Arbeitslose mit Schwerbehinderungen profitieren nicht so sehr wie andere Arbeitslose davon, dass sich der Arbeitsmarkt von pandemiebedingten Effekten erholt. Zur anstehenden Woche der Menschen mit Behinderungen wirbt die Bundesagentur für Arbeit darum, mehr die Stärken dieser Menschen in den Fokus zu nehmen.
„Menschen mit Behinderung sind nicht grundsätzlich weniger leistungsfähig als andere. Sie können – am richtigen Arbeitsplatz eingesetzt – wertvolle Arbeit leisten und zur Fachkräftesicherung des Unternehmens beitragen", betont Silke Babiel, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Braunschweig – Goslar, anlässlich der bundesweiten „Woche der Menschen mit Behinderung" vom 28. November bis 4. Dezember 2022.
Aktuell sind 913 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet und haben damit einen Anteil von 4,6 Prozent an allen Arbeitslosen. Die meisten Beschäftigten mit einer Schwerbehinderung oder gleichgestellten Personen sind von Braunschweig bis Braunlage im Jahresdurchschnitt 2020 im Verarbeitenden Gewerbe (1.768 Beschäftigte), im Öffentlichen Dienst (1.255) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (1.059) zu finden.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Maßnahmen teilnehmen, lag im aktuellen Berichtsmonat bei 26.579 Personen, dies sind 8,7 Prozent oder 2.117 Personen mehr als vor einem Jahr.
Ukrainische Geflüchtete
Die Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, werden seit 1. Juni von den Jobcentern betreut. Dies lässt die Gesamtzahl der Arbeitslosen ansteigen. Im gesamten Agenturbezirk werden aktuell 1.710 arbeitslose Ukrainer gezählt, darunter sind 1.159 Frauen. Der überwiegende Teil ist bei den Jobcentern gemeldet: 1.689 waren es im November, davon 1.145 Frauen.
Gemeldete Arbeitsstellen
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Braunschweig – Goslar waren im November 6.654 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Oktober ist das ein Plus von 73 oder 1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 363 Stellen mehr (+6 Prozent). Arbeitgeber meldeten im November 1.147 neue Arbeitsstellen, das waren 125 oder 10 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 14.174 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1.638 oder 10%. Zudem wurden im November 1.047 Arbeitsstellen abgemeldet, 387 oder 27 Prozent weniger als im Vorjahr. Von Januar bis No-vember gab es insgesamt 13.884 Stellenabgänge (–66).
Die TOP5 der gemeldeten Stellen finden sich bei den Fachkräften im Verkauf (227 Stellen), Reinigungshelfern (191), Gesundheits- und Krankenpflegefachkräfte (184), Gastronomie- helfer (167) sowie Bürofachkräfte (144).