Braunschweig. Vor den Osterferien ist wieder Zeit für die Ausbildungsmesse im Ein-tracht-Stadion. Der Messezeitpunkt sei nicht willkürlich gewählt, unterstrichen die Veranstalter. Mit dem Halbjahreszeugnis in der Tasche erwarten bei der „Mein Start in die Ausbildung“ rund 100 regionale Klein- und Mittelständische Unternehmen ihre potentiellen Auszubildenden im VIP-Bereich des Fußballclubs. Sofern die Chemie im ersten Gespräch auf der Messe stimmt, werden häufig Praktika in den Osterferien vereinbart, die in den letzten Jahren oftmals in Ausbildungsverträge gemündet sind.
„Die Messe lebt zum einen von seiner Vielfalt und dem gelungenen Mix. Zum anderen ist der unmittelbare Kontakt entscheidend. Hier zählt der persönliche Eindruck und nicht zwingend auf den ersten Blick das Zeugnis. Der Ruf nach talentierten jungen Auszubildenden wird immer lauter. Doch den Kampf um den Klassenbesten können nicht alle Unternehmen gewinnen. Es ist Zeit, die Talente, auch unabhängig von Schulnoten, zu entdecken. Dafür ist so ein Speed-Dating eine ideale Plattform“, so die Veranstalter.
Der persönliche Eindruck zählt
Die Ausbildungsmesse hat auch Julien im letzten Jahr genutzt. Der 16-jährige landete am Stand von E-Bike Kasten. „Der berühmte erste Eindruck passte“, erinnert sich Geschäftsinhaber Guido Kasten. Nach einem Kurzpraktikum war dann schnell klar: Julien kann sein Hobby zum Beruf machen und das Unternehmen hat einen neuen Auszubildenden gewonnen. Und so standen die beiden in diesem Jahr gemeinsam im VIP-Bereich und führten unzählige Gespräche mit Interessenten.
Am Ende war auch in diesem Jahr wieder klar: „Wir haben Praktika vereinbart und ich bin mir sicher, dass ich einen von diesen Kandidaten im Sommer wieder als Azubi begrüßen werde. Die Messe ist eine tolle Rekrutierungsplattform, da die Berufsstarter auch mal links und rechts schauen können und ich, als Unternehmer, in kurzer Zeit viele persönliche Eindrücke sammeln kann.“
Angebot und Nachfrage am Ausbildungsmarkt passt nicht immer
Oft treffen sich Angebot und Nachfrage nicht auf den ersten Blick. Zunehmend wird es schwieriger, Bewerber und Ausbildungsstellen zusammen zu bringen. Deutlich häufiger sollte der Blick der Schülerinnen und Schüler auch mal abseits der TOP10 der Wunschberufe schweifen. Dort gäbe es spannende Alternativ- oder auch Nischenberufe.
Verstärkt werden die Herausforderungen bei der Rekrutierung durch die sinkenden Schülerzahlen und den steigenden Abiturientenquoten, da der Wunsch zum Studium ungebrochen scheint. Dieses Potential fehlt den Betrieben in den Berufsausbildungen.
Derzeit sind von Braunschweig bis Braunlage 2.432 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 201 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber sind mit insgesamt 2.134 nahezu gleichgeblieben (+17 gegenüber dem Vorjahresmonat). Es handelt sich bei diesen Daten aus dem Februar jedoch lediglich um Tendenzen. Der Ausbildungsmarkt ist stark in Bewegung und teilweise starten jetzt erst die Bewerbungsverfahren. „Es ist also auf keinen Fall zu spät für diesen Sommer“, appellieren die Veranstalter.
Woche der Ausbildung
Die Messe fand im Rahmen der „Woche der Ausbildung“ statt. Diese steht unter dem diesjährigen Motto „Ausbildung ist Zukunft“. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind günstig. Für Unternehmen ist es zunehmend herausfordernd, Ausbildungsstellen zu besetzen. Mit der Aktionswoche machen die Arbeitsagenturen und ihre Partnerinnen und Partner am Ausbildungsmarkt auf die vielen Ausbildungsangebote in den 324 Ausbildungsberufen aufmerksam.
Messepartner
Die Ausbildungsmesse „Mein Start in die Ausbildung“ wird ausgerichtet von der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar, dem Arbeitgeberverband Region Braunschweig e.V., der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade sowie der Industrie- und Handelskammer Braunschweig.