„Bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit greifen immer mehrere Gründe ineinander: Die Entwicklung bei den Geflüchteten aus der Ukraine, die wirtschaftliche Lage sowie der sogenannte Ferieneffekt. Bei der derzeitigen wirtschaftlichen Situation sind die Betriebe vorsichtig mit Neueinstellungen. Dass die Unternehmen jedoch an ihren Fachkräften hängen, zeigt sich beim Blick auf die Daten: das Risiko, aus Beschäftigung heraus arbeitslos zu werden, ist gering – die Unternehmen halten an ihrem eingearbeiteten Personal fest," blickt Kerstin Kuechler-Kakoschke auf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen.
Jugendarbeitslosigkeit
„Der Ferienbeginn und das Ausbildungsende haben die Jugendarbeitslosigkeit erwartungsgemäß steigen lassen. In einigen Wochen werden die jungen ausgebildete Fachkräfte am Arbeitsmarkt Fuß fassen oder aber nach der Schule mit Ausbildung oder Studium starten. Der Ferieneffekt bei der Jugendarbeitslosigkeit wird sich also wieder deutlich abschwächen", weiß die Arbeitsagenturchefin.
Unterbeschäftigung.
Die Unterbeschäftigung, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Maßnahmen teilnehmen, lag im aktuellen Berichtsmonat bei 28.271 Personen, dies sind 8,1 Prozent oder 2.110 Personen mehr als vor einem Jahr.
Gemeldete Arbeitsstellen
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Braunschweig – Goslar waren im Juni 6.771 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber dem Vormonat ist das ein Plus von 30 oder 0,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 402 Stellen weniger (-5,6 Prozent). Arbeitgeber meldeten seit Jahresbeginn 7.986 neue Arbeitsstellen, das waren 1.411 oder 15,0 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Die TOP5 der gemeldeten Arbeitsstellen von Braunschweig bis Braunlage:
Fachkräfte im (230 Stellen), Bürofachkräfte (210 Stellen), Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege (182 Stellen), Reinigungshelfer (167 Stellen), Helfer im Gastronomieservice (160 Stellen).
Ausbildungsmarkt
„Am Ausbildungsmarkt ist derzeit noch viel Bewegung. Es ist noch jetzt nicht zu spät! Auch nach dem „typischen" Ausbildungsbeginn am 1. August ist bis in den Herbst noch ein Ausbildungsstart denkbar. Die Unternehmen suchen händeringend Nachwuchskräfte. Wer dort Orientierung, Vermittlung oder Beratung benötigt, sollte sich schnell bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur melden," appelliert die Agenturchefin an die potentiellen Berufsstarter.
Aktuell sind 3.100 Berufsausbildungsstellen gemeldet, davon 1.349 unbesetzt, denen stehen 2.850 gemeldete Bewerberinnen und Bewerber gegenüber (775 derzeit noch unversorgt). „Die unbesetzten Stellen, und auch die unversorgten Bewerber, werden in den kommenden Wochen noch deutlich reduziert. Wir sind derzeit aktiv mit beiden Seiten am Ausbildungsmarkt im Gespräch und haken nach."