41.901 Arbeitslose im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven

Arbeitslosenquote 9,8%

 

Weniger offene Stellen gemeldet

 

Weniger Anzeigen für Kurzarbeit

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 74

Arbeitslosenzahl:

41.901

Veränderung gegenüber Vormonat:

+1.006 bzw.    +2,5%

Veränderung gegenüber Vorjahresmonat:

Arbeitslosenquote (+Vorjahreswert):

+2.485 bzw.   +6,3%

9,8% (9,3%)

 

 

 

Arbeitslosenzahl im Juli gestiegen

Im Berichtsmonat Juli hat die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen zugenommen. Mit 41.901 Personen waren im Juli gegenüber dem Vormonat 1.006 Arbeitslose mehr im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven gemeldet. Dies entsprach einer Zunahme von 2,5 Prozent. Gegenüber dem Juli 2022 hat die Zahl der Arbeitslosen um 2.485 Personen oder 6,3% zugenommen. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 9,8% (Vormonat: 9,5%, Vorjahresmonat: 9,3%).

Arbeitslosenzahl in der Stadt Bremen gestiegen

Mit 31.110 arbeitslos gemeldeten Personen hat die Arbeitslosigkeit in der Stadt Bremen im Berichtsmonat Juli um 769 Personen oder 2,5 Prozent zugenommen. Gegenüber dem Vorjahresmonat Juli waren 1.643 Personen mehr arbeitslos gemeldet (+5,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 10,2% (Vormonat 9,9%, Vorjahresmonat 9,7%).   

                                                                                                   

Mehr Arbeitslose in Bremerhaven

In der Stadt Bremerhaven hat die Arbeitslosigkeit im Juli zugenommen. Mit 8.621 Personen gab es 130 gemeldete Arbeitslose mehr als im Juni (+1,5%). Gegenüber dem Vorjahr befanden sich im Juli 399 Personen mehr in der Arbeitslosigkeit (+4,9%). Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 14,0% (Vormonat 13,8%, Vorjahr 13,7%).

 

Zunahme der Arbeitslosenzahl im Landkreis Osterholz

Im Berichtsmonat Juli hat die Arbeitslosigkeit im Landkreis Osterholz zugenommen. Mit 2.170 arbeitslos gemeldeten Personen ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 107 Personen oder +5,2 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr gab es eine Zunahme um 443 Personen oder +25,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 3,6% (Vormonat 3,4%, Vorjahresmonat 2,8%).

 

Zugang in Arbeitslosigkeit aus Beschäftigung hat zugenommen

Der Zugang in Arbeitslosigkeit aus Erwerbstätigkeit hat mit 2.472 Personen im Juli gegenüber dem Vormonat um 353 Personen oder +16,7% zugenommen. Zum Vorjahr gab es eine Zunahme um 281 Personen oder +12,8 Prozent.

 

Weniger zuvor arbeitslose Personen konnten eine Beschäftigung aufnehmen

Der Abgang aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit hat mit 1.747 Personen gegenüber dem Vormonat um 49 Personen oder -2,7 Prozent abgenommen. Zum Vorjahresmonat Juli haben 65 Personen (-3,6%) weniger ihre Arbeitslosigkeit durch Beschäftigungsaufnahme beendet.

 

Statement zum Arbeitsmarkt 

Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Im Juli hat die Zahl der Arbeitslosen zugenommen. Insgesamt waren im Berichtsmonat mit 41.901 Personen 1.006 Arbeitslose mehr gemeldet als im Vormonat (+2,5%). Die Arbeitslosenquote ist im Juli mit 9,8% gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozentpunkte gestiegen. Zum Vorjahr gab es einen Anstieg um 0,5 Prozentpunkte. Die Ursachen für die Zunahme der Arbeitslosenzahl liegt unter anderem im Zugang von Jugendlichen nach Beendigung von Schule und Ausbildungen. Außerdem haben sich mehr Menschen aus Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos melden müssen. Viele Qualifizierungsmaßnahmen wie z.B. Deutschkurse für geflüchtete Ukrainer/innen sind zudem vor den Sommerferien beendet gewesen und haben die Zahl der Arbeitslosmeldungen erhöht. Gleichzeitig gab es im Urlaubsmonat Juli weniger neue Teilnehmende in Qualifizierungsmaßnahmen, was zu einer geringeren Entlastung der Arbeitslosigkeit geführt hat. Die Kurzarbeit verläuft weiterhin auf niedrigem Niveau. Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage hat im Sommermonat Juli nachgegeben. So wurde der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven mit 1.801 neuen Stellenangeboten 104 offene Stellen oder 5,5% weniger aufgegeben als im Vormonat. Geringere Nachfrage kam aus dem Verarbeitenden Gewerbe und der Zeitarbeit. Eine höhere Arbeitskräftenachfrage als im Vormonat kam aus dem Gastgewerbe, dem Handel und dem Gesundheits- und Sozialwesen. Die Zahl der unbesetzten Stellen lag mit 9.840 auf unverändert hohem Niveau.“

 

Weniger neu gemeldete Stellenangebote im Juli

Im Juli wurden der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven von den Betrieben 1.801 Stellen neu zur Besetzung aufgegeben. Das waren insgesamt 104 Stellen oder -5,5 Prozent weniger als im Vormonat und 14 Stellen oder -0,8 Prozent weniger als im Juli des letzten Jahres.

                                                                          

Bestand offener Stellen nahezu unverändert

Insgesamt befanden sich im Juli 9.840 offene Stellen im Bestand. Das war 1 Stelle weniger im Vormonat (-0,0%) und 477 Stellen oder -4,6% weniger als im Juli 2022.

 

Weniger voraussichtlich von Kurzarbeit Betroffene

Im Juli gab es von den Unternehmen weniger neue Anzeigen für Kurzarbeit wie im Vormonat für weniger voraussichtlich betroffenen Mitarbeitende. Angezeigt wurde Kurzarbeit von 12 Unternehmen für voraussichtlich 381 betroffene Mitarbeiter/innen. Im Juni waren noch 25 Anzeigen für voraussichtlich 1.208 von Kurzarbeit betroffene Beschäftigte neu eingegangen.

Zum Vorjahr zeigt sich eine andere Situation:  Im Juli 2022 hatten 35 Unternehmen für maximal 2.312 Personen Kurzarbeit neu angezeigt.

Für den jeweiligen Monat können die Betriebe die Anzeige auf Kurzarbeit bis zum Monatsende einreichen. Die Zahlung des Kurzarbeitergeldes durch die Agenturen für Arbeit erfolgt anhand der Abrechnungslisten aus den Betrieben. Diese müssen für jeden Kalendermonat    mit Kurzarbeit innerhalb von drei Monaten nach Beendigung dieses Monats eingereicht werden. Daher liegen valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor.

 

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Personengruppen unterschiedlich ausgeprägt

Betrachtet man die besonderen Personengruppen am Arbeitsmarkt, so gab es im Juli unterschiedliche Entwicklungen: Im Vergleich zur allgemeinen Zunahme der Arbeitslosigkeit von +2,5% hat die Zahl der Jugendlichen von 15 bis unter 25 Jahre um +9,0%     oder 318 Personen überdurchschnittlich zugenommen. Einen gleich hohen Anstieg als den der allg. Arbeitslosigkeit gab es bei den arbeitslosen schwerbehinderten Menschen mit +2,5% oder +41 Personen. Annähernd gleich wie der Anstieg der allg. Arbeitslosigkeit verlief die Entwicklung der Ausländerarbeitslosigkeit mit +2,4% oder +440 Personen. Unterdurchschnittliche Anstiege verzeichneten die Langzeitarbeitslosen mit +1,8% oder +304 Personen und die älteren Arbeitslosen 55 Jahre und älter mit +1,0 Prozent, bzw. +77 Personen.

 

Mehr Unterbeschäftigung im Arbeitsagenturbezirk  

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden[1].

 

Nach dieser Definition waren nach vorläufigen Angaben im Juli 56.437 Personen im Agenturbezirk Bremen-Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren 665 Personen mehr als im Vormonat (+1,2%) und 3.488 Personen oder 6,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.

 

In der Stadt Bremen waren 41.991 Personen unterbeschäftigt, 573 Personen (+1,4%) mehr als im Vormonat und 2.519 Personen (+6,4%) mehr als im Vorjahr. Mit 11.163 Personen  

waren in Bremerhaven 41 Personen oder +0,4% mehr unterbeschäftigt als im Vormonat und 334 Personen (+3,1%) mehr als im Juli 2022. Die Zahl der Unterbeschäftigten im

Landkreis Osterholz lag mit 3.283 Personen um 50 Personen (+1,5%) höher als im Vormonat und um 635 Personen (+24,0%) höher als im Vorjahresmonat Juli.

 

Geringere Teilnehmerzahl an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen im Urlaubsmonat Juli

10.098 Personen haben im Juli im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven an Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik teilgenommen. Das waren 444 Personen (-4,2%) weniger als im Vormonat und 79 Personen (+0,8%) mehr als im Vorjahr.

An beruflicher Weiterbildung haben im Juli 2.683 Personen teilgenommen. Das waren 82 Personen weniger (-3,0%) als im Juni und 125 Teilnehmende mehr (+4,9%) als im Juli 2022. Mit 1.867 Personen haben im Juli 65 Personen weniger (-3,4%) an Beschäftigung schaffenden Maßnahmen teilgenommen als im Vormonat und 94 Teilnehmende weniger (-4,8%) als im Vorjahresmonat Juli.

 

Ausbildungsmarkt

Im Juli standen mit 5.807 seit Beginn des Berufsberatungsgeschäftsjahres gemeldeten Ausbildungsplätzen 384 Ausbildungsplätze oder +7,1 Prozent mehr Ausbildungsplätze im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven zur Verfügung als im gleichen Vorjahreszeitraum. Von den 5.807 gemeldeten Ausbildungsplätzen waren 2.427 noch unbesetzt (-9 Stellen oder -0,4% zum Vorjahr). Dem Ausbildungsplatzangebot standen mit 4.642 gemeldeten Ausbildungsplatzbewerber/innen 161 Ausbildungsplatzbewerber/innen weniger (-3,4%) gegenüber als im gleichen Vorjahreszeitraum. 1.601 dieser Bewerberinnen und Bewerber waren noch unversorgt      (-208 Personen oder -11,5%).

 

Statement zum Ausbildungsmarkt

Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Am Tag des Beginns der ersten Ausbildungen in diesem Jahr ist die Auswahl an freien Ausbildungsplätzen noch immer sehr groß. Das Ausbildungsplatzangebot hat sich im Juli mit insgesamt 5.807 gemeldeten Ausbildungsplätzen zum Vorjahr noch weiter vergrößert (+384 gemeldete Ausbildungsplätze, bzw. + 7,1 Prozent).  

Gleichzeitig hat die Zahl der im Agenturbezirk ausbildungssuchend gemeldeten Jugendlichen mit 4.642 Personen zum Vorjahr um 161 Personen oder 3,4 Prozent abgenommen.

Den im Juli noch als unversorgt geltenden 1.601 Ausbildungsplatzbewerber/innen standen 2.427 noch unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze lag dabei auf dem Niveau des Vorjahresmonats Juli (2.436 unbesetzte Ausbildungsplätze). Die Zahl der unversorgten Jugendlichen lag um 208 Personen oder 11,5 Prozent unter dem Vorjahreswert zum gleichen Zeitpunkt. Rechnerisch kamen im Juli auf 100 unbesetzte Ausbildungsplätze 66 unversorgte Jugendliche.

Auch, wenn heute (01.08.) der traditionelle Start des Ausbildungsjahres ist, heißt das nicht, dass die Chancen auf eine Ausbildungsplatz in diesem Jahr nicht weiterhin sehr gut sind. In den nächsten Wochen ist noch sehr viel Bewegung im Ausbildungsmarkt. Neben den aktuell noch unbesetzten Ausbildungsplätzen kommen auch noch laufend Ausbildungsplätze wieder auf den Markt, die nicht angetreten wurden, bzw. wo die Probezeit nicht erfolgreich verlaufen ist. Dranbleiben lautet daher weiter die Devise. Termin zur Berufsberatung unter: 0800 4 5555 00.“

 

[1] Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.