Arbeitsmarktbericht September 2024

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn im September 2024.

27.09.2024 | Presseinfo Nr. 31

  • Im Vergleich zum Vormonat sinkt die Arbeitslosigkeit um 792 Personen (-2,4 Prozent) auf 31.751 Personen.
  • Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um 1.442 Personen oder 4,8 Prozent.
  • Im Versichertenbereich (SGB III) sinkt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 2,9 Prozent.
  • Im Grundsicherungsbereich (SGB II) sinkt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 2,2 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote sinkt im Agenturbezirk im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote in der Stadt Bonn sinkt im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 7,1 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote im Rhein-Sieg-Kreis sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent.
  • Der Zugang aus der Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit verringert sich im Vergleich zum Vormonat um 13,2 Prozent, zudem steigt der Abgang aus der Arbeitslosigkeit in die Erwerbstätigkeit um 31,2 Prozent.

„Im September haben sich in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis weniger Personen arbeitslos gemeldet als im Vormonat“, sagt Anja Schmiedeke, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bonn. „Besonders bemerkenswert ist, dass zum einen weniger Menschen ihre Arbeitsstelle verloren haben, zum anderen auch deutlich mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus eine neue Beschäftigung aufnehmen konnten. Dies belegt einen anhaltenden Arbeits- und Fachkräftebedarf der Unternehmen unserer Region – trotz eingetrübter Wirtschaftslage.“

Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinkt im September 2024 im Vergleich zum Vormonat (von 32.543 auf 31.752 Personen).
Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinken die Zugänge aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit um 13,2 Prozent von 2.129 auf 1.847 Personen. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit steigen um 31,2 Prozent im Ver-gleich zum August 2024. Dies bedeutet, dass im Vergleich zum Vormonat 470 Menschen mehr eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen haben.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 4,8 Prozent gestiegen.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im September ist die Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat um insgesamt 281 Personen auf 2.543 Personen gesunken (-10,0 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 183 Personen (+7,8 Prozent). Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50 plus) sinkt im Vergleich zum Vormonat um 35 Personen (-0,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 532 Personen (+5,2 Prozent).
Die Langzeitarbeitslosigkeit im Grundsicherungsbereich sinkt im Vormonatsvergleich um 24 auf 10.884 Personen (-0,2 Prozent). Im Versichertenbereich steigt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vormonatsvergleich um 38 auf 1.120 Personen (+3,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Langzeitarbeitslosigkeit im Versichertenbereich um 51 Personen (+4,8 Prozent), im Grundsicherungsbereich stieg sie um 183 Personen (+1,7 Prozent).
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sinkt in diesem Monat leicht auf 6,2 Prozent (-0,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie leicht um 0,2 Prozentpunkte.

Situation konjunktureller Kurzarbeit

Anzeigen

Für den August 2024 legt die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im August 2024 insgesamt 14 neue Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg für 198 potentiell betroffene Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Vormonat Juli 2024 waren es 23 Neuanzeigen für 558 Beschäftigte. Das bedeutet allerdings nicht, dass dies auch der tatsächlich realisierten Kurzarbeit entsprechen wird. Wie viele Arbeitnehmer*innen tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Volumen, wird sich erst noch zeigen.

Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende

Zur realisierten Kurzarbeit im Monat März 2024 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 315 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit. 2.544 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren danach von Kurzarbeit betroffen.
Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kam aus dem Baugewerbe (208 Betriebe mit 883 Beschäftigten), dem verarbeitenden Gewerbe (33 Betriebe mit 1.338 Beschäftigten) und den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (51 Betriebe mit 194 Beschäftigten). In geringerem Maße meldeten Betriebe mit freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (10 Betriebe mit 40 Beschäftigten), aus Information und Kommunikation (4 Betriebe mit 17 Beschäftigten) sowie Erbringung von sonstigen Dienstleistungen (3 Betriebe mit 11 Beschäftigten) Kurzarbeit an.

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Am 30. September 2024 endet das Berufsberatungsjahr 2023/24. Die Ergebnisse der Datenerhebung zu Ausbildungssuchenden, Ausbildungsstellen sowie konkrete Zahlen über abgeschlossene Ausbildungsverträge werden im Rahmen einer Pressekonferenz von Agentur für Arbeit Bonn, IHK Bonn/Rhein-Sieg, Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg und der Handwerkskammer zu Köln präsentiert. Diese findet statt am 30. Oktober 2024. Eine Einladung für die Presse folgt.
Für Fragen und Anliegen rund um die Berufswahl steht die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bonn telefonisch oder per E-Mail gerne zur Verfügung.

  • Kontaktmöglichkeiten für Jugendliche:
    Jugendliche, die bisher noch keinen Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit hatten, erreichen die Kolleginnen und Kollegen unter:
    Bonn: Telefon (02 28) 924 8000
    E-Mail: Bonn.Berufsberatung@arbeitsagentur.de
    Siegburg: Telefon (0 22 41) 300 800
    E-Mail: Siegburg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de
  • Kontaktmöglichkeiten für Arbeitgeber*innen:
    Freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze nimmt die Agentur für Arbeit unter der Arbeitgeber-Hotline 0800 4 5555 20 entgegen.

Arbeitslosenzahlen nach Geschäftsstellen, Gebietskörperschaften und Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich insgesamt an (+1.350 Personen).
Bei den von den Jobcentern Bonn und Rhein-Sieg in der Grundsicherung (SGB II) betreuten Personen steigt die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich insgesamt an (+92 Personen).

Geflüchtete Menschen in Bonn/Rhein-Sieg

Die Berichterstattung über geflüchtete Menschen1, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern arbeitsuchend bzw. arbeitslos2 gemeldet sind, bezieht sich auf Arbeitsuchende und Arbeitslose im Bestand nach ihrem Aufenthaltsstatus. Hierzu wurde die Kategorie "Personen im Kontext von Fluchtmigration" gebildet. Zu dieser Personengruppe zählt die Statistik der Bundesagentur Kunden im Status

  • "Aufenthaltserlaubnis Flucht",
  • "Aufenthaltsgestattung" (einschl. "Antrag noch nicht gestellt") oder
  • "Duldung"

in Zusammenhang mit einem Asylverfahren.
Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration umfasst für den Agenturbezirk im September 9.794 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 5.201 arbeitslose Personen.
Im Bereich der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) umfasst der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 789 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 488 arbeitslose Personen.
Im Grundsicherungsbereich (Rechtskreis SGB II) beträgt der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 9.005 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 4.713 arbeitslose Personen.
Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration be-trägt im September in beiden Rechtskreisen für die Stadt Bonn 4.031 und im Rhein-Sieg-Kreis 5.763 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich in der Stadt Bonn 2.079 und im Rhein-Sieg-Kreis 3.122 arbeitslose Personen.

1 Bitte beachten Sie, dass für ukrainische Staatsangehörige die aufenthaltsrechtlichen Informationen zum Fluchthintergrund stark untererfasst sind. Die Werte für Personen im Kontext Flucht werden daher, bis auf Weiteres, gänzlich ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ausgewiesen.
2 Die Status Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit werden nach den im Sozialgesetzbuch festgelegten Kriterien vergeben; danach werden Personen als Arbeitsuchende geführt, wenn sie eine Beschäftigung als Arbeitnehmer suchen, und als Arbeitslose, wenn sie darüber hinaus keine Beschäftigung haben, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und nicht an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen. Arbeitslose bilden deshalb eine Teilmenge der Arbeitsuchenden.

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt Bonn/Rhein-Sieg

Zugang und Abgang an Arbeitslosen

Im Verlauf des Monats September meldeten sich 5.356 Menschen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis arbeitslos, das sind 846 Arbeitslose (-13,6 Prozent) weniger als im Vormonat. Darunter befanden sich 1.847 Personen, die aus einer Erwerbstätigkeit kamen. Das sind 282 Personen (-13,2 Prozent) weniger als im Vormonat und 16 Personen (+0,9 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Demgegenüber meldeten sich im September 6.130 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, das sind 630 Personen (+11,5 Prozent) mehr als im Vormonat und 166 (+2,8 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. 1.976 Menschen meldeten sich in Erwerbstätigkeit ab. Das waren 470 (+31,2 Prozent) Abgänge in eine Erwerbstätigkeit mehr als im Vormonat und 274 Personen (+16,1 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.