Arbeitslosigkeit im Juni leicht angestiegen

Arbeitslosigkeit im Juni leicht angestiegen   Arbeitslosmeldungen Geflüchteter aus der Ukraine nehmen zu   Arbeitslosenquote 8,9%   Aktuelle Arbeitskräftenachfrage nimmt weiter zu   Zahl der offenen Stellen übersteigt erstmalig die 10.000er Marke          37.756 Arbeitslose im Bezirk der Agentur für Arbeit  Bremen-Bremerhaven

30.06.2022 | Presseinfo Nr. 51

Arbeitslosenzahl: 37.756

Veränderung gegenüber Vormonat: +315 bzw. +0,8%

Veränderung gegenüber Vorjahresmonat: -3.276 bzw.   -8,0%

Arbeitslosenquote (+Vorjahreswert):  8,9% (9,6%)

Arbeitslosenzahl im Juni leicht gestiegen

Im Berichtsmonat Juni hat die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen leicht zugenommen. Mit 37.756 Personen waren im Juni gegenüber dem Vormonat 315 Arbeitslose mehr im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen- Bremerhaven gemeldet. Dies entsprach einer Zunahme von +0,8 Prozent.

Gegenüber dem Juni 2021 hat die Zahl der Arbeitslosen um 3.276 Personen oder -8,0% abgenommen. Die Arbeitslosenquote betrug im Juni 8,9% (Vormonat: 8,9%, Vorjahresmonat: 9,6%).

Arbeitslosenzahl in der Stadt Bremen gesunken

Mit 28.060 arbeitslos gemeldeten Personen hat die Arbeitslosigkeit in der Stadt Bremen im Berichtsmonat Juni um 205 Personen oder -0,7 Prozent abgenommen. Gegenüber dem

Vorjahresmonat Juni waren 3.165 Personen weniger arbeitslos gemeldet (-10,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug im Juni 9,2% (Vormonat 9,3%, Vorjahresmonat 10,2%).   

                                                                                                 

Mehr Arbeitslose in Bremerhaven

In der Stadt Bremerhaven hat die Arbeitslosigkeit im Juni zugenommen. Mit 8.078 Personen gab es 484 gemeldete Arbeitslose mehr als im Mai (+6,4%). Gegenüber dem Vorjahr befanden sich im Juni 217 Personen mehr in der Arbeitslosigkeit (+2,8%). Die Arbeitslosenquote betrug im Juni 13,5% (Vormonat 12,6%, Vorjahr 13,0%).

Arbeitslosenzahl im Landkreis Osterholz hat leicht zugenommen

Im Berichtsmonat Juni hat die Arbeitslosigkeit im Landkreis Osterholz leicht zugenommen. Mit 1.618 arbeitslos gemeldeten Personen ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 36 Personen oder +2,3 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr gab es eine Abnahme um 328 Personen oder -16,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im Juni 2,7% (Vormonat 2,6%, Vorjahresmonat 3,2%).

Zugang in Arbeitslosigkeit aus Beschäftigung hat abgenommen

Der Zugang in Arbeitslosigkeit aus Erwerbstätigkeit hat mit 1.859 Personen im Juni gegenüber dem Vormonat um -203 Personen oder -9,8% abgenommen. Zum Vorjahr gab es eine Zunahme um 153 Personen oder +9,0 Prozent.

Zahl der Beendigungen der Arbeitslosigkeit durch Beschäftigungsaufnahme hat abgenommen

Der Abgang aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit hat mit 1.880 Personen gegenüber dem Vormonat um 83 Personen oder -4,3 Prozent abgenommen. Zum Vorjahresmonat Juni haben 542 Personen (-22,4%) weniger ihre Arbeitslosigkeit beendet.

Statement zum Arbeitsmarkt 

Armin Zubrägel, Stellv. Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Die Zahl der Arbeitslosen wurde im Juni von den Meldungen aus der Ukraine geflüchteter Menschen beeinflusst. So ist die Zahl der arbeitslosen Ausländer/innen und Frauen im Bereich der Grundsicherung deutlich angestiegen. Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Wochen sicher noch weiter fortsetzen. Insgesamt waren im Juni mit 37.756 Personen 315 Arbeitslose mehr gemeldet als im Vormonat. (+0,8%). Die Arbeitslosenquote ist im Juni vom Vormonat um 0,1 Prozentpunkt auf nun 8,9% gestiegen.     

Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage hat gegenüber dem Vormonat zugenommen. Mit 1.912 Stellen wurden der Agentur für Arbeit 142 offene Stellen mehr gemeldet als im Vormonat (+8,0%) und 310 offene Stellen mehr als im Vorjahresmonat Juni (+19,4%). Die Schwerpunkte der Arbeitskräftenachfrage lagen im Berichtsmonat Juni in der Zeitarbeit, im Gesundheits- und Sozialwesen und im Handel.  

Mit 10.393 offenen Stellen hat der Stellenbestand im aktuellen Berichtsmonat erstmalig die 10.000er Marke überstiegen und damit den bisher höchsten Wert seit der Fusion der Agenturen für Arbeit in Bremen und Bremerhaven im Jahr 2012 erreicht. Die Zahl der offenen Stellen lag im Juni um 3,6% über dem Vormonatswert und 50% über der Zahl der offenen Stellen im Juni 2021“

Arbeitskräftenachfrage hat im Juni deutlich zugelegt

Im Juni wurden der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven von den Betrieben 1.912 Stellen neu zur Besetzung aufgegeben. Das waren 142 Stellen oder 8,0 Prozent mehr als im Vormonat und 310 Stellen oder +19,4 Prozent mehr als im Juni des letzten Jahres. Seit Jahresbeginn hat der Stellenzugang mit insgesamt 11.191 offenen Stellen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2.129 Stellen oder 23,5 Prozent zugelegt.  

                                                                          

Stellenbestand erreicht erneuten Höchstwert

Insgesamt befanden sich im Juni 10.166 offene Stellen im Bestand. Das waren 349 Stellen

mehr als im Vormonat (+3,6%) und 3.389 Stellen oder +50,0% mehr als im Juni 2021.

Anzeigen für Kurzarbeit zum Vormonat und Vorjahr gesunken

Im Juni gab es weniger neue Anzeigen für Kurzarbeit (18) als im Vormonat. Angezeigt wurde Kurzarbeit von den Unternehmen für voraussichtlich 515 betroffene Mitarbeiter/innen. Im Mai waren noch 40 Anzeigen für voraussichtlich 5.845 von Kurzarbeit betroffene Beschäftigte neu eingegangen.

Zum Vorjahr zeigt sich eine unterschiedliche Dynamik:  Im Juni 2021 hatten 45 Unternehmen für maximal 705 Personen Kurzarbeit neu angezeigt.

Für den jeweiligen Monat können die Betriebe die Anzeige auf Kurzarbeit bis zum Monatsende einreichen. Die Zahlung des Kurzarbeitergeldes durch die Agenturen für Arbeit erfolgt anhand der Abrechnungslisten aus den Betrieben. Diese müssen für jeden Kalendermonat mit Kurzarbeit innerhalb von drei Monaten nach Beendigung dieses Monats eingereicht werden. Daher liegen valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Personengruppen unterschiedlich ausgeprägt

Betrachtet man die besonderen Personengruppen am Arbeitsmarkt, so gab es im Juni unterschiedliche Entwicklungen: Der prozentual höchste Zugang in die Arbeitslosigkeit erfolgte in der Altersgruppe der Jugendlichen von 15-20 Jahre mit +6,2 Prozent (+33 Jugendliche). Deutlich zugenommen hat die Ausländerarbeitslosigkeit mit +4,4% (+679 Personen). Rückläufig waren die Zahl der Langzeitarbeitslosen mit -2,4 Prozent (-419 Personen) und die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen (-1,6%, -25 Personen).

Mehr Unterbeschäftigung im Arbeitsagenturbezirk  

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit     Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden[1].

Nach dieser Definition waren nach vorläufigen Angaben im Juni 51.539 Personen im Agenturbezirk Bremen-Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren 295 Personen mehr als im Vormonat (+0,6%) und 2.796 Personen oder -5,1 Prozent weniger als vor einem Jahr.

In der Stadt Bremen waren 38.210 Personen unterbeschäftigt, 283 Personen (-0,7%) weniger als im Vormonat und 2.694 Personen (-6,6%) weniger als im Vorjahr. Mit 10.762 Personen  waren in Bremerhaven 611 Personen oder +6,0% mehr unterbeschäftigt als im Vormonat und 281 Personen (+2,7%) mehr als im Juni 2021. Die Zahl der Unterbeschäftigten im

Landkreis Osterholz lag mit 2.567 Personen um 33 Personen (-1,3%) niedriger als im Vormonat und um 383 Personen (-13,0%) niedriger als im Vorjahresmonat Juni.

Zahl der Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen weiter gestiegen

10.393 Personen haben im Juni im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven an Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik teilgenommen. Das waren 116 Personen (+1,1%) mehr als im Vormonat und 119 Personen (+1,2%) mehr als im Vorjahr.

An beruflicher Weiterbildung haben im Juni 2.675 Personen teilgenommen. Das waren 85 Personen mehr (+3,3%) als im Mai und 215 Teilnehmende mehr (+8,7%) als im Juni 2021. Mit 1.980 Personen haben 34 Personen mehr (+1,7%) an Beschäftigung schaffenden Maßnahmen teilgenommen als im Vormonat und 1 Teilnehmende weniger (-0,1%) als im Vorjahresmonat Juni.

Ausbildungsmarkt zeigt gute Eckdaten

Im Juni standen mit 5.257 seit Beginn des Berufsberatungsgeschäftsjahres gemeldeten Ausbildungsplätzen 156 Ausbildungsplätze oder +3,1 Prozent mehr Ausbildungsplätze im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven zur Verfügung als im gleichen Vorjahreszeitraum. Von den 5.257 gemeldeten Ausbildungsplätzen waren 2.866 noch unbesetzt (+971 Stellen oder +51,2% zum Vorjahr). Dem Ausbildungsplatzangebot standen mit 4.518 gemeldeten Ausbildungsplatzbewerber/innen 5 Ausbildungsplatzbewerber/innen mehr (+0,1%) gegenüber als im gleichen Vorjahreszeitraum. 2.170 dieser Bewerberinnen und Bewerber waren noch unversorgt         (-118 Personen oder -5,2%).

Statement zum Ausbildungsmarkt

Achim Zubrägel, Stellv. Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Wir haben im Juni noch einmal mehr Ausbildungsplätze von den Unternehmen bekommen. Damit haben sich die Möglichkeiten, eine Ausbildung zu finden, für Jugendliche noch einmal verbessert. Durch die Aktionen „Nicht ohne Ausbildungsplatz in die Ferien“  der Partner der Jugendberufsagentur zusammen mit der Handels- und Handwerkskammer in Bremen und Bremerhaven haben wir im Juni Jugendliche, die noch auf der Suche sind, sehr niedrigschwellig angesprochen und auch noch viele Vermittlungsvorschläge machen können. Die Ausbildungskampagne 2022 ist in vollem Gang und läuft natürlich auch während der Ferien weiter. Jugendliche, die noch suchen, sollten auf jeden Fall engen Kontakt zur Berufsberatung halten. Einen Termin zur Berufsberatung bekommt man unter der kostenfreien Service-Nummer 0800 4 5555 00.

[1] Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.