Weiterhin solide Zahlen vom Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Dezember gegenüber dem Vormonat um 245 auf insgesamt
19.880 gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,1. Das sind 0,6 Prozentpunkte
über dem Wert vor einem Jahr.

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 1

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Dezember gegenüber dem Vormonat um 245 auf insgesamt 19.880 gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,1. Das sind 0,6 Prozentpunkte über dem Wert vor einem Jahr. Die Entwicklung zum Vorjahresmonat in Zahlen: +1.882 oder 10,5 Prozent.

„Aktuell ist der Arbeitsmarkt weiter stabil. Der Krieg in der Ukraine, Lieferengpässe, Preiserhöhungen, Inflation und insbesondere die hohen Energiepreise belasten jedoch weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung. Einen Einbruch am Arbeitsmarkt erwarten wir aber nicht. Bereits in vergangenen Krisen haben sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt entkoppelt“, betont Kerstin Kuechler-Kakoschke, neue Leiterin der Agentur für Arbeit Braunschweig – Goslar.

„Insgesamt ist die Lage am Arbeitsmarkt, trotz des schwierigen Umfelds, unverändert beständig. So sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im Jahr 2022 zwar leicht gestiegen, die Auswirkungen der ukrainischen Fluchtmigration haben auch einen entsprechenden Einfluss. Die gemeldete Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist weiterhin auf einem hohen Niveau und die Beschäftigung nahm weiter zu.“

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Maßnahmen teilnehmen, lag im aktuellen Berichtsmonat bei 26.994 Personen, dies sind 10,8 Prozent oder 2.641 Personen mehr als vor einem Jahr.

Ukrainische Geflüchtete

Die Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, werden seit 1. Juni von den Jobcentern betreut. Dies lässt die Gesamtzahl der Arbeitslosen ansteigen. Im gesamten Agenturbezirk werden aktuell 1.662 arbeitslose Ukrainer gezählt, darunter sind 1.108 Frauen. Der überwiegende Teil ist bei den Jobcentern gemeldet: 1.643 waren es im Dezember, davon 1.093 Frauen.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung – Neue Daten mit Stand 30.6.2022

Ende Juni 2022, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Braunschweig – Goslar auf 253.788.

Gegenüber dem Vorjahr war das eine Zunahme um 1.946 oder 0,8. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme im Gastgewerbe (+573 oder +8,1%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung (–518 oder –11,4%)

Gemeldete Arbeitsstellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Braunschweig – Goslar waren im Dezember 6.475 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber November ist das ein leichtes Minus von 179 oder 2,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 128 Stellen mehr (+2,0 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Dezember 1.161 neue Arbeitsstellen, das waren 272 oder 19 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 15.335 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1.910 oder 11,1%.

Die TOP5 der gemeldeten Stellen finden sich bei den Fachkräften im Verkauf (208 Stellen), Reinigungshelfern (189), Gesundheits- und Krankenpflegefachkräfte (184), Bürofachkräfte (168) sowie Gastronomiehelfer (147).

Blick auf die Entwicklung im Jahresverlauf

Die Zahl der Arbeitslosen von Braunschweig bis Braunlage lag im Jahresdurchschnitt 2022 bei 19.334. Im Jahr 2021 wurden 19.906 gezählt. „Deutschland befand sich Anfang 2021 noch in einem harten Lockdown u.a. mit Ausgangsbeschränkungen, geschlossenem Einzel-handel sowie Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Dementsprechend musste der Arbeitsmarkt, gerade in den ersten Monaten des letzten Jahres, stärker gestützt werden. Erfreulich ist, dass sich die Zahlen leicht reduziert haben, trotz der Migration von ukrainischen Geflüchteten“, hebt die Agenturchefin hervor.

Im Jahr 2019, also vor der Pandemie und der Fluchtmigration, lag der Jahresdurchschnittswert bei 18.469 arbeitslosen Menschen.

Der Bestand an gemeldeten Stellen ist im Jahresverlauf weiter gestiegen. Waren es im Jahr 2021 noch 5.568 im Jahreswert, so zählen wir für das abgelaufene Jahr bereits 6.765 Stellen. Die durchschnittliche Vakanzzeit, also die Zeit vom Besetzungstermin bis zur Abmeldung einer Stelle, lag im Jahr 2022 bei 189 Tagen. Das die Besetzung von freien Stellen vor zunehmenden Herausforderungen steht, ist an dieser Zahl deutlich. Im Jahr 2021 lag die durchschnittliche Vakanzzeit bei 116 Tagen, im Dezember 2019 bei 115 Tagen.