Arbeitsmarktbericht Juni 2024

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn im Juni 2024

28.06.2024 | Presseinfo Nr. 19

  • Im Vergleich zum Vormonat steigt die Arbeitslosigkeit um 203 Personen (+0,7 Prozent) auf 31.046 Personen.
  • Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um 849 Personen oder 2,8 Prozent.
  • Im Versichertenbereich (SGB III) steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 2,1 Prozent.
  • Im Grundsicherungsbereich (SGB II) bleibt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich unverändert.
  • Die Arbeitslosenquote bleibt im Agenturbezirk im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 6,0 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote in der Stadt Bonn liegt im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 6,9 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote im Rhein-Sieg-Kreis verharrt bei 5,5 Prozent.
  • Der Bestand offener Stellen ist um 51 auf 4.836 Stellen zurückgegangen.
  • Die Anzahl der neugemeldeten Stellen ist um 0,8 Prozent zurückgegangen.

„Im Juni 2024 verzeichnen wir auf dem Arbeitsmarkt in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis wenig Bewegung: Die Arbeitslosigkeit steigt gegenüber dem Vormonat leicht an, dabei bleibt die Arbeitslosenquote sowohl in der Stadt Bonn als auch im Rhein-Sieg-Kreis unverändert“, stellt Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn, fest. „Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels handeln die Unternehmerinnen und Unternehmer der Region ausgesprochen klug: Sie halten ihre Belegschaft zusammen, obwohl die wirtschaftliche Lage weiter angespannt bleibt.“

Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg steigt im Juni 2024 im Vergleich zum Vormonat (von 30.884 auf 31.046 Personen).

Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinken die Zugänge aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit um 10,9 Prozent. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit sinken um 16,1 Prozent im Vergleich zum Mai 2024.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 2,8 Prozent gestiegen.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im Juni ist die Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat um insgesamt 90 Personen auf 2.510 Personen gestiegen (+3,7 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 78 Personen (+3,2 Prozent).

Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50 plus) steigt im Vergleich zum Vormonat um 13 Personen (+0,1 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 529 Personen (+5,2 Prozent).

Die Langzeitarbeitslosigkeit im Grundsicherungsbereich sinkt im Vormonatsvergleich leicht um 25 auf 10.737 Personen (-0,2 Prozent). Im Versichertenbereich sinkt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vormonatsvergleich um 21 auf 1.187 Personen (-1,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Langzeitarbeitslosigkeit im Versichertenbereich um 67 Personen (-5,8 Prozent), im Grundsicherungsbereich stieg sie um 31 Personen (+0,3 Prozent).

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, bleibt in diesem Monat unverändert bei 6,0 Prozent (+/- 0,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie leicht um 0,1 Prozentpunkte.

Situation konjunktureller Kurzarbeit

Anzeigen

Für den Mai 2024 legt die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Mai 2024 insgesamt 27 neue Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg für 146 potentiell betroffene Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Vormonat April 2024 waren es 26 Neuanzeigen für 1.149 Beschäftigte. Das bedeutet allerdings nicht, dass dies auch der tatsächlich realisierten Kurzarbeit entsprechen wird. Wie viele Arbeitnehmer*innen tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Volumen, wird sich erst noch zeigen.

Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende

Zur realisierten Kurzarbeit im Monat Dezember 2023 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 344 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit. 2.284 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren danach von Kurzarbeit betroffen.

Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kam aus dem Baugewerbe (236 Betriebe mit 1.186 Beschäftigten), dem verarbeitenden Gewerbe (33 Betriebe mit 611 Beschäftigten) und den freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (10 Betriebe mit 60 Beschäftigten). In geringerem Maße meldeten Betriebe aus Information und Kommunikation (3 Betriebe mit 92 Beschäftigten) sowie Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz (4 Betriebe mit 48 Beschäftigten) Kurzarbeit an. Daneben meldete im Dezember 2023 der Bereich sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen ebenfalls Kurzarbeit an (52 Betriebe mit 259 Beschäftigten).

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Im Bereich des Ausbildungsmarkts bleibt der Trend positiv: Das Interesse der potentiellen Auszubildenden als auch der Ausbildungsbetriebe steigt weiter. So verzeichnet die Agentur für Arbeit Bonn im Juni 2024 4.425 junge Männer und Frauen, die an einem Ausbildungsplatz interessiert sind. Dies sind 474 Personen oder 12,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber wurden 4.503 Ausbildungsplätze gemeldet. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 783 Stellen oder 21,0 Prozent.

Arbeitslosenzahlen nach Geschäftsstellen, Gebietskörperschaften und Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich insgesamt an (+888 Personen).
Bei den von den Jobcentern Bonn und Rhein-Sieg in der Grundsicherung (SGB II) betreuten Personen sinkt die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich insgesamt ebenfalls (insgesamt: -39 Personen).

Geflüchtete Menschen in Bonn/Rhein-Sieg

Die Berichterstattung über geflüchtete Menschen1, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern arbeitsuchend bzw. arbeitslos2 gemeldet sind, bezieht sich auf Arbeitsuchende und Arbeitslose im Bestand nach ihrem Aufenthaltsstatus. Hierzu wurde die Kategorie "Personen im Kontext von Fluchtmigration" gebildet. Zu dieser Personengruppe zählt die Statistik der Bundesagentur Kunden im Status

  • "Aufenthaltserlaubnis Flucht",
  • "Aufenthaltsgestattung" (einschl. "Antrag noch nicht gestellt") oder
  • "Duldung"

in Zusammenhang mit einem Asylverfahren.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration umfasst für den Agenturbezirk im Juni 9.501 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 4.948 arbeitslose Personen.

Im Bereich der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) umfasst der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 783 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 467 arbeitslose Personen.

1 Bitte beachten Sie, dass für ukrainische Staatsangehörige die aufenthaltsrechtlichen Informationen zum Fluchthintergrund stark untererfasst sind. Die Werte für Personen im Kontext Flucht werden daher, bis auf Weiteres, gänzlich ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ausgewiesen.

2 Die Status Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit werden nach den im Sozialgesetzbuch festgelegten Kriterien vergeben; danach werden Personen als Arbeitsuchende geführt, wenn sie eine Beschäftigung als Arbeitnehmer suchen, und als Arbeitslose, wenn sie darüber hinaus keine Beschäftigung haben, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und nicht an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen. Arbeitslose bilden deshalb eine Teilmenge der Arbeitsuchenden.

Im Grundsicherungsbereich (Rechtskreis SGB II) beträgt der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 8.718 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 4.481 arbeitslose Personen.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration beträgt im Juni in beiden Rechtskreisen für die Stadt Bonn 3.979 und im Rhein-Sieg-Kreis 5.522 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich in der Stadt Bonn 1.951 und im Rhein-Sieg-Kreis 2.997 arbeitslose Personen.

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt Bonn/Rhein-Sieg

Zugang und Abgang an Arbeitslosen

Im Verlauf des Monats Juni meldeten sich 5.438 Menschen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis arbeitslos, das sind 373 Arbeitslose (-6,4 Prozent) weniger als im Vormonat. Darunter befanden sich 1.768 Personen, die aus einer Erwerbstätigkeit kamen. Das sind 216 Personen (-10,9 Prozent) weniger als im Vormonat, aber 149 Personen (+9,2 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Demgegenüber meldeten sich im Juni 5.220 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, das sind 586 Personen (-10,1 Prozent) weniger als im Vormonat, aber 329 (+6,7 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. 1.434 Menschen meldeten sich in Erwerbstätigkeit ab. Das waren 276 (-16,1 Prozent) Abgänge in eine Erwerbstätigkeit weniger als im Vormonat und 20 Personen (-1,4 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Situation beim Stelleneingang und -bestand

Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen fällt im Vormonatsvergleich um 51 Stellen auf insgesamt 4.836 Stellen und fällt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 19,0 Prozent (-1.132 Stellen). Der Zugang an Arbeitsstellen sinkt mit 1.281 Stellen im Vergleich zum Vormonat um 10 Stellen (-0,8 Prozent). Zum Vorjahresmonat sinkt der Zugang um 1.169 Stellen (-47,7 Prozent).