„Die Erholung am regionalen Arbeitsmarkt setzt sich aktuell fort, wenn auch verlangsamt. Der Krieg in der Ukraine, Lieferengpässe und Preiserhöhungen belasten die wirtschaftliche Entwicklung. Ich rechne damit, dass sich die Zahl der Arbeitslosen aus der Ukraine in den kommenden Wochen reduzieren wird, da beispielsweise die Teilnahme an Sprachkursen oder Qualifizierungen diesen Status verändert", kommentiert Gerald Witt, Leiter der Agentur für Arbeit Braunschweig – Goslar, die aktuellen Zahlen.
Unterbeschäftigung.
Die Unterbeschäftigung, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Maßnahmen teilnehmen, lag im aktuellen Berichtsmonat bei 24.253 Personen, dies sind 10,8 Prozent oder 2.923 Personen weniger als vor einem Jahr.
Jobcenter sind seit Juni für Geflüchtete aus der Ukraine zuständig
Die Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, werden seit 1. Juni von den Jobcentern betreut. Dies lässt die Zahl der Arbeitslosen ansteigen. Im gesamten Agenturbezirk werden aktuell 1.043 arbeitslose Ukrainer gezählt. Dies sind 994 mehr als vor einem Jahr.
„Die Jobcenter leisten derzeit großartiges. Innerhalb kürzester Zeit haben sie sich dieser personalintensiven Mammutaufgabe angenommen und machen alles möglich, damit die humanitäre Hilfe bei den Menschen aus der Ukraine ankommt", blickt Gerald Witt auf die letzten Wochen zurück. In der Stadt Braunschweig wurden im Juni 356 arbeitslose aus der Ukraine gezählt, in der Stadt Salzgitter 142, im Landkreis Goslar 538 und im Landkreis Wolfenbüttel 7.
Die Jobcenter haben bis zum statistischen Zähltag am 13.06.2022 in unterschiedlichem Maße die Grundsicherungsleistungen bereits bewilligt. Für die Geflüchteten aus der Ukraine erhöht sich durch den Übergang vom Asylbewerberleistungsgesetz in die Grundsicherung die Höhe des Regelsatzes und es werden die tatsächlichen Kosten für die Unterkunft übernommen. Zusätzlich werden die Menschen in die gesetzliche Krankenkasse aufgenommen.
Viele Informationen dazu erhalten Betroffene, auch auf Ukrainisch, unter www.arbeitsagentur.de/ukraine.
Blick auf die Zahlen zum Ausbildungsmarkt
Die Corona-bedingten Einschränkungen haben Berufsorientierung, Berufsberatung und Ausbildungsplatzsuche seit Beginn der Pandemie enorm erschwert. Vielen Jugendlichen fehlt durch ausgefallene Ausbildungsmessen, Praktika oder Betriebsbesuche die Orientierung. „Jugendliche haben am Ausbildungsmarkt in diesem Jahr gute Chancen - müssen diese aber auch ergreifen. Auch wenn wir langsam auf die Zielgerade am Ausbildungsmarkt einbiegen, ist noch nichts zu spät. Über 1.000 Ausbildungsstellen von Braunschweig bis Braunlage sind noch unbesetzt. Wer noch etwas sucht, sollte umgehend mit der Berufsberatung Kontakt aufnehmen und durchstarten.", kommentiert Gerald Witt, Leiter der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar die aktuellen Zahlen zum Ausbildungsmarkt.
Neue Daten zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung veröffentlicht
Ende Dezember 2021, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Braunschweig – Goslar auf 255.119. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 2.567 oder 1,0%.
Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+873 oder +3,4%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (–475 oder –0,9%).