Arbeitsmarktbericht Oktober 2024

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn im Oktober 2024.

30.10.2024 | Presseinfo Nr. 33

  • Im Vergleich zum Vormonat steigt die Arbeitslosigkeit um 207 Personen (+0,7 Prozent) auf 31.958 Personen.
  • Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um 1.943 Personen oder 6,5 Prozent.
  • Im Versichertenbereich (SGB III) sinkt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 1,0 Prozent.
  • Im Grundsicherungsbereich (SGB II) steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 1,5 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote bleibt im Agenturbezirk im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 6,2 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote in der Stadt Bonn steigt im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote im Rhein-Sieg-Kreis bleibt unverändert bei 5,7 Prozent.
  • Im Oktober wurden 1.764 neue Arbeitsstellen gemeldet, dies ist ein Plus von 592 Stellen (+50,5 Prozent) im Vergleich zum Vormonat und ein Zuwachs von 334 Stellen (+23,4 Prozent) im Vergleich zum Vorjahresmonat. 

"Im Oktober mussten sich wieder etwas mehr Menschen in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis arbeitslos melden als im Vormonat“, sagt Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn. "Damit ist die konjunkturelle Entwicklung endgültig auch auf dem Arbeitsmarkt unserer Region angekommen. Allerdings haben die Betriebe der Region auch wieder mehr Stellen ausgeschrieben - sowohl mit Blick auf den vergangenen Monat als auch im Vergleich zum Oktober 2023. Wir ermutigen daher Arbeitsuchende, den Stellenmarkt weiter nach passenden Ausschreibungen zu durchsuchen und ihre Chancen zu nutzen. Die Agentur für Arbeit Bonn steht ihnen dabei gerne zur Seite."


Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg steigt im Oktober 2024 im Vergleich zum Vormonat (von 31.751 auf 31.958 Personen).

Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg steigen die Zugänge aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit um 17,0 Prozent von 1.847 auf 2.161 Personen. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit sinken um 2,4 Prozent im Vergleich zum September 2024. Dies bedeutet, dass im Vergleich zum Vormonat 47 Menschen weniger eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen haben.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 6,5 Prozent gestiegen.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im Oktober ist die Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat um insgesamt 45 Personen auf 2.498 Personen gesunken (-1,8 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 237 Personen (+10,5 Prozent).

Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50 plus) steigt im Vergleich zum Vormonat um 114 Personen (+1,1 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 732 Personen (+7,2 Prozent).

Die Langzeitarbeitslosigkeit im Grundsicherungsbereich steigt im Vormonatsvergleich um 31 auf 10.915 Personen (+0,3 Prozent). Im Versichertenbereich steigt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vormonatsvergleich um 26 auf 1.146 Personen (+2,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Langzeitarbeitslosigkeit im Versichertenbereich um 83 Personen (+7,8 Prozent), im Grundsicherungsbereich stieg sie um 327 Personen (+3,1 Prozent).

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, bleibt in diesem Monat unverändert bei 6,2 Prozent (+/-0,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie leicht um 0,3 Prozentpunkte.

Situation konjunktureller Kurzarbeit

Anzeigen

Für den September 2024 legt die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im September 2024 insgesamt 18 neue Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg für 492 potentiell betroffene Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Vormonat August 2024 waren es 14 Neuanzeigen für 198 Beschäftigte. Das bedeutet allerdings nicht, dass dies auch der tatsächlich realisierten Kurzarbeit entsprechen wird. Wie viele Arbeitnehmer*innen tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Volumen, wird sich erst noch zeigen.

Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende

Zur realisierten Kurzarbeit im Monat April 2024 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 84 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit. 1.796 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren danach von Kurzarbeit betroffen.

Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kam aus dem verarbeitenden Gewerbe (40 Betriebe mit 1.582 Beschäftigten) und dem
Baugewerbe (23 Betriebe mit 124 Beschäftigten). In geringerem Maße meldeten Betriebe mit freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (7 Betriebe mit 25 Beschäftigten), aus Information und Kommunikation (3 Betriebe mit 13 Beschäftigten) und Handel, Instandhalt. u. Rep. v. Kfz (3 Betriebe mit 16 Beschäftigten) Kurzarbeit an.

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Im Oktober 2024 waren noch 329 Bewerberinnen und Bewerber im Agenturbezirk auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem stehen noch 685 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Allerdings sind auch noch 581 weitere Bewerberinnen und Bewerber auf Ausbildungssuche, obwohl sie bereits eine andere Alternative gefunden haben. Auch sie sind ein erfolgversprechendes Potenzial, um bis Jahresende noch möglichst viele freie Ausbildungsstellen zu besetzen. Insgesamt wurden 5.038 Bewerberinnen und Bewerber bei der Berufsberatung betreut (+536 Personen oder +11,9 Prozent). 4.916 Ausbildungsstellen wurden bislang im Beratungsjahr gemeldet (+818 Stellen oder +20,7 Prozent).

Kontaktmöglichkeiten für Jugendliche:
Jugendliche, die bisher noch keinen Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit hatten, erreichen die Kolleginnen und Kollegen unter:
Bonn: Telefon (02 28) 924 8000
E-Mail: Bonn.Berufsberatung@arbeitsagentur.de
Siegburg: Telefon (0 22 41) 300 800
E-Mail: Siegburg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de

Kontaktmöglichkeiten für Arbeitgeber*innen:
Freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze nimmt die Agentur für Arbeit unter der Arbeitgeber-Hotline 0800 4 5555 20 entgegen.

Arbeitslosenzahlen nach Geschäftsstellen, Gebietskörperschaften und Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich insgesamt an (+1.255 Personen).
Bei den von den Jobcentern Bonn und Rhein-Sieg in der Grundsicherung (SGB II) betreuten Personen steigt die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich insgesamt an (+688 Personen).

Geflüchtete Menschen in Bonn/Rhein-Sieg

Die Berichterstattung über geflüchtete Menschen1, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern arbeitsuchend bzw. arbeitslos2 gemeldet sind, bezieht sich auf Arbeitsuchende und Arbeitslose im Bestand nach ihrem Aufenthaltsstatus. Hierzu wurde die Kategorie "Personen im Kontext von Fluchtmigration" gebildet. Zu dieser Personengruppe zählt die Statistik der Bundesagentur Kunden im Status

  • "Aufenthaltserlaubnis Flucht",
  • Aufenthaltsgestattung" (einschl. "Antrag noch nicht gestellt") oder
  • "Duldung"

in Zusammenhang mit einem Asylverfahren.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration umfasst für den Agenturbezirk im Oktober 9.833 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 5.269 arbeitslose Personen.

Im Bereich der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) umfasst der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 764 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 469 arbeitslose Personen.

Im Grundsicherungsbereich (Rechtskreis SGB II) beträgt der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 9.069 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 4.800 arbeitslose Personen.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration beträgt im Oktober in beiden Rechtskreisen für die Stadt Bonn 4.048 und im Rhein-Sieg-Kreis 5.785 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich in der Stadt Bonn 2.125 und im Rhein-Sieg-Kreis 3.144 arbeitslose Personen.

1 Bitte beachten Sie, dass für ukrainische Staatsangehörige die aufenthaltsrechtlichen Informationen zum Fluchthintergrund stark untererfasst sind. Die Werte für Personen im Kontext Flucht werden daher, bis auf Weiteres, gänzlich ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ausgewiesen.
2 Die Status Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit werden nach den im Sozialgesetzbuch festgelegten Kriterien vergeben; danach werden Personen als Arbeitsuchende geführt, wenn sie eine Beschäftigung als Arbeitnehmer suchen, und als Arbeitslose, wenn sie darüber hinaus keine Beschäftigung haben, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und nicht an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen. Arbeitslose bilden deshalb eine Teilmenge der Arbeitsuchenden.

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt Bonn/Rhein-Sieg

Zugang und Abgang an Arbeitslosen

Im Verlauf des Monats Oktober meldeten sich 6.515 Menschen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis arbeitslos, das sind 1.159 Arbeitslosmeldungen (+21,6 Prozent) mehr als im Vormonat. Darunter befanden sich 2.161 Personen, die aus einer Erwerbstätigkeit kamen. Das sind 314 Personen (+17,0 Prozent) mehr als im Vormonat und 230 Personen (+11,9 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Demgegenüber meldeten sich im Oktober 6.260 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, das sind 130 Personen (+2,1 Prozent) mehr als im Vormonat und 286 (+4,8 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. 1.929 Menschen meldeten sich in Erwerbstätigkeit ab. Das waren 47 (-2,4 Prozent) Abgänge in eine Erwerbstätigkeit weniger als im Vormonat und 200 Personen (+11,6 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Situation beim Stelleneingang und -bestand

Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen steigt im Vormonatsvergleich um 271 Stellen auf insgesamt 5.186 Stellen und fällt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,4 Prozent (-23 Stellen). Der Zugang an Arbeitsstellen steigt mit 1.764 Stellen im Vergleich zum Vormonat um 592 Stellen (+50,5 Prozent). Zum Vorjahresmonat steigt der Zugang um 334 Stellen (+23,4 Prozent).