Gerald Witt wurde am gestrigen Dienstag nach rund 47 Jahren in der Arbeitsverwaltung in den Ruhestand verabschiedet. Der 64jährige blickt auf eine langjährige Laufbahn in verschiedenen Funktionen und an diversen Arbeitsorten in der Bundesagentur für Arbeit zurück. Seit 2017 leitete er die Braunschweiger Behörde.
„Nach vielen ereignisreichen Jahren im Berufsleben freue mich nun auf die bevorstehende Freizeit. In Zukunft kann ich mich verstärkt der Archäologie und dem Reisen
widmen. Den Arbeitsmarkt und die Entwicklungen werde ich natürlich weiter beobachten, allerdings aus einem anderen Blickwinkel“, schmunzelt der Pensionär.
„Wir verdanken Gerald Witt nicht nur regionale Innovationen, sondern auch bundesweite Reformen. So hat er beispielsweise maßgeblich an der Neuorganisation unseres
eigenen Ausbildungsberufs mitgewirkt.“, blickt Johannes Pfeiffer zurück. „Dass das Berufsleben zum Ende noch die Bewältigung von historischen Krisen bereithält,
damit hätte anfangs wohl niemand gerechnet. Die Auswirkungen der Coronapandemie und die Folgen des Ukrainekrieges stellen die Arbeitsagentur und die Jobcenter
vor gewaltige Herausforderungen, die bisher hervorragend gemeistert wurden.“
Zum neuen Jahr übernimmt Kerstin Kuechler-Kakoschke die Leitung der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar. Die Vita empfiehlt die Braunschweigerin vielfach für ihre zukünftigen Aufgaben in der Löwenstadt: „Frau Kuechler-Kakoschke verfügt über wertvolle Kenntnisse, die sie auf unterschiedlichen Feldern der Arbeitsmarktverwaltung erwarb - beispielsweise als stellvertretende Geschäftsführerin in einem der größten Jobcenter Deutschlands in Hannover, in der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen oder zuletzt als Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen. Die Beschäftigten und Kunden der Agentur werden in ihr eine fachlich versierte und engagierte Ansprechpartnerin finden, die die Bundesagentur für Arbeit hervorragend vertreten wird“, blickt Johannes Pfeiffer in die Zukunft der Braunschweiger Agentur.
„Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und blicke mit Spannung auf die kommende Zeit. Die Themen Fachkräftesicherung, der Übergang von der Schule in den Beruf, die Integration in Arbeit und Ausbildung von geflüchteten Menschen, der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit sowie die Transformation der Arbeitswelt werden in den kommenden Jahren meine Schwerpunktthemen.“
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar, zu dem auch Salzgitter und Wolfenbüttel gehört, sind aktuell 19.635 Menschen arbeitslos gemeldet. Zur Einführung von Gerald Witt im November 2017 wurden noch 20.310 Arbeitslose gezählt – wobei in den letzten Monaten rund 2.000 ukrainische Geflüchtete in die Statistik aufgenommen wurden.
Dass der deutsche Arbeitsmarkt angesichts der größten Krise der Nachkriegsgeschichte durch die Aus-wirkungen der Coronapandemie insgesamt vergleichsweise robust geblieben ist, ist vor allem dem Instrument der Kurzarbeit zu verdanken. In dieser Phase konnte die Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar für über 70.000 Menschen von Braunschweig bis Braunlage drohende Auftrags- und Absatzeinbrüche sowie daraus resultierende Entlassungen bei den Unternehmen abwenden.
Dass sie unverzichtbar ist, zeigt sich jedoch nicht allein in Krisen- und Ausnahmesituationen. Mit ihren vielfältigen Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger, für Unternehmen und Institutionen, tragen die Agenturen für Arbeit Tag für Tag zur Sicherung des Wohlstands und des sozialen Friedens in Deutschland bei.