Arbeitsmarktbericht Januar 2024

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn im Januar 2024

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 5

  • Im Vergleich zum Vormonat steigt die Arbeitslosigkeit insgesamt um 1.658 Personen (+5,6 Prozent) auf 31.159 Personen.
  • Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um 1.596 Personen oder 5,4 Prozent.
  • Im Versichertenbereich (SGB III) steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 9,6 Prozent.
  • Im Grundsicherungsbereich (SGB II) steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 3,8 Prozent.
  • Arbeitslosenquote steigt im Agenturbezirk im Vormonatsvergleich um 0,3 Prozentpunkte auf einen Wert von 6,1 Prozent.
  • Arbeitslosenquote steigt in der Stadt Bonn im Vormonatsvergleich um 0,3 Prozentpunkte auf einen Wert von 7,0 Prozent. (Januar 2023: Arbeitslosenquote von 6,8 Prozent).
  • Arbeitslosenquote steigt im Rhein-Sieg-Kreis im Januar um 0,3 Prozent auf einen Wert von 5,6 Prozent. (Januar 2023: Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent).

„Zum Jahresbeginn ereilt doch noch eine deutliche Steigerung der Arbeitslosigkeit die Region Bonn/Rhein-Sieg. Sowohl die Bundesstadt Bonn als auch der Rhein-Sieg Kreis verzeichnen eine Zunahme arbeitsloser Menschen. Das Plus liegt deutlich im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III); die Grundsicherung bei Arbeitslosigkeit (SGB II) ist weniger stark betroffen.
Zunächst werte ich das als den nun doch eingesetzten saisonüblichen Anstieg. Damit ist das ein verhaltener Start ins Jahr 2024.
Wir werden sehen, ob der Arbeitsmarkt der Region im Verlaufe des Frühjahrs wieder aufnahmefähiger wird.“ sagt Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn.

Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg steigt im Vergleich zum Vormonat (von 29.501 auf 31.159 Personen).

Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg steigen die Zugänge in Arbeitslosigkeit um 11,2 Prozent. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit fallen um 20,7 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 5,4 Prozent gestiegen.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im Dezember ist die Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat um insgesamt 188 Personen auf 2.474 Personen gestiegen (+8,2 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 181 Personen (+7,9 Prozent).

Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50 plus) steigt im Vergleich zum Vormonat um 533 Personen (+5,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 466 Personen (+4,6 Prozent).

Die Langzeitarbeitslosigkeit im Grundsicherungsbereich steigt im Vormonatsvergleich um 273 auf 10.739 Personen (+2,6 Prozent). Im Versichertenbereich steigt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vormonatsvergleich um 125 auf 1.139 Personen (+12,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Langzeitarbeitslosigkeit im Versichertenbereich um 7 Personen (-0,6 Prozent), im Grundsicherungsbereich stieg sie um 108 Personen (+1,0 Prozent).

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, steigt in diesem Monat auf einen Wert von 6,1 Prozent (+ 0,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie um 0,2 Prozentpunkte.

Situation konjunktureller Kurzarbeit

Anzeigen

Für den Dezember 2023 legt die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Dezember 2023 insgesamt 46 neue Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg für 405 potentiell betroffene Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Vormonat November 2023 waren es 41 Neuanzeigen für 305 Beschäftigte. Das bedeutet allerdings nicht, dass dies auch der tatsächlich realisierten Kurzarbeit entsprechen wird. Wie viele Arbeitnehmer*innen tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Volumen, wird sich erst noch zeigen.

Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende

Zur realisierten Kurzarbeit im Monat Juli 2023 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 58 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit. 638 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren danach von Kurzarbeit betroffen.

Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kam aus dem verarbeitenden Gewerbe (19 Betriebe mit 391 Beschäftigten), dem Baugewerbe (14 Betriebe mit 44 Beschäftigten) und den freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (10 Betriebe mit 33 Beschäftigten).

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Kontaktmöglichkeiten:
Für Fragen und Anliegen rund um die Berufswahl steht die Berufsberatung telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.

Jugendliche:
Jugendliche, die bisher noch keinen Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit hatten, erreichen die Kolleginnen und Kollegen unter:
Bonn: Telefon (02 28) 924 8000
E-Mail: Bonn.Berufsberatung@arbeitsagentur.de
Siegburg: Telefon (0 22 41) 300 800
E-Mail: Siegburg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de

Arbeitgeber*innen:
Freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze nimmt die Agentur für Arbeit unter der Arbeitgeber-Hotline 0800 4 5555 20 entgegen.

Arbeitslosenzahlen nach Geschäftsstellen, Gebietskörperschaften und Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich insgesamt an (+1.596 Personen). Der Blick auf die einzelnen Geschäftsstellenbezirke zeigt, dass dies für alle Geschäftsstellenbezirke gilt.

Bei den von den Jobcentern Bonn und Rhein-Sieg in der Grundsicherung (SGB II) betreuten Personen steigt die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich ebenfalls (insgesamt: +813 Personen). Im Geschäftsstellenbezirk Eitorf fällt die Arbeitslosigkeit, in allen anderen Teilen des Agenturbezirks Bonn / Rhein-Sieg steigt sie.

Geflüchtete Menschen in Bonn/Rhein-Sieg

Die Berichterstattung über geflüchtete Menschen1, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern arbeitsuchend bzw. arbeitslos2 gemeldet sind, bezieht sich auf Arbeitsuchende und Arbeitslose im Bestand nach ihrem Aufenthaltsstatus. Hierzu wurde die Kategorie "Personen im Kontext von Fluchtmigration" gebildet. Zu dieser Personengruppe zählt die Statistik der Bundesagentur Kunden im Status

  • "Aufenthaltserlaubnis Flucht",
  • "Aufenthaltsgestattung" (einschl. "Antrag noch nicht gestellt") oder
  • "Duldung"

in Zusammenhang mit einem Asylverfahren.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration umfasst für den Agenturbezirk im Januar 2024 6.002 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 3.484 arbeitslose Personen.

Im Bereich der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) umfasst der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 673 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 424 arbeitslose Personen.

Im Grundsicherungsbereich (Rechtskreis SGB II) beträgt der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 5.329 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 3.060 arbeitslose Personen.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration beträgt im Dezember in beiden Rechtskreisen für die Stadt Bonn 2.763 und im Rhein-Sieg-Kreis 3.239 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich in der Stadt Bonn 1.539 und im Rhein-Sieg-Kreis 1.945 arbeitslose Personen.

1 Bitte beachten Sie, dass für ukrainische Staatsangehörige die aufenthaltsrechtlichen Informationen zum Fluchthintergrund stark untererfasst sind. Die Werte für Personen im Kontext Flucht werden daher, bis auf Weiteres, gänzlich ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ausgewiesen.

2 Die Status Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit werden nach den im Sozialgesetzbuch festgelegten Kriterien vergeben; danach werden Personen als Arbeitsuchende geführt, wenn sie eine Beschäftigung als Arbeitnehmer suchen, und als Arbeitslose, wenn sie darüber hinaus keine Beschäftigung haben, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und nicht an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen. Arbeitslose bilden deshalb eine Teilmenge der Arbeitsuchenden.

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt Bonn/Rhein-Sieg

Zugang und Abgang an Arbeitslosen

Im Verlauf des Monats Januar meldeten sich 6.128 Menschen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis arbeitslos, das sind 615 Arbeitslose (+11,2 Prozent) mehr als im Vormonat. Darunter befanden sich 2.557 Personen, die aus einer Erwerbstätigkeit kamen. Das sind 793 Personen (+45,0 Prozent) mehr als im Vormonat und 197 Personen (+8,3 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Demgegenüber meldeten sich 4.464 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, das sind 1.165 Personen (-20,7 Prozent) weniger als im Vormonat und 142 (+3,3 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. Im Januar 2024 meldeten sich 1.454 Menschen in Erwerbstätigkeit ab. Das waren 93 (+6,8 Prozent) Abgänge in eine Erwerbstätigkeit mehr als im Vormonat und 118 Personen (+8,8 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Situation beim Stelleneingang und –bestand

Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen fällt im Vormonatsvergleich um 167 Stellen auf insgesamt 4.897 Stellen und fällt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20,5 Prozent (-1.266 Stellen). Der Zugang an Arbeitsstellen fällt im Vergleich zum Vormonat um 106 Stellen (-7,9 Prozent). Zum Vorjahresmonat steigt der Zugang um 51 Stellen (+4,3 Prozent) auf insgesamt 1.228 Stellen.