Der Arbeitsmarkt im Februar: Trotz der konjunkturellen Herausforderungen für die Wirtschaft, die steigenden Energiekosten oder die wachsende Inflation, zeigt sich der Arbeitsmarkt weiter stabil.
- Arbeitslosenquote bleibt im Agenturbezirk im Vormonatsvergleich mit einem Prozentwert von 5,9 auf gleichem Niveau.
- Arbeitslosenquote bleibt in der Stadt Bonn im Vormonatsvergleich mit einem Prozentwert von 6,8 auf gleichem Niveau (Februar 2022, Arbeitslosenquote von 7,1 Prozent).
- Arbeitslosenquote steigt im Rhein-Sieg-Kreis im Vormonatsvergleich um +0,1 Prozent auf einen Prozentwert von 5,4 (Februar 2022, Arbeitslosenquote von 5,0 Prozent).
- Im Vergleich zum Vormonat steigt die Arbeitslosigkeit insgesamt um +370 Personen (+1,3 Prozent) auf 29.933 Menschen.
- Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um +880 Personen oder +3,0 Prozent.
- Im Versichertenbereich (SGB III) steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um +1,1 Prozent.
- Im Grundsicherungsbereich (SGB II) steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um +1,3 Prozent.
- Die Zugänge in Arbeitslosigkeit steigen im Vormonatsvergleich um +13,5 Prozent.
- Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit steigen im Vormonatsvergleich um +30,0 Prozent.
"Gegenüber dem Vormonat sind die Arbeitslosenzahlen im Agenturbezirk noch einmal leicht gestiegen. Insgesamt können wir aber sehen, dass sich der stabile Arbeitsmarkt fortsetzt. Im Februar wurden uns rund 1.600 neue Stellen gemeldet. Das zeigt, den steigenden Personalbedarf von Arbeitgeber*innen. Allerdings wird es für diese immer schwieriger das geeignete Fachpersonal zu finden. Wir raten den Arbeitgeber*innen uns möglichst frühzeitig einzuschalten und anzusprechen. Dann können wir durch gezielte Bewerber*innenansprache und Qualifizierungsangebote Fachpersonal für die Betriebe schaffen, das passgenau ist. Außerdem können gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern, den Jobcentern, den Kammern und Verbänden Lösungsvorschläge kreieren, wie Unternehmen zukünftig ihren Personalbedarf decken können. Wie für einen Februar üblich hat sich vor allem die Zahl der Arbeitslosen jungen Menschen unter 25 Jahre erhöht. Viele von Ihnen sind Ausbildungsabsolvent*innen, die nicht übernommen worden sind. Die Erfahrung zeigt aber, dass diese schnell wieder eine neue Beschäftigung finden werden, denn Fachkräfte sind in allen Bereichen gesucht", sagt Bernd Lohmüller, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Bonn.
Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg steigt im Vergleich zum Vormonat (von 29.563 auf 29.933). Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg steigen die Zugänge in Arbeitslosigkeit um +13,5 Prozent. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit steigen um +30,0 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um +3,0 Prozent gestiegen (vgl. Details ab S. 9). Von einem Anstieg ist insbesondere die Personengruppe der Frauen (+5,3 Prozent), der Jüngeren 15 bis 19 Jahre (+35,3 Prozent) und die der Ausländer (+15,6 Prozent) betroffen.
Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Im Februar steigt die Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat um insgesamt +172 Personen (+7,5 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um +270 Personen (+12,3 Prozent).
Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50+) fällt im Vergleich zum Vormonat um -46 Menschen (-0,5 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um +23 Menschen (+0,2 Prozent).
Die Langzeitarbeitslosigkeit fällt im Grundsicherungsbereich im Vormonatsvergleich um -18 Personen (-0,2 Prozent). Im Versichertenbereich steigt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vormonatsvergleich um +10 Personen (+0,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Langzeitarbeitslosigkeit im Versichertenbereich um -306 Personen (-20,9 Prozent) gefallen und auch im Grundsicherungsbereich um -1.064 Personen (-9,1 Prozent) gefallen.
Die Gesamtarbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, bleibt in diesem Monat auf einem Wert von 5,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie um +0,1 Prozentpunkte.
Situation konjunktureller Kurzarbeit
Anzeigen
Für den Januar 2023 legt die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Januar 2023 insgesamt 35 neue Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg Kurzarbeit an. Im Vormonat Dezember 2022 waren es 48 Neuanzeigen. Im Vorjahr zeigten im Monat Januar 2022 237 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit an. In den Anzeigen wurden der Agentur für Arbeit für Januar 2022 insgesamt 3.002 Personen genannt.
Für Februar 2023 erfasst die Statistik vorläufige Zahlen. Demzufolge zeigten im Februar insgesamt 25 Unternehmen Kurzarbeit an. In den Anzeigen wurden für Februar voraussichtlich 244 Personen genannt. Das bedeutet allerdings nicht, dass dies auch der tatsächlich realisierten Kurzarbeit entsprechen wird. Wie viele Arbeitnehmer*innen im Februar tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Volumen, wird sich erst noch zeigen.
Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende
Zur realisierten Kurzarbeit im Monat September 2022 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 60 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit. 329 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren danach von Kurzarbeit betroffen.
Zum Vergleich die endgültigen Zahlen zur realisierten Kurzarbeit im Monat August 2022 (Stand: Februar 2023 nach einer Wartezeit von 5 Monaten): Im August 2022 realisierten 61 Betriebe für 284 Beschäftige konjunkturelles Kurzarbeitergeld.
Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kam aus dem
Verarbeitenden Gewerbe (13 Betriebe mit 137 Beschäftigte, darunter alleine aus der Metall- u. Elektro, Stahlindustrie (8 Betriebe mit 96 Beschäftigten), dem Baugewerbe (13 Betriebe mit 40 Beschäftigten), dem Handel (12 Betriebe mit 45 Beschäftigten, darunter alleine aus dem Einzelhandel 6 Betriebe mit 16 Beschäftigten), Information und Kommunikation 5 Betriebe mit 16 Beschäftigten), Immobilien (5 Betriebe mit 13 Beschäftigten), dem Dienstleistungsgewerbe (5 Betriebe mit 16 Beschäftigten).
Situation auf dem Ausbildungsmarkt
Die traditionsreiche Berufsorientierungsmesse „Berufsstart 2022/23“ findet in diesem Jahr erstmalig wieder seit Beginn der Corona-Pandemie statt. In diesem Jahr ist die Bonner Ausbildungsbörse der regionale Auftakt der bundesweiten Kampagnenwoche „Woche der Ausbildung“. Vom 13. bis 17. März 2023 finden Aktionen der Agentur für Arbeit Bonn zum Thema Ausbildung statt. Alle Informationen auf: Woche der Ausbildung 2023
Für alle, die eine duale Ausbildung interessiert, bietet die „Berufsstart 2022/23“ mit ihren verschiedenen Mitmachaktionen genau das richtige Format.
Wann? Am 6. und 7. März 2023, 13:00 bis 17:30 Uhr
Wo? Im Brückenforum Beuel, Friedrich-Breuer-Straße 17, 53225 Bonn
Die Messe ist mit wechselnden Ausstellern für zwei Tage angesetzt. Pro Veranstaltungstag werden jeweils über 50 teilnehmende Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen erwartet.
Zusätzlich zu den Informations- und Gesprächsangeboten an den Ständen können die Besucherinnen und Besucher der Messe die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten erleben. In einem Berufeparcours werden typische berufsbezogene Tätigkeiten zum Ausprobieren angeboten. Informationen gibt es außerdem zu Praktikumsmöglichkeiten sowie über Einstellungsvoraussetzungen und -anforderungen. Auch wer sich für ein Duales Studium oder Überbrückungsmöglichkeiten, wie dem freiwilligen sozialen Jahr interessiert, findet auf der Messe eine Ansprechpartnerin bzw. einen Ansprechpartner.
Für die Teilnahme ist keine Anmeldung erforderlich und die Börse kann kostenfrei besucht werden.
Kontaktmöglichkeiten:
Für Fragen und Anliegen rund um die Berufswahl steht die Berufsberatung telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.
- Jugendliche:
Jugendliche, die bisher noch keinen Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit hatten, erreichen die Kolleginnen und Kollegen unter:
Bonn: Telefon (02 28) 924 8000
Bonn.Berufsberatung@arbeitsagentur.de
Siegburg: Telefon (0 22 41) 300 800
Siegburg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de - Arbeitgeber*innen:
Freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze nimmt die Agentur für Arbeit unter der Arbeitgeber-Hotline 0800 / 4 5555 20 entgegen.