Auch in den Städten und Landkreisen von Braunschweig bis Braunlage werden die Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine zunehmend sichtbar. Nach und nach kommen Geflüchtete an. Dabei stehen zunächst vor allem Fragen der Unterkunft und finanziellen Absicherung im Vordergrund. Wenn diese primären Fragen geklärt sind, werden auch die Themen Arbeits- bzw. Ausbildungssuche eine Rolle spielen.
„An dieser Stelle möchten wir das Signal geben: Wir stehen bereit und sind für die Menschen aus der Ukraine als Ansprechpartner bei den Themen Bildung und Arbeit da,“ erläutert Gerald Witt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit. „Wir beraten zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt und unterstützen bei der Arbeits- und Ausbildungsstellensuche. Bei Fragen zu Weiterbildung und Qualifizierung bieten wir Beratung und finanzielle Unterstützung an, genauso bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen.“
Im Zuge der kriegerischen Handlungen in der Ukraine und der daraus resultierenden Flucht ukrainischer Bürgerinnen und Bürger hat zum ersten Mal die sogenannte Massenzustrom-Richtlinie Anwendung gefunden.
Dieser neue Aufenthaltstitel wird bei der örtlich zuständigen Ausländerbehörde beantragt. Bereits bei einer Antragstellung wird die Ausländerbehörde eine sogenannte Fiktionsbescheinigungen ausstellen. Diese überbrückt das Aufenthaltsrecht, bis der eigentliche Aufenthaltstitel ausgestellt und erteilt werden kann. So können die aus der Ukraine geflüchteten Menschen in Deutschland als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer oder auch selbstständig arbeiten. Zudem können dann auch Leistungen der Beratung und Vermittlung durch die Agentur für Arbeit genutzt werden.
„Dieser Ablauf ermöglich professionelle Unterstützung und nachhaltige Hilfe“, stellt der Agenturleiter dar. „Wir sind im intensiven Austausch und Dialog mit unseren Partnern am Arbeitsmarkt. Gemeinsam mit den Städten und Landkreisen, den Kammern, anderen Behörden und Einrichtungen sowie den Unternehmen der Region setzen wir alles daran, dass diesen Menschen, die tragischen Verlust und grobe Zerstörung erlebt haben, geholfen wird. Unsere Hauptaufgabe ist dabei die Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.“
Unter www.arbeitsagentur.de/ukraine finden Geflüchtete aus der Ukraine Informationen über Hilfe- und Beratungsmöglichkeiten bei Ankunft und für die folgende Arbeits- oder Ausbildungssuche.
Es wurde eine zentrale Hotline eingerichtet, unter der Russisch und Ukrainisch sprechende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Fragen zur Verfügung stehen:
0911-178 7915 (Montag bis Donnerstag: 08:00 – 16:00 Uhr und Freitag: 08:00 – 13:00 Uhr).
Unternehmen, die Fragen zur Einstellung von geflüchteten Menschen haben, erreichen den gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter unter der Rufnummer 0800 4 5555 20.