Arbeitslosenzahl im August gestiegen
Im Berichtsmonat August hat die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen zugenommen. Mit 42.556 Personen waren im August gegenüber dem Vormonat 655 Arbeitslose mehr im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven gemeldet. Dies entsprach einer Zunahme von 1,6 Prozent. Gegenüber dem August 2022 hat die Zahl der Arbeitslosen um 1.495 Personen oder 3,6% zugenommen. Die Arbeitslosenquote betrug im August 9,9% (Vormonat: 9,8%, Vorjahresmonat: 9,6%).
Arbeitslosenzahl in der Stadt Bremen gestiegen
Mit 31.438 arbeitslos gemeldeten Personen hat die Arbeitslosigkeit in der Stadt Bremen im Berichtsmonat August um 328 Personen oder 1,1 Prozent zugenommen. Gegenüber dem
Vorjahresmonat August waren 663 Personen mehr arbeitslos gemeldet (+2,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug im August 10,3% (Vormonat 10,2%, Vorjahresmonat 10,1%).
Mehr Arbeitslose in Bremerhaven
In der Stadt Bremerhaven hat die Arbeitslosigkeit im August zugenommen. Mit 8.926 Personen gab es 305 gemeldete Arbeitslose mehr als im Juni (+3,5%). Gegenüber dem Vorjahr befanden sich im August 523 Personen mehr in der Arbeitslosigkeit (+6,2%). Die Arbeitslosenquote betrug im August 14,5% (Vormonat 14,0%, Vorjahr 14,0%).
Zunahme der Arbeitslosenzahl im Landkreis Osterholz
Im Berichtsmonat August hat die Arbeitslosigkeit im Landkreis Osterholz zugenommen. Mit 2.192 arbeitslos gemeldeten Personen ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 22 Personen oder +1,0 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr gab es eine Zunahme um 309 Personen oder +16,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im August 3,6% (Vormonat 3,6%, Vorjahresmonat 3,1%).
Zugang in Arbeitslosigkeit aus Beschäftigung hat abgenommen
Der Zugang in Arbeitslosigkeit aus Erwerbstätigkeit hat mit 2.428 Personen im August gegenüber dem Vormonat um 44 Personen oder -1,8% abgenommen. Zum Vorjahr gab es eine Zunahme um 164 Personen oder +7,2 Prozent.
Mehr zuvor arbeitslose Personen konnten eine Beschäftigung aufnehmen
Der Abgang aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit hat mit 1.855 Personen gegenüber dem Vormonat um 108 Personen oder +6,2 Prozent zugenommen. Zum Vorjahresmonat August haben 25 Personen (-1,3%) weniger ihre Arbeitslosigkeit durch Beschäftigungsaufnahme beendet.
Statement zum Arbeitsmarkt
Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Im August hat die Zahl der Arbeitslosen zugenommen. Insgesamt waren im Berichtsmonat mit 42.556 Personen 655 Arbeitslose mehr gemeldet als im Vormonat (+1,6%). Die Arbeitslosenquote ist im August mit 9,9% gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkt gestiegen. Zum Vorjahr gab es einen Anstieg um 0,3 Prozentpunkte. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist im Urlaubmonat August nicht untypisch. Es haben mehr zuvor arbeitslose Menschen eine Beschäftigung oder Qualifizierung aufgenommen und weniger Personen mussten sich aus einer Beschäftigung heraus arbeitslosmelden. In der Bilanz fehlt aber ferienbedingt ein erheblicher Entlastungseffekt durch die Teilnehmer/innen an Qualifizierungsmaßnahmen, die während der Teilnahme statistisch nicht als arbeitslos zählen. Die Kurzarbeit verläuft weiterhin auf niedrigem Niveau. Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage hat im August leicht angezogen. So wurden der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven mit 1.829 neuen Stellenangeboten 28 offene Stellen oder 1,6% mehr aufgegeben als im Vormonat. Eine etwas geringere Nachfrage kam aus der Zeitarbeit. Eine leicht höhere Arbeitskräftenachfrage als im Vormonat kam aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Handel und der Öffentlichen Verwaltung. Die Zahl der unbesetzten Stellen hat erstmalig in diesem Jahr die 10.000er Marke wieder überschritten.“
Mehr neu gemeldete Stellenangebote im August
Im August wurden der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven von den Betrieben 1.829 Stellen neu zur Besetzung aufgegeben. Das waren insgesamt 28 Stellen oder +1,6 Prozent mehr als im Vormonat und 49 Stellen oder +2,8 Prozent mehr als im August des letzten Jahres.
Bestand offener Stellen überschreitet wieder die 10.000er-Marke
Insgesamt befanden sich im August 10.009 offene Stellen im Bestand. Das waren 169 Stellen mehr als im Vormonat (+1,7%) und 312 Stellen oder -3,0% weniger als im August 2022.
Weniger voraussichtlich von Kurzarbeit Betroffene
Im August gab es von den Unternehmen weniger neue Anzeigen für Kurzarbeit wie im Vormonat für weniger voraussichtlich betroffenen Mitarbeitende. Angezeigt wurde Kurzarbeit von 11 Unternehmen für voraussichtlich 159 betroffene Mitarbeiter/innen. Im Juli waren noch 13 Anzeigen für voraussichtlich 385 von Kurzarbeit betroffene Beschäftigte neu eingegangen.
Zum Vorjahr zeigt sich eine ähnliche Situation: Im August 2022 hatten 19 Unternehmen für maximal 237 Personen Kurzarbeit neu angezeigt.
Für den jeweiligen Monat können die Betriebe die Anzeige auf Kurzarbeit bis zum Monatsende einreichen. Die Zahlung des Kurzarbeitergeldes durch die Agenturen für Arbeit erfolgt anhand der Abrechnungslisten aus den Betrieben. Diese müssen für jeden Kalendermonat mit Kurzarbeit innerhalb von drei Monaten nach Beendigung dieses Monats eingereicht werden. Daher liegen valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Personengruppen unterschiedlich ausgeprägt
Betrachtet man die besonderen Personengruppen am Arbeitsmarkt, so gab es im August unterschiedliche Entwicklungen: Im Vergleich zur allgemeinen Zunahme der Arbeitslosigkeit von +1,6% hat die Zahl der Jugendlichen von 15 bis unter 25 Jahre um +6,5% oder 249 Personen überdurchschnittlich zugenommen. Einen höheren Anstieg als den der allg. Arbeitslosigkeit gab es bei den Langzeitarbeitslosen mit +2,3% oder +382 Personen und bei den arbeitslosen Ausländer/innen mit +2,2% oder +410 Personen. Einen unterdurchschnittlichen Anstieg verzeichneten die älteren Arbeitslosen 55 Jahre und älter mit +1,1 Prozent, bzw. +87 Personen. Leicht rückläufig war die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen mit -0,7 Prozent, bzw. -12 Personen.
Mehr Unterbeschäftigung im Arbeitsagenturbezirk
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden[1].
Nach dieser Definition waren nach vorläufigen Angaben im August 56.564 Personen im Agenturbezirk Bremen-Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren 191 Personen mehr als im Vormonat (+0,3%) und 2.351 Personen oder 4,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
In der Stadt Bremen waren 41.898 Personen unterbeschäftigt, 61 Personen (-0,1%) weniger als im Vormonat und 1.401 Personen (+3,5%) mehr als im Vorjahr. Mit 11.373 Personen
waren in Bremerhaven 223 Personen oder +2,0% mehr unterbeschäftigt als im Vormonat und 456 Personen (+4,2%) mehr als im August 2022. Die Zahl der Unterbeschäftigten im
Landkreis Osterholz lag mit 3.292 Personen um 27 Personen (+0,8%) höher als im Vormonat und um 493 Personen (+17,6%) höher als im Vorjahresmonat August.
Geringere Teilnehmerzahl an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen im Urlaubsmonat August
9.685 Personen haben im August im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven an Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik teilgenommen. Das waren 360 Personen (-3,6%) weniger als im Vormonat und 288 Personen (+3,1%) mehr als im Vorjahr.
An beruflicher Weiterbildung haben im August 2.688 Personen teilgenommen. Das war -1 Person weniger (-0,0%) als im Juli und 221 Teilnehmende mehr (+9,0%) als im August 2022. Mit 1.790 Personen haben im August 76 Personen weniger (-4,1%) an Beschäftigung schaffenden Maßnahmen teilgenommen als im Vormonat und 90 Teilnehmende weniger (-4,8%) als im Vorjahresmonat August.
Ausbildungsmarkt
Im August standen mit 5.984 seit Beginn des Berufsberatungsgeschäftsjahres gemeldeten Ausbildungsplätzen 291 Ausbildungsplätze oder +5,1 Prozent mehr Ausbildungsplätze im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven zur Verfügung als im gleichen Vorjahreszeitraum. Von den 5.984 gemeldeten Ausbildungsplätzen waren 1.783 noch unbesetzt (+83 Stellen oder +4,9% zum Vorjahr). Dem Ausbildungsplatzangebot standen mit 4.887 gemeldeten Ausbildungsplatzbewerber/innen 190 Ausbildungsplatzbewerber/innen weniger (-3,7%) gegenüber als im gleichen Vorjahreszeitraum. 1.160 dieser Bewerberinnen und Bewerber waren noch unversorgt (-133 Personen oder -10,3%).
Statement zum Ausbildungsmarkt
Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Fast einen Monat nach Beginn der ersten Ausbildungen in diesem Jahr ist die Auswahl an freien Ausbildungsplätzen noch immer sehr groß. Das Ausbildungsplatzangebot hat sich im August mit insgesamt 5.984 gemeldeten Ausbildungsplätzen zum Vorjahr noch weiter vergrößert (+291 gemeldete Ausbildungsplätze, bzw. + 5,1 Prozent). Gleichzeitig hat die Zahl der im Agenturbezirk ausbildungssuchend gemeldeten Jugendlichen mit 4.887 Personen zum Vorjahr um 190 Personen oder 3,7 Prozent abgenommen.
Den im August noch als unversorgt geltenden 1.160 Ausbildungsplatzbewerber/innen standen 1.783 noch unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze lag dabei über dem Niveau des Vorjahresmonats August (1.700 unbesetzte Ausbildungsplätze, +83 Ausbildungsplätze, +4,9%)). Die Zahl der unversorgten Jugendlichen lag um 133 Personen oder 10,3 Prozent unter dem Vorjahreswert zum gleichen Zeitpunkt. Rechnerisch kamen im August auf 100 unbesetzte Ausbildungsplätze 65 unversorgte Jugendliche.
Bis zum Ende des Berufsberatungsgeschäftsjahres führt die Agentur für Arbeit in Bremen und Bremerhaven noch gemeinsame Nachvermittlungsaktionen mit den Kammern durch, zu denen alle unversorgten Jugendlichen persönlich eingeladen werden. Jeder unversorgte Ausbildungsplatzbewerber wird dann noch einmal durch Experten beraten. Es werden kurzfristig noch Ausbildungsplätze vermittelt, bzw. es wird ein individueller Plan entwickelt, wie es weitergeht. Unabhängig davon können Jugendliche sich jederzeit einen Termin zur Berufsberatung geben lassen: Tel: 0800 4 5555 00“
[1] Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.