Zahlreiche neue Stellen und viele Qualifizierungen sorgen für Chancen am Arbeitsmarkt in Bremerhaven

Knapp 300 neue Stellen gemeldet/ Über 2.500 Menschen in Arbeitsmarktmaßnahmen / Arbeitslosigkeit sinkt bei den Ausländern / Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Prozentpunkt auf 13,8% / Am Ausbildungsmarkt treffen 528 Bewerbende auf 475 Stellen

 

30.06.2023 | Presseinfo Nr. 69

Arbeitslosenzahl (Juni 2023, Bremerhaven):

8.491

Veränderung gegenüber Vormonat:

+63 bzw.    +0,7 %

Veränderung gegenüber Vorjahresmonat:

Arbeitslosenquote (Vorjahreswert):

+413 bzw.    +5,1 %

13,8 %    (13,5%)

 

 
  
 

 

Bremerhaven: Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Im Juni hat die Zahl der Arbeitslosen in Bremerhaven leicht zugenommen. Insgesamt waren im Berichtsmonat mit 8.491 Personen 63 Arbeitslose mehr gemeldet als im Vormonat (+0,7%). Die Arbeitslosenquote ist im Juni mit 13,8% gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent angestiegen. Der Anstieg der Arbeitslosenzahl ist im Wesentlichen geprägt durch eine größere Zahl an älteren Arbeitslosen ab 55 Jahren sowie einem Zuwachs bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen. Die Kurzarbeit verläuft weiterhin auf niedrigem Niveau. Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage hat im Juni kräftig angezogen. So wurde der Agentur für Arbeit Bremerhaven mit 298 neuen Stellenangeboten 93 offene Stellen oder 45,4% mehr aufgegeben als im Vormonat. Erhöhte Arbeitskräftenachfrage kam aus der Zeitarbeit, dem Handel und aus dem Gesundheits- und Sozialwesen. Die Zahl der unbesetzten Stellen lag mit 1.339 weiterhin auf sehr hohem Niveau.“

Höhe der Arbeitslosigkeit verändert sich im Juni kaum

Im Juni befanden sich in Bremerhaven 8.491 Personen in der Erwerbslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit stieg im Vergleich zum Vormonat um 63 gemeldete Arbeitslose (oder 0,7 Prozent) an. Von dem Anstieg besonders betroffen war die Gruppe der Langzeitarbeitslosen (+5,5%) sowie die der Älteren ab 55 Jahren und die Schwerbehinderten (beide + 3,5%). Verringert hat sich die Arbeitslosigkeit nur in der Gruppe der Ausländer binnen Monatsfrist (- 0,3%).

Die Quote der Arbeitslosigkeit stieg binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkt auf 13,8%.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 413 Personen (+5,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslosigkeit nur in der Gruppe der Ausländerinnen und Ausländer (-0,2%). Bei allen anderen gesondert betrachteten Personengruppen stieg die Arbeitslosigkeit an. Am stärksten in der Gruppe der 50Jährigen und älter (+9,0%), bei den Frauen stieg sie z.B. um 8,1% und bei den 15 bis unter 25Jährigen um 6,8%.

Gemischte Ergebnisse im Juni: Weniger Kunden bei der Arbeitsagentur, mehr Kunden im Jobcenter

Agentur für Arbeit (Sozialgesetzbuch III): In der Stadt Bremerhaven war im Juni 1.712 Arbeitslose im Rechtskreis SGB III gemeldet. Bei der Agentur für Arbeit waren damit weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im Vormonat (-4,0 Prozent oder -72 Personen).

Im Vorjahresvergleich gab mit einem Plus von 16,6% einen deutlichen Anstieg der Kundenzahl in der Arbeitsagentur (+244 Personen).

Jobcenter (Sozialgesetzbuch II): Beim Jobcenter in der Stadt Bremerhaven waren im Juni 6.779 Arbeitslose gemeldet, darunter 451 Ukrainer /-innen (6,7%). Das waren 135 Arbeitslose mehr (+2,0 Prozent) als noch vor einem Monat. Die Zahl der arbeitslosen Ukrainer /-innen ging im Juni dagegen erneut zurück, um 18 Personen.

Einen Anstieg der Zahl von arbeitslosen Menschen gab es beim Jobcenter allerdings im Vorjahresvergleich, er lag bei +169 Personen oder +2,6 Prozent.

Aktuelles Stellenangebot wächst im Juni spürbar an

Im aktuellen Monat meldeten die Betriebe in der Stadt Bremerhaven insgesamt 298 neue Stellen an die Arbeitsagentur zur Besetzung. Es waren 45,4 Prozent mehr als im Vormonat (+93 Stellen) und auch mehr als vor einem Jahr (+45 Stellen oder +17,8%).

Besonders stark fiel im Vergleich zum Mai der Anstieg an gemeldeten Stellen in der Zeitarbeit aus (+60 Stellen) sowie im Handel (+11 Stellen) und im Bereich Gesundheit/Soziales (+10 Stellen).

Langfristig gesehen bewegte sich der Bestand an freien Stellen mit 1.339 Angeboten auf einem guten Niveau. Im Vergleich zum Vormonat blieb die Höhe stabil (+6 Stellen oder +0,5%). Verglichen mit dem Vorjahreswert reduzierte sich das Gesamtvolumen an gemeldeten freien Stellen deutlich um 255 Stellen (-16,0 Prozent).

Meldungen von Kurzarbeit gingen weiterhin gegen Null

Die Betriebe müssen gemäß § 99 SGB III grundsätzlich vor Beginn der Kurzarbeit eine An-zeige erstatten. Diese werden dann geprüft und zum Beispiel um doppelte Anzeigen bereinigt. Valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit liegen insgesamt erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor.

Aktuell liegen Zahlen für geprüfte Anzeigen bis zum Stichtag 26. Juni vor. Im Juni gingen, wie in den anderen Monaten seit März auch, weniger als drei neue Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit aus Bremerhaven bei der Arbeitsagentur ein. Aus Datenschutzgründen wird  keine Zahl zu den Mitarbeitenden ausgewiesen.

Über 2.500 Menschen nutzen das Angebot arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen

2.505 Personen nahmen im Juni in Bremerhaven an Angeboten der aktiven Arbeitsmarktpolitik der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters teil. Das waren mehr Teilnehmende als im Vormonat (+46 Personen oder +1,9%). Der Anstieg binnen Monatsfrist fiel am stärksten aus bei den Teilnehmenden an Schulungen zur beruflichen Weiterbildung (+31 Personen oder +5,8%) sowie bei den „Aufnahmen einer Erwerbstätigkeit“ (+30 Personen oder +7,8%).

Zieht man einen Vergleich zur Situation vor zwölf Monaten, zeigt sich ein Anstieg um 7,7 Prozent oder +180 Personen.

Unterbeschäftigung blieb nahezu unverändert im Juni

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nach der gesetzlichen Statistik nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden*.

Nach dieser Definition waren gemäß den vorläufigen Angaben im Juni 11.148 Personen im Agenturbezirk Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren ähnlich viele Menschen wie im Vormonat (+0,5% oder +58 Personen). Auch im Vergleich mit dem Vorjahreswert stieg die Unterbeschäftigung im Agenturbezirk an, um 416 Personen oder 3,9 Prozent.

 Ausbildungsmarkt: weniger gemeldete Bewerbende treffen auf weniger verfügbare Stellen

Von Oktober 2022 bis Juni 2023 haben sich in der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bremerhaven 1.192 Bewerberinnen und Bewerber für eine Berufsausbildung gemeldet. Das waren 20 Jugendliche weniger (-1,7%) als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen lag mit 864 Ausbildungsstellen in Bremerhaven im Juni ebenfalls unter dem Vorjahreswert (um -79 Stellen oder -8,4%).

Die Vermittlungsprozesse am Ausbildungsmarkt laufen noch weiter, die Auswahl wird enger. Der Juni zeigt folgendes Zwischenergebnis: Im Vergleich zum Vorjahr waren aktuell weniger Bewerber unversorgt (528 Personen, ein Minus von 9,4% oder -55 Personen) und weniger Stellen unbesetzt (475 Ausbildungsstellen, ein Minus von 7,0% oder -36 Stellen).

Statement zum Ausbildungsmarkt

Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Gut einen Monat vor dem Beginn der ersten Ausbildungen in diesem Jahr ist die Auswahl an freien Ausbildungsplätzen noch groß. Jugendliche, die noch auf der Suche sind, haben gute Chancen in diesem Jahr noch einen Ausbildungsplatz zu finden, der ihren Interessen entspricht.

Das Ausbildungsplatzangebot hat sich im Juni mit insgesamt 864 gemeldeten Ausbildungsplätzen zum gleichen Vorjahreszeitraum vergrößert (+10 gemeldete Ausbildungsplätze, bzw. + 1,2 Prozent).

Ebenso hat die Zahl der im Agenturbezirk ausbildungssuchend gemeldeten Jugendlichen mit 1.192 Personen zum Vorjahr um 14 Personen oder 1,2 Prozent zugenommen.

Den im Juni noch als unversorgt geltenden 528 Ausbildungsplatzbewerber/innen standen 475 noch unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze lag unter dem Niveau des Vorjahresmonats Juni (511 unbesetzte Ausbildungsplätze).

Rechnerisch hat sich das Verhältnis zwischen Ausbildungsplatzanbietern und -suchenden etwas entspannt. Im Juni kamen 111 unversorgte Jugendliche auf 100 unbesetzte Ausbildungsplätze, im Vorjahr waren es noch 114.

Ich empfehle allen Jugendlichen so kurz vor den Sommerferien auf jeden Fall dran zu bleiben und sich weiter zu bewerben. Unter der kostenfreien Service-Nummer 0800 4 5555 00 bekommt man einen Termin zur Berufsberatung, die einem weiterhilft.“

 

* Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Grün-dungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können

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