Arbeitsmarktbericht November 2024

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn im November 2024.

29.11.2024 | Presseinfo Nr. 39

  • Im Vergleich zum Vormonat sinkt die Arbeitslosigkeit um 575 Personen (-1,8 Prozent) auf 31.383 Personen.
  • Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um 1.745 Personen oder 5,9 Prozent.
  • Im Versichertenbereich (SGB III) sinkt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 2,4 Prozent.
  • Im Grundsicherungsbereich (SGB II) sinkt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 1,5 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote sinkt im Agenturbezirk im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent auf 6,1 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote in der Stadt Bonn sinkt im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 7,0 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote im Rhein-Sieg-Kreis sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent.
  • Im November wurden 1.419 neue Arbeitsstellen gemeldet, dies sind 345 (-19,6 Prozent) weniger als im Vormonat, jedoch 149 Stellen (11,7 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

„Auch wenn die Nachrichten den Eindruck vermitteln, als wäre die Wirtschaft insgesamt ins Rutschen gekommen, befinden wir uns auf dem Arbeitsmarkt Bonn/Rhein Sieg nicht im freien Fall. Im November ist die Arbeitslosigkeit in der Region sogar leicht gesunken. Es mussten sich weniger Menschen aus einer Tätigkeit heraus arbeitslos melden“, sagt Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn. „Das zeigt uns, dass sich die Unternehmerinnen und Unternehmer der Region weiterhin gegen den Abwärtstrend stemmen.“

Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinkt im November 2024 im Vergleich zum Vormonat (von 31.958 auf 31.383 Personen).
Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinken die Zugänge aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit um 11,8 Prozent von 2.161 auf 1.907 Personen. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit sinken um 4,5 Prozent im Vergleich zum Oktober 2024. Dies bedeutet, dass im Vergleich zum Vormonat 87 Menschen weniger eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen haben.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 5,9 Prozent gestiegen.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im November ist die Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat um insgesamt 105 Personen auf 2.393 Personen gesunken (-4,2 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 131 Personen (+5,8 Prozent). Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50 plus) sinkt im Vergleich zum Vormonat um 97 Personen (-0,9 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 734 Personen (+7,3 Prozent).
Die Langzeitarbeitslosigkeit im Grundsicherungsbereich sinkt im Vormonatsvergleich um 66 auf 10.849 Personen (-0,6 Prozent). Im Versichertenbereich sinkt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vormonatsvergleich um 23 auf 1.123 Personen (-2,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Langzeitarbeitslosigkeit im Versichertenbereich um 61 Personen (+5,7 Prozent), im Grundsicherungsbereich stieg sie um 325 Personen (+3,1 Prozent).
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sinkt in diesem Monat leicht auf 6,1 Prozent (-0,1 Prozentpunkte). Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie leicht um 0,3 Prozentpunkte.

Situation konjunktureller Kurzarbeit

Anzeigen

Für den Oktober 2024 legt die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Oktober 2024 insgesamt 27 neue Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg für 365 potentiell betroffene Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Vormonat August 2024 waren es 18 Neuanzeigen für 492 Beschäftigte. Das bedeutet allerdings nicht, dass dies auch der tatsächlich realisierten Kurzarbeit entsprechen wird. Wie viele Arbeitnehmer*innen tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Volumen, wird sich erst noch zeigen.

Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende

Zur realisierten Kurzarbeit im Monat Mai 2024 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 63 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit. 1.646 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren danach von Kurzarbeit betroffen.
Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kam aus
dem verarbeitenden Gewerbe (28 Betriebe mit 1.423 Beschäftigten) und dem Baugewerbe (20 Betriebe mit 136 Beschäftigten). In geringerem Maße meldeten Betriebe mit freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (5 Betriebe mit 24 Beschäftigten), aus Instandhalt. u. Rep. v. Kfz (3 Betriebe mit 16 Beschäftigten) Kurzarbeit an.

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Auch wenn das Ausbildungsjahr 2023/2024 schon begonnen hat, ist es weder für Ausbildungsinteressierte noch Betriebe zu spät für einen Vertragsschluss. Die Beraterinnen und Berater der Agentur für Arbeit stehen Ausbildungssuchenden gerne zur Verfügung und informieren sie über Ausbildungsstellen, die sofort angetreten werden können.
Im November 2024 bekundeten immer noch 613 Menschen ihr Interesse, eine Ausbildung zwischen dem 1. Oktober 2024 und dem 31. Dezember 2024 beginnen zu wollen. Demgegenüber stehen 747 Ausbildungsstellen, die noch bis zum Ende des Jahres zu besetzen wären.
„Nicht nur im Karneval, sondern auch am Ausbildungsstellenmarkt gibt es eine fünfte Jahreszeit“, sagt Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn. „Daher rufen wir alle Ausbildungsinteressierten auf, sich im Berufsfeld ihrer Wahl weiter nach offenen Stellen umzusehen und sich zu be-werben. Die Betriebe brauchen sie noch in diesem Jahr.“

  • Kontaktmöglichkeiten für Jugendliche:
    Jugendliche, die bisher noch keinen Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit hatten, erreichen die Kolleginnen und Kollegen unter:
    Bonn: Telefon (02 28) 924 8000
    E-Mail: Bonn.Berufsberatung@arbeitsagentur.de
    Siegburg: Telefon (0 22 41) 300 800
    E-Mail: Siegburg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de
  • Kontaktmöglichkeiten für Arbeitgeber*innen:
    Freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze nimmt die Agentur für Arbeit unter der Arbeitgeber-Hotline 0800 4 5555 20 entgegen.

Arbeitslosenzahlen nach Geschäftsstellen, Gebietskörperschaften und Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vor-jahresvergleich insgesamt an (+1.136 Personen).
Bei den von den Jobcentern Bonn und Rhein-Sieg in der Grundsicherung (SGB II) betreuten Personen steigt die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich insgesamt an (+609 Personen).

Geflüchtete Menschen in Bonn/Rhein-Sieg

Die Berichterstattung über geflüchtete Menschen1, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern arbeitsuchend bzw. arbeitslos2 gemeldet sind, bezieht sich auf Arbeitsuchende und Arbeitslose im Bestand nach ihrem Aufenthaltsstatus. Hierzu wurde die Kategorie "Personen im Kontext von Fluchtmigration" gebildet. Zu dieser Personengruppe zählt die Statistik der Bundesagentur Kunden im Status

  • "Aufenthaltserlaubnis Flucht",
  • "Aufenthaltsgestattung" (einschl. "Antrag noch nicht gestellt") oder
  • "Duldung"

in Zusammenhang mit einem Asylverfahren.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration umfasst für den Agenturbezirk im November 9.820 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 5.065 arbeitslose Personen.
Im Bereich der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) umfasst der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 767 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 453 arbeitslose Personen.
Im Grundsicherungsbereich (Rechtskreis SGB II) beträgt der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 9.053 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 4.612 arbeitslose Personen.
Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration beträgt im Oktober in beiden Rechtskreisen für die Stadt Bonn 4.044 und im Rhein-Sieg-Kreis 5.776 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich in der Stadt Bonn 2.034 und im Rhein-Sieg-Kreis 3.031 arbeitslose Personen.

1 Bitte beachten Sie, dass für ukrainische Staatsangehörige die aufenthaltsrechtlichen Informationen zum Fluchthintergrund stark untererfasst sind. Die Werte für Personen im Kontext Flucht werden daher, bis auf Weiteres, gänzlich ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ausgewiesen.
2 Die Status Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit werden nach den im Sozialgesetzbuch festgelegten Kriterien vergeben; danach werden Personen als Arbeitsuchende geführt, wenn sie eine Beschäftigung als Arbeitnehmer suchen, und als Arbeitslose, wenn sie darüber hinaus keine Beschäftigung haben, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und nicht an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen. Arbeitslose bilden deshalb eine Teilmenge der Arbeitsuchenden.

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt Bonn/Rhein-Sieg

Zugang und Abgang an Arbeitslosen

Im Verlauf des Monats November meldeten sich 5.546 Menschen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis arbeitslos, das sind 969 Arbeitslosmeldungen (-14,9 Prozent) weniger als im Vormonat. Darunter befanden sich 1.907 Personen, die aus einer Erwerbstätigkeit kamen. Das sind 254 Personen (-11,8 Prozent) weniger als im Vormonat und 52 Personen (+2,8 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Demgegenüber meldeten sich im November 6.082 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, das sind 178 Personen (-2,8 Prozent) weniger als im Vormonat und 202 (+3,4 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. 1.842 Menschen meldeten sich in Erwerbstätigkeit ab. Das waren 87 (-4,5 Prozent) Abgänge in eine Erwerbstätigkeit weniger als im Vormonat und 181 Personen (+10,9 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Situation beim Stelleneingang und -bestand

Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen steigt im Vormonatsvergleich um 232 Stellen auf insgesamt 5.418 Stellen und steigt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,3 Prozent (+273 Stellen). Der Zugang an Arbeitsstellen sinkt mit 1.419 Stellen im Vergleich zum Vormonat um 345 Stellen (-19,6 Prozent). Zum Vorjahresmonat steigt der Zugang um 149 Stellen (+11,7 Prozent).