„Der Arbeitsmarkt blieb weiter stabil. Auswirkungen der geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sind jedoch weiterhin erkennbar", beschreibt Kerstin Kuechler-Kakoschke, Leiterin der Agentur für Arbeit Braunschweig – Goslar, die aktuelle Entwicklung. „Der Februar ist üblicherweise geprägt von witterungsbedingter Arbeitslosigkeit und der Meldung von Jüngeren nach abgeschlossener Berufsausbildung. Dieses Bild zeigte sich auch in den vergangenen Wochen. 115 Arbeitslose unter 25 Jahren mehr als noch im Januar wurden gezählt. Der Arbeitsmarkt ist, insbesondere bei den Fachkräften, sehr aufnahmebereit, so dass sich die Jugendarbeitslosigkeit in den kommenden Wochen wieder deutlich reduzieren wird", prognostiziert die Arbeitsmarktexpertin. Im Februar haben Auszubildende ihre Lehrzeit beendet, die entweder ihre Ausbildungsdauer um sechs Monate verkürzt haben (dies ist beispielsweise durch gute Leistungen möglich) oder deren Ausbildungsdauer dreieinhalb Jahre beträgt (beispielsweise bei den Elektronikern).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Maßnahmen teilnehmen, lag im aktuellen Berichtsmonat bei 28.204 Personen, dies sind 11,3 Prozent oder 2.871 Personen mehr als vor einem Jahr.
Ukrainische Geflüchtete
Die Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, werden seit 1. Juni von den Jobcentern betreut. Dies lässt die Gesamtzahl der Arbeitslosen ansteigen. Im gesamten Agenturbezirk werden aktuell 1.707 arbeitslose Ukrainer in den Jobcentern gezählt. Die Ukrainer haben damit einen Anteil von 11,6 Prozent aller Arbeitslosen in den Jobcentern. Vor einem Jahr waren es noch 27 arbeitslose Ukrainer mit einem Anteil von 0,2 Prozent. Im Februar 2023 konnten 317 Ukrainer ihre Arbeitslosigkeit beenden: 226 davon sind in „Ausbildung oder sonstige Maßnahmeteilnahme" abgemeldet.
Gemeldete Arbeitsstellen
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Braunschweig – Goslar waren im Februar 6.536 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber dem Vormonat ist das ein leichtes Plus von 146 oder 2,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 165 Stellen mehr (+2,6 Prozent). Arbeitgeber meldeten seit Jahresbeginn 2.196 neue Arbeitsstellen, das waren 624 oder 22,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die TOP5 der gemeldeten Stellen finden sich bei den Fachkräften im Verkauf (229 Stellen), Gesundheits- und Krankenpflegefachkräfte (184), Bürofachkräfte (180), Reinigungshelfern (164) sowie Gastronomiehelfer (148).
Blick auf den Ausbildungsmarkt
„Die Pandemiejahre haben das Ungleichgewicht auf dem Ausbildungsmarkt vergrößert. Zu wenige Jugendliche konnten aufgrund mangelnder Praktikumsmöglichkeiten Berufe und Betriebe kennenlernen, Betriebe konnten nur eingeschränkt mit potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern in Kontakt treten. Hier möchten wir ansetzen. Mein Appell an die Arbeitgeber: Geben Sie Jugendlichen, die noch nicht alle Anforderungen erfüllen, eine Chance in Ihrem Betrieb. Wir haben die passenden Instrumente, damit diese jungen Menschen sich zu Ihren Fachkräften entwickeln können", sagt Kerstin Kuechler-Kakoschke.
Woche der Ausbildung 2023
Die „Woche der Ausbildung" findet bundesweit vom 13. bis 17. März 2023 unter dem Motto „Ausbildung ist Zukunft" statt. Sie macht Arbeitgeber und potentielle Auszubildende auf den hohen Stellenwert einer betrieblichen Ausbildung aufmerksam. Von Braunschweig bis Braunlage wird diese Woche durch die Ausbildungsmesse „Mein Start in die Ausbildung" im VIP-Bereich des Eintracht Braunschweig Stadions (Infos unter www.ausbildungsstart.com) sowie Elternveranstaltungen begleitet. In Goslar finden Elternabende in Präsenz statt und in Wolfenbüttel werden Eltern-Telefonsprechstunden angeboten.
Die nächste Presseinformation zur Arbeitsmarktentwicklung erscheint am 31. März 2023.