Erste Jahresergebnisse zum Arbeitsmarkt- 2021 im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen- Bremerhaven

Langzeitarbeitslosigkeit erheblich angestiegen Arbeitskräftenachfrage erholt sich im Jahresverlauf 41.330 Arbeitslose im Jahresdurchschnitt / Arbeitslosenquote auf 9,7 Prozent gesunken/ Abnahme der jahresdurchschnittlichen Arbeitslosenzahl in den Städten Bremen, Bremerhaven und im Landkreis Osterholz Arbeitslosenzahl im Jahresdurchschnitt: 41.330 Veränderung gegenüber Vorjahr: -1.804 bzw. -4,2 % Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt: 9,7% Veränderung gegenüber Vorjahr: -0,4 %

04.01.2022 | Presseinfo Nr. 2

Arbeitslosigkeit 2021 gesunken
Im Berichtsjahr 2021 hat die durchschnittliche Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bremen-
Bremerhaven abgenommen. Mit im Jahresdurchschnitt 41.330 arbeitslos gemeldeten
Personen ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-
Bremerhaven gegenüber dem Vorjahr um 1.804 Personen oder -4,2 Prozent gesunken.

Arbeitslosenquote 2021 gesunken
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote betrug im Jahr 2021 9,7%. Gegenüber
dem Vorjahr gab es eine Abnahme um 0,4 Prozentpunkte.

Auswirkungen der Corona-Pandemie bezogen auf den Anstieg der Arbeitslosigkeit
regional nahezu gleich

Stadt Bremen: Im Berichtsjahr 2021 ist die durchschnittliche Arbeitslosigkeit in der
Stadt Bremen gesunken. Mit 31.369 arbeitslos gemeldeten Personen ist die Arbeitslosigkeit
in der Stadt Bremen gegenüber dem Vorjahr um 1.087 Personen oder -3,3
Prozent gesunken. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote betrug im Jahr 2021 in
der Stadt Bremen 10,2%. Gegenüber dem Vorjahreswert 2020 ist sie um 0,5 Prozentpunkte
gesunken.
 

Stadt Bremerhaven: In der Stadt Bremerhaven ist durchschnittliche Arbeitslosigkeit
im Jahr 2021 mit 7.923 Personen gegenüber dem Vorjahr (8.367) um 444 Personen
oder +5,3% gesunken. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote betrug im Jahr 2021
in der Stadt Bremerhaven 13,1% und lag damit um 0,7 Prozentpunkte unter dem
Durchschnittsjahreswert des Vorjahres.
 

Landkreis Osterholz:
Im Berichtsjahr 2021 hat die durchschnittliche Arbeitslosigkeit im Landkreis Osterholz
abgenommen. Mit im Jahresdurchschnitt 2.038 arbeitslos gemeldeten Personen ist
die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr um 274 Personen oder -11,9 % gesunken. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote betrug im Jahr 2021 3,3% und lag
damit um 0,5 Prozentpunkte unter der Jahresdurchschnittsarbeitslosenquote des
Vorjahres.

Kurzarbeit entscheidendes Instrument zur Dämpfung der Corona-Pandemie-
Folgen

Der Einsatz von Kurzarbeit hat im Jahr 2021 den Arbeitsmarkt wesentlich stabilisiert
und eine steigende Welle von Entlassungen verhindert.

Zielgruppen 2021 unterschiedlich von Arbeitsmarktentwicklung betroffen

Jugendarbeitslosigkeit zum Vorjahr und unter Vor-Corona-Niveau gesunken
betroffen

Trotz fortgesetzter Corona-Pandemie ist die Jugendarbeitslosigkeit im vergangenen
Jahr gesunken. Mit im Jahresdurchschnitt 3.902 Jugendlichen waren in der Altersgruppe
der 15 bis unter 25-Jährigen jahresdurchschnittlich 566 Jugendliche weniger
arbeitslos als ein Jahr zuvor (-12,7 Prozent). Der Rückgang lag damit weit über dem
allg. Rückgang der jahresdurchschnittlichen Arbeitslosigkeit von -4,2 Prozent. Die in
der Pandemie stark von Arbeitslosigkeit betroffene Altersgruppe der Jugendlichen
von 20 Jahre bis unter 25 Jahre konnte zum Jahresende unter das Niveau des Vorjahresmonats und auch sogar deutlich unter das Niveau des Vor-Corona-Dezember
zurückgeführt werden.

Rückgang der Frauenarbeitslosigkeit unterhalb der allg. Arbeitslosenabnahme
Die Zahl der jahresdurchschnittlich arbeitslos gemeldeten Frauen nahm von 18.571
Personen im Jahr 2020 auf 18.138 in 2021 ab. Die prozentuale Abnahme der Frauenarbeitslosigkeit lag mit -2,3% unterhalb der Abnahme der Arbeitslosigkeit der Männer
(-5,6%) und unterhalb der Abnahme der allgemeinen Arbeitslosigkeit von -4,2%.

Langzeitarbeitslose Verlierer in der Pandemie
Menschen mit längerer Unterbrechung der Erwerbstätigkeit fanden im letzten Jahr
deutlich weniger Wiedereinstiegschancen auf dem Arbeitsmarkt vor. Die Zahl der
Langzeitarbeitslosen stieg von durchschnittlich 16.704 Personen im Jahr 2020 um
2.677 Personen auf 19.381 Personen im Jahresdurchschnitt 2021 (+16%).

Ausländerarbeitslosigkeit unterdurchschnittlich gesunken, Schwerbehindertenzahl
nahezu unverändert

Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosigkeit von Ausländern hat in 2021 mit 16.633
Betroffenen im Vergleich zu 17.040 betroffenen Personen in 2021 um 407 Personen
oder -2,4% deutlich abgenommen.
Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen ist im Jahresdurchschnitt 2021 um 7
Personen, oder +0,4 Prozent gestiegen.

Statement zum Rückblick auf das Jahr 2021:
Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bre-men-Bremerhaven: „Trotz der Impfkampagne hatte die fortdauernde Corona-Pande-mie auch auf dem Arbeitsmarkt im letzten Jahr erheblichen Einfluss. So hatte der Hotel- und Gastronomie, Veranstaltungs- und Kulturbereich weiterhin das ganze Jahr mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen. Probleme in den Logistikketten haben als Corona-Folgen die Wirtschaft beeinträchtigt.
Der fortgesetzt erleichterte Zugang zur Kurzarbeit hat hier viele Beschäftigte vor der Arbeitslosigkeit bewahren und Unternehmen existenziell absichern können. Zum Jahresende hat die Kurzarbeit dem ansteigenden Pandemieverlauf folgend wieder größere Bedeutung gewonnen. Generell haben sich die Unternehmen im letzten Jahr aber besser auf die teilweise schwierigen Rahmenbedingungen einstellen können und suchten verstärkt nach Personal. Mit über 20.000 zur Besetzung aufgegebenen Stellen lag der gesamte Stellenzugang um 3.600 Stellen oder fast 22% über dem Vorjahr. Durch Unternehmensansiedelungen im Bereich der Logistik kam es zu einer gesteigerten Arbeitskräftenachfrage gerade auch im Bereich der ungelernten Arbeit-nehmer innen und Arbeitnehmer.
Die in einigen Branchen auch bereits vor Corona bestehenden Fachkräfteengpässe z. B. im Gesundheitswesen und in der Baubranche haben sich im letzten Jahr ver-stärkt. Das hat durch die damit verbundene verlängerte Laufzeit offener Stellen dazu beigetragen, dass sich der Stellenbestand im Jahresdurchschnitt zum Vorjahr um knapp 800 Stellen auf 7.165 Stellen erhöht hat und mit 8.573 offenen Stellen zum Jahresende sogar ein neuer Höchststand seit Fusion der Agenturen in Bremen und Bremerhaven im Jahr 2012 erreicht wurde.
Insgesamt zeigte der Arbeitsmarkt im letzten Jahr trotz der Corona-Pandemie eine hohe Dynamik. So konnte die mit Beginn der Corona-Pandemie angestiegene Arbeitslosigkeit im Verlauf des letzten Jahres bis leicht unter das Ausgangsniveau im März 2020 zurückgeführt werden. Es gab weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit aus Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Insgesamt meldeten sich in 2021 gut 23.500 Men-schen aus Beschäftigung arbeitslos. Das waren fast 3.500 weniger als im Vorjahr und entsprach einem Rückgang von -12,7%. Durch Arbeitsaufnahme auf dem 1. Arbeitsmarkt konnten fast 23.500 Personen ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden. Das waren fast 2.300 Personen mehr als im Vorjahr (+10,8%). Im Ergebnis waren im Jahresdurchschnitt 2021 1.800 Personen weniger im Arbeitsagenturbezirk arbeitslos gemeldet als im Vorjahr.
In Bremen, Bremerhaven und im Landkreis Osterholz gab es Rückgänge der jahres-durchschnittlichen Arbeitslosigkeit. Den prozentual höchsten Rückgang verzeichnete dabei mit – 11,9 Prozent oder 274 weniger Arbeitslose im Jahresdurchschnitt der Landkreis Osterholz, gefolgt von der Stadt Bremerhaven mit -5,3 Prozent oder 444 weniger Arbeitslose im Jahresdurchschnitt. Den mit -3,3 Prozent zwar prozentual ge-ringsten, aber zahlenmäßig höchsten Rückgang gab es in der Stadt Bremen wo im Jahresdurchschnitt 1.087 weniger Personen arbeitslos gemeldet waren".

Arbeitskräftenachfrage gestiegen
Im Jahr 2021 wurden der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven von den Betrieben
insgesamt 20.090 Stellen zur Besetzung aufgegeben. Das waren 3.598
Stellen oder +21,8 Prozent mehr als im Vorjahr 2020. Betrachtet man den Jahresverlauf
der Arbeitskräftenachfragezeigt sich, dass sich der Stellenzugang
nach einem Einbruch zu Beginn der Corona-Pandemie sich kontinuierlich erholt
hat, zum Jahresende 2021 deutlich oberhalb des Vorjahresniveau liegt und auch
über dem Dezemberwert vor der Corona-Pandemie.

Stellenbestand erheblich angestiegen, Höchstwert zum Jahresende
erreicht

Der jahresdurchschnittliche Stellenbestand lag in 2021 mit 7.165 Stellen um
790 Stellen oder +12,4% über dem Durchschnittsbestand des Vorjahres. Der
seit Jahresbeginn kontinuierliche Aufbau des Stellenbestandes führte im Dezember
zu einem neuen Höchstwert von 8.573 offenen Stellen seit Fusion der
Agenturen für Arbeit in Bremen und Bremerhaven im Jahr 2012.

Unterbeschäftigung
Aktuelle Jahreszahlen zur Unterbeschäftigung liegen noch nicht vor.

Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen
Aktuelle Jahreszahlen zu arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen liegen noch nicht
vor.

Statement zum Ausblick auf das Jahr 2022
Vor dem Hintergrund der aktuell ansteigenden Corona-Zahlen betont Joachim Ossmann; „Die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven ist organisatorisch und finanziell darauf vorbereitet, das Kurzarbeitergeld wie in den Vorjahren zügig auszuzahlen, um den betroffenen Mitarbeitenden den Lebensunterhalt zu sichern.
Ob die weitere Arbeitsmarktentwicklung so positiv wie im vergangenen Jahr verlaufen wird, hängt aber wesentlich davon ab, wie schnell die Pandemie abklingt, wie lange die Unternehmen mit Kurzarbeit und staatlichen Hilfen die Zeit der Pandemie noch überbrücken können und ob es als Corona-Folge weiterhin zu größere Beeinträchtigungen der Lieferketten und damit Produktionsausfällen kommt.
Eine Vorhersage zur Arbeitsmarktentwicklung ist daher schwierig. Sicher ist aber, dass der in Teilen der Wirtschaft schon vor Corona bestehende Fachkräftemangel sich in diesem Jahr weiter verschärfen wird. Um dem entgegenzuwirken, setzt die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven massiv auf die Qualifizierung sowohl während der Arbeitslosigkeit als auch z.B. durch Förderung von nachträglichen Berufsabschlüssen während der Tätigkeit in einem Unternehmen. Unternehmen wie Beschäftigten und derzeit Arbeitslosen rate ich, die Zeit der Pandemie zu gut wie möglich für die Weiterbildung zu nutzen. Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung deutlich beschleunigt. Wer im Wirtschaftsleben zukünftig erfolgreich sein will, muss sich diesen neuen Anforderungen stellen.
Die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven begleitet diesen Wandel durch die Be-rufsberatung im Erwerbsleben und die Fördermöglichkeiten, die das „Arbeit von mor-gen –Gesetz“ bietet nach Kräften.“