Arbeitslosenzahl (Mai 2023, Bremerhaven): | 8.428 |
Veränderung gegenüber Vormonat: | -172 bzw. -2,0 % |
Veränderung gegenüber Vorjahresmonat: Arbeitslosenquote (Vorjahreswert): | +834 bzw. +11,0 % 13,7 % (12,6%) |
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Bremerhaven: Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Der Mai brachte in positivem Sinne Bewegung in die Zahl der Arbeitslosen. Sie sank auf 8.428 Personen. Das waren 172 Arbeitslose weniger als noch im Vormonat (-2,0%). Die Arbeitslosenquote ist im Mai mit 13,7% gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozentpunkte zurück gegangen. Zur Abnahme der Arbeitslosigkeit beigetragen haben ein zum Vormonat deutlich geringerer Zugang von Personen aus vorheriger Beschäftigung in die Arbeitslosigkeit. Zudem konnten mehr Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Beschäftigungsaufnahme beenden. Das gilt sowohl im Vergleich zum Vormonat wie auch zum Vorjahresmonat. Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage hat im Mai stark nachgegeben. So wurden der Agentur für Arbeit Bremerhaven mit 205 neuen Stellenangeboten 136 offene Stellen oder 39,9% weniger zur Besetzung bekannt gegeben als noch im Vormonat.
Der Rückgang der Arbeitskräftenachfrage verteilte sich auf nahezu alle Wirtschaftszweige. Den höchsten Nachfragerückgang gab es aus der Zeitarbeit.
Trotzdem lag die Gesamtzahl der unbesetzten Stellen mit 1.333 weiterhin auf sehr hohem Niveau.“
Monat Mai brachte Rückgang der Arbeitslosenquote um 0,6 Prozentpunkte
Im Mai befanden sich in Bremerhaven 8.428 Personen in der Erwerbslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit sank im Vergleich zum Vormonat um 172 gemeldete Arbeitslose (oder -2,0 Prozent). Der Rückgang erreichte alle gesondert betrachteten Personengruppen. Besonders stark ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich bei schwerbehinderten Menschen zurück (-4,3%) sowie in der Gruppe der Frauen (-2,2%) und der Ausländer (-1,9%). Die Quote der Arbeitslosigkeit sank binnen Monatsfrist um 0,6 Prozentpunkte auf 13,7%.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 834 Personen (+11,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit bei allen gesondert betrachteten Personengruppen an. Am stärksten in der Gruppe der Ausländer, um 30,5 Prozent. Ebenfalls hoch war der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den 15 bis unter 25Jährigen
(+ 17,6%). Relativ gesehen am günstigsten sah es bei den Älteren ab 50 Jahren aus, das Plus lag bei nur 6,3%.
Rund 180 Menschen konnten ihren Bezug vom Bürgergeld beenden
Agentur für Arbeit (Sozialgesetzbuch III): In der Stadt Bremerhaven war im Mai 1.784 Arbeitslose im Rechtskreis SGB III gemeldet. Bei der Agentur für Arbeit waren damit ähnlich viele Menschen arbeitslos gemeldet wie im Vormonat (+0,1 Prozent oder +1 Person).
Im Vorjahresvergleich gab es allerdings einen deutlichen Anstieg um 17,1% (261 Personen).
Jobcenter (Sozialgesetzbuch II): Beim Jobcenter in der Stadt Bremerhaven waren im Mai 6.644 Arbeitslose gemeldet, darunter 469 Ukrainer /-innen (7,1%). Das waren 173 Personen weniger (-2,5 Prozent) als noch vor einem Monat, sie konnten den Bezug des Bürgergeldes beenden. Auch die Zahl der arbeitslosen Ukrainer /-innen ging zurück, um 32 Personen.
Einen Anstieg der Zahl von arbeitslosen Menschen gab es beim Jobcenter allerdings im Vorjahresvergleich, er lag bei +573 Personen oder +9,4 Prozent.
Geringere Dynamik bei der Meldung neuer Stellen
Im aktuellen Monat meldeten die Betriebe in der Stadt Bremerhaven insgesamt 205 neue Stellen an die Arbeitsagentur zur Besetzung. Es waren fast 40 Prozent weniger als im Vormonat (-136 Stellen oder -39,9 Prozent) und auch weniger als vor einem Jahr (-120 Stellen oder -36,9%).
Besonders stark fiel im Vergleich zum April der Rückgang an gemeldeten Stellen in der Zeitarbeit aus (-75 Stellen) sowie bei den Dienstleistungen (-13 Stellen).
Langfristig gesehen bewegte sich der Bestand an freien Stellen mit 1.333 Angeboten auf einem guten Niveau. Im Vergleich zum Vormonat gab es auch im Bestand einen Rückgang, um 108 Stellen oder -7,5%. Verglichen mit dem Vorjahreswert reduzierte sich das Gesamtvolumen an gemeldeten freien Stellen um 258 (16,2 Prozent).
Meldungen von Kurzarbeit gingen auch im Mai gegen Null
Die Betriebe müssen gemäß § 99 SGB III grundsätzlich vor Beginn der Kurzarbeit eine An-zeige erstatten. Diese werden dann geprüft und zum Beispiel um doppelte Anzeigen bereinigt. Valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit liegen insgesamt erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor.
Aktuell liegen Zahlen für geprüfte Anzeigen bis zum Stichtag 25. Mai vor. Im Mai gingen wie auch schon im März und April weniger als drei neue Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit aus Bremerhaven bei der Arbeitsagentur ein. Aus Datenschutzgründen wird auch keine Zahl zu den Mitarbeitenden ausgewiesen.
Wie hoch die tatsächliche Inanspruchnahme der Kurzarbeit ist, zeigt sich erst in den auf die Anzeigen nachfolgenden Monaten. Valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit liegen mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor. Derzeit liegen die Daten für November 2022 vor. Damals lag die tatsächlich realisierte, konjunkturelle Kurzarbeit in der Seestadt bei vier Betrieben mit 31 betroffenen Kurzarbeitenden. Ein Jahr zuvor, im Corona-Monat November 2021, waren in Bremerhaven noch 64 Betriebe in Kurzarbeit mit insgesamt 859 Kurzarbeitenden.
Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen förderten verstärkt die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit
2.459 Personen nahmen im Mai in Bremerhaven an Angeboten der aktiven Arbeitsmarktpolitik der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters teil. Das waren mehr Teilnehmende als im Vormonat (+28 Personen oder +1,2%). Der Anstieg binnen Monatsfrist fiel am stärksten bei den „Aufnahmen einer Erwerbstätigkeit“ aus (+20 Personen oder +5,5%) sowie bei den Teilnehmenden an Schulungen zur beruflichen Weiterbildung (+13 Personen oder +2,6%) aus. Zieht man einen Vergleich zur Situation vor zwölf Monaten, zeigt sich ein Anstieg um 9,1 Prozent oder +206 Personen.
Unterbeschäftigung sank im Mai leicht
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nach der gesetzlichen Statistik nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden*.
Nach dieser Definition waren gemäß den vorläufigen Angaben im Mai 11.115 Personen im Agenturbezirk Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren weniger Menschen als im Vormonat (-0,8% oder -93 Personen). Verglichen mit dem Vorjahreswert stieg die Unterbeschäftigung im Agenturbezirk allerdings an, um 972 Personen oder 9,6 Prozent.
Ausbildungsmarkt: für beide Seiten wird die Auswahl enger
Von Oktober 2022 bis Mai 2023 haben sich in der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bremerhaven 1.135 Bewerberinnen und Bewerber für eine Berufsausbildung gemeldet. Das waren 18 Jugendliche weniger (-1,6%) als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen lag mit 833 Ausbildungsstellen in Bremerhaven im Mai ebenfalls unter dem Vorjahreswert (um -68 Stellen oder -7,5%).
Die Vermittlungsprozesse am Ausbildungsmarkt laufen noch weiter, doch die Auswahl wird enger. Der Mai zeigt folgendes Zwischenergebnis: Im Vergleich zum Vorjahr waren aktuell weniger Bewerber unversorgt (562 Personen, ein Minus von 10,4% oder -65 Personen) und weniger Stellen unbesetzt (519 Ausbildungsstellen, ein Minus von 11,0% oder -64 Stellen).
Statement zum Ausbildungsmarkt
Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Die Chancen für Jugendliche auf dem Ausbildungsmarkt für dieses Jahr noch einen Ausbildungsplatz zu finden werden nun enger. So hat sich das Ausbildungsplatzangebot im Mai mit insgesamt 833 gemeldeten Ausbildungsplätzen zum gleichen Vorjahreszeitraum verringert (-68 gemeldete Ausbildungsplätze, bzw. -7,5 Prozent). Allerdings gibt es einen gewissen Ausgleich. Auch die Zahl der in Bremerhaven ausbildungssuchend gemeldeten Jugendlichen hat mit 1.135 Personen zum Vorjahr um 18 Personen oder -1,6 Prozent abgenommen. Den im Mai noch als unversorgt geltenden 562 Ausbildungsplatzbewerber/-innen standen nur 519 noch unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber. Rechnerich kamen damit 108 unversorgte Jugendliche auf 100 unbesetzte Ausbildungsplätze.
* Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Grün-dungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können
Um möglichst viele Jugendliche noch mit einem Ausbildungsplatz oder einem alternativen Angebot zu versorgen, organisieren die Partner der Jugendberufsagentur Bremerhaven und Cuxhaven noch vor den Sommerferien am 15. Juni von 9:00 bis 16:00 Uhr die Vermittlungsaktion „Nicht ohne Ausbildungsplatz in die Ferien“ im Berufsinformationszentrum, Grimsbystr. 1. Es gibt dort kostenfreie Bewerbungsfotos, Profis prüfen mitgebrachte Bewerbungsunterlagen und mögliche Bewerbungsadressen werden besprochen. Unabhängig davon empfehle ich jedem Jugendlichen in der heißen Phase der diesjährigen Ausbildungskampagne unbedingt engen Kontakt zur Berufsberatung zu halten. Unter der kostenfreien Service-Nummer 0800 4 5555 00 bekommt man einen Termin zur Berufsberatung.“