zu vergessen sind die Nachwuchskräfte, um die sich jetzt viele Unternehmen bemühen. Die Suche nach dem richtigen Auszubildenden oder der richtigen Auszubildenden ist noch lange nicht zu Ende.
Christopher Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bochum, bezeichnet die Lage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Juni als saisontypisch: „Dass sich die Unternehmen in den Sommermonaten zurückhalten, erleben wir jedes Jahr aufs Neue. Sie reagieren so auf die alljährliche Sommerflaute in ihren Auftragsbüchern. Dennoch verzeichnen wir weiterhin ein Beschäftigungshoch. Wer jedoch arbeitslos ist und keine gute Qualifikation aufweisen kann, hat es schwerer als in der Vergangenheit auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen. Der Ausbildungsmarkt hingegen läuft gerade in den Sommermonaten auf Hochtouren. Viele Unternehmen haben sich schon entschieden, andere aber auch noch nicht. Noch ist alles für die Jugendlichen möglich. Wer bis jetzt noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, sollte noch lange nicht die Flinte ins Korn werfen, sondern sich bei uns melden. Dann sehen wir gemeinsam weiter. Die Chancen nach den Sommerferien eine Ausbildung zu beginnen sind definitiv noch gut.“
Arbeitslosigkeit
Im Juni 2024 sind mit insgesamt 9.342 gemeldeten Arbeitslosen in Herne 29 Personen oder 0,3 Prozent mehr arbeitslos als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit damit um 643 Personen oder 7,4 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Juni 11,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 10,7 Prozent (0,6 Prozentpunkte weniger).
Langzeitarbeitslosigkeit
Insgesamt 3.565 Personen (SGB III und SGB II) sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Herne langzeitarbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 6 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit steigt die Zahl um 370 Personen. 93,4 Prozent (3.331 Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet.
Jugendarbeitslosigkeit
960 Jugendliche sind aktuell in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den Jugendlichen zählen in der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 41 Arbeitslose (4,5 Prozent) mehr. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 69 arbeitslose junge Menschen oder 7,7 Prozent mehr.
Arbeitslosigkeit der Älteren
Aktuell sind 2.896 ältere Personen in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den Älteren Personen zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das ist im Vergleich zum Vormonat unverändert geblieben. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 262 Arbeitslose mehr (9,9 Prozent).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in Herne 2.157 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 41 Personen oder 1,9 Prozent mehr. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier eine Erhöhung um 190 Personen oder 9,7 Prozent.
Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
Die Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) zählt im Juni 2024 insgesamt 7.185 Arbeitslose. Das sind 12 Arbeitslose weniger (0,2 Prozent) als im Vormonat und verglichen mit dem Vorjahresmonat 453 Arbeitslose oder 6,7 Prozent mehr. Von allen Arbeitslosen sind damit rund 76,9 Prozent aller Arbeitslosen in der Grundsicherung gemeldet.
Stellenangebote
103 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im Juni 2024 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 58 Stellenmeldungen weniger. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 27 neue gemeldete Stellen weniger . Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 990 offene Stellen. Das sind 3 mehr als im Vormonat und 40 mehr als im Vorjahresmonat.
Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen steht, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt.
Insgesamt waren in diesem Monat 12.421 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat sind das 40 Personen weniger. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt einen Anstieg um 171 Personen.
Insgesamt meldeten sich seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres 1.248 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen. Das sind 25 Personen oder 2,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Zugleich gab es 850 Meldungen für Berufsausbildungsstellen. Das entspricht einem Minus von 103 Stellen oder 13,8 Prozent. Ende Juni waren 514 Bewerberinnen und Bewerber noch unversorgt. 517 Ausbildungsstellen waren noch unbesetzt.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 20 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber mehr (4,0 Prozent). Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen lag mit 90 Stellen mehr ebenfalls höher (21,1 Prozent).
Wichtige Telefonnummern und eServicevarianten:
•0234 305 5555: Regionale Hotline der Agentur für Arbeit Bochum
•0800 4 5555 00: Kostenfreie Servicenummer für Arbeitnehmer
•0800 4 5555 20: Kostenfreie Servicenummer für Arbeitgeber
•Bochum.Berufsberatung@arbeitsagentur.de für Jugendliche
•www.arbeitsagentur.de/eServices
•www.arbeitsagentur.de/kurzarbeit
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