Arbeitslosenzahl (August 2023, Bremerhaven): | 8.926 |
Veränderung gegenüber Vormonat: | +305 bzw. +3,5 % |
Veränderung gegenüber Vorjahresmonat: Arbeitslosenquote (Vorjahreswert): | +523 bzw. +6,2 % 14,5 % (14,0%) |
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Bremerhaven: Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Im August hat die Zahl der Arbeitslosen zugenommen. Insgesamt waren im Berichtsmonat mit 8.926 Personen 305 Arbeitslose mehr gemeldet als im Vormonat (+3,5%). Die Arbeitslosenquote ist im August mit 14,5% gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozentpunkte angestiegen. Zum Vorjahr gab es ebenfalls eine Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit war im Urlaubmonat August eher typisch. Er fiel in Bremerhaven allerdings etwas kräftiger aus als üblich. Einerseits hatten mehr zuvor arbeitslose Menschen eine Beschäftigung oder Qualifizierung aufgenommen als im Juli. Aber es gab auch mehr Menschen, deren Beschäftigung endete und in Arbeitslosigkeit mündete. Zudem fehlt der Bilanz ferienbedingt ein erheblicher Entlastungseffekt durch die Teilnehmer/innen an Qualifizierungsmaßnahmen. Diese werden während der Teilnahme statistisch nicht als arbeitslos gezählt. Die Kurzarbeit verläuft weiterhin auf niedrigem Niveau. Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage hat im August leicht abgenommen. So wurden der Agentur für Arbeit Bremerhaven mit 260 neuen Stellenangeboten 27 offene Stellen oder 9,4% weniger aufgegeben als im Vormonat. Der Effekt der geringeren Nachfrage streute sich auf mehrere Branchen, insbesondere die Zeitarbeit, die Öffentliche Verwaltung, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie das Gastgewerbe. Eine höhere Arbeitskräftenachfrage als im Vormonat kam aus dem Bereich der Dienstleistungen. Die Zahl der unbesetzten Stellen blieb trotz einem Rückgang um 1.539 Stellen auf einem guten Niveau.“
Arbeitslosenzahl nähert sich der 9.000
Im August befanden sich in Bremerhaven 8.926 Personen in der Erwerbslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit stieg im Vergleich zum Vormonat um 305 gemeldete Arbeitslose (oder 3,5 Prozent) an. Von dem Anstieg besonders betroffen war die Gruppe der Jüngeren zwischen 15 und 20 Jahren (+145 Personen oder +110,7%) sowie die Gruppe der Ausländer (+165 Personen oder +5,1%). Nach dem Ferienende gibt es immer noch Übergangssituationen auf dem Weg zu Studium oder Ausbildung, die mit Arbeitslosigkeit einhergehen. Viele jüngere Ausländer warten zudem nun nach Abschluss der schulischen Angebote auf anschließende Kurse zur Unterstützung der Integration Richtung Beruf.
Die Quote der Arbeitslosigkeit stieg binnen Monatsfrist um 0,5 Prozentpunkte auf 14,5%.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 523 Personen (+6,2 Prozent). Sie stieg bei allen gesondert betrachteten Personengruppen an. Am stärksten in der Gruppe der 50Jährigen und älter (+8,5%), am schwächsten fiel der Anstieg bei den Frauen aus (+2,7%).
Mehr Menschen müssen im August Unterstützung vom Jobcenter bekommen
Agentur für Arbeit (Sozialgesetzbuch III): In der Stadt Bremerhaven war im August 1.852 Arbeitslose im Rechtskreis SGB III gemeldet. Bei der Agentur für Arbeit waren nun weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im Vormonat (-5 Personen oder -0,3 Prozent).
Im Vorjahresvergleich gab mit einem Plus von 19,8% einen deutlichen Anstieg der Kundenzahl in der Arbeitsagentur (+306 Personen).
Jobcenter (Sozialgesetzbuch II): Beim Jobcenter in der Stadt Bremerhaven waren im August mehr Arbeitslose gemeldet, insgesamt 7.074 Personen. Darunter waren 456 Ukrainer /-innen (6,4%). Es waren 310 Arbeitslose mehr (+4,6 Prozent) als noch vor einem Monat. Die Zahl der arbeitslosen Ukrainer /-innen stieg im August an, um 28 Personen.
Auch im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Betreuung durch das Jobcenter an, ein Anstieg von 217 Personen oder +3,2 Prozent.
Arbeitskräftenachfrage im August zurückhaltender
Im aktuellen Monat meldeten die Betriebe in der Stadt Bremerhaven insgesamt 260 neue Stellen an die Arbeitsagentur zur Besetzung. Das war ein Rückgang von 9,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat (-27 Stellen), aber einen Anstieg gegenüber den Werten von vor einem Jahr (+7 Stellen oder +2,8%).
Die Zurückhaltung zeigte sich in verschiedenen Bereichen. Relativ ausgeprägt fiel im Vergleich zum Juli der Rückgang an neu gemeldeten Stellen in der Zeitarbeit (-24 Stellen), in der Öffentlichen Verwaltung (-11 Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (-11 Stellen) sowie im Gastgewerbe aus (-10 Stellen). Spürbar angestiegen war dagegen die Kräftenachfrage in den freiberuflichen /wissenschaftl./ technischen Dienstleistungen (+21 Stellen).
Langfristig gesehen bewegte sich der Bestand an freien Stellen mit 1.359 Angeboten auf einem guten Niveau. Im Vergleich zum Vormonat sank das Angebot allerdings um 60 Stellen (oder -4,2%). Verglichen mit dem Vorjahreswert reduzierte sich das Gesamtvolumen des Angebots um 173 Stellen (-11,3 Prozent).
Anzahl neuer Meldungen von Kurzarbeit geht gegen Null
Die Betriebe müssen gemäß § 99 SGB III grundsätzlich vor Beginn der Kurzarbeit eine An-zeige erstatten. Diese werden dann geprüft und zum Beispiel um doppelte Anzeigen bereinigt. Valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit liegen insgesamt erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor.
Aktuell liegen Zahlen für geprüfte Anzeigen bis zum Stichtag 27. August vor. Bei der Arbeitsagentur Bremerhaven gingen weniger als drei neue Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit ein, aus Datenschutzgründen werden keine Angaben zur Anzahl der maximal betroffenen Mitarbeitenden gemacht.
Während der Ferienzeit weniger Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen
2.100 Personen nahmen im August in Bremerhaven an Angeboten der aktiven Arbeitsmarktpolitik der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters teil. Das waren weniger Teilnehmende als im Vormonat (-126 Personen oder -5,7%). Der Rückgang binnen Monatsfrist fiel am stärksten aus bei den Teilnehmenden an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung (-57 Personen oder -11,9%) sowie bei Maßnahmen zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit (-20 Personen oder -5,0%). Mehr Zulauf gab es im Bereich der Fort- und Weiterbildung, hier stieg die Teilnehmendenzahl um 6,5% an (+31 Personen).
Zieht man einen Vergleich zur Situation vor zwölf Monaten, zeigt sich ein Anstieg um 1,4 Prozent oder +28 Personen.
Unterbeschäftigung stieg leicht an
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nach der gesetzlichen Statistik nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden*.
Nach dieser Definition waren gemäß den vorläufigen Angaben im August 11.373 Personen im Agenturbezirk Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren mehr Menschen als im Vormonat (+2,0% oder +224 Personen). Im Vergleich mit dem Vorjahreswert stieg die Unterbeschäftigung im Agenturbezirk ebenfalls an (+456 Personen oder +4,2 Prozent).
Ausbildungsmarkt: Zahl der jetzt noch unversorgten Bewerbenden ging um fast 10 Prozent zurück
Von Oktober 2022 bis August 2023 haben sich in der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bremerhaven 1.318 Bewerberinnen und Bewerber für eine Berufsausbildung gemeldet. Das waren 53 Jugendliche weniger (-3,9%) als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen lag mit 979 Ausbildungsstellen im August ebenfalls unter dem Vorjahreswert (um -64 Stellen oder -6,1%).
Die Vermittlungsprozesse am Ausbildungsmarkt laufen noch, der August zeigte folgendes Zwischenergebnis: Im Vergleich zum Vorjahr waren weniger Bewerber unversorgt (330 Personen, ein Minus von 9,1% oder 33 Personen) und mehr Stellen unbesetzt (335 Ausbildungsstellen, ein Plus von 4,0% oder +13 Stellen).
Statement zum Ausbildungsmarkt
Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Fast einen Monat nach Beginn der ersten Ausbildungen in diesem Jahr ist die Auswahl an freien Ausbildungsplätzen noch immer vielfältig. Das Ausbildungsplatzangebot hat sich im August mit insgesamt 979 gemeldeten Ausbildungsplätzen zum Vorjahr allerdings verringert (-64 gemeldete Ausbildungsplätze, bzw. -6,1 Prozent). Gleichzeitig hat aber die Zahl der im Agenturbezirk ausbildungssuchend gemeldeten Jugendlichen mit 1.318 Personen zum Vorjahr um 53 Personen oder 3,9 Prozent abgenommen. Den im August noch als unversorgt geltenden 330 Ausbildungsplatzbewerber/innen standen 335 noch unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze lag dabei über dem Niveau von vor einem Jahr (+13 Ausbildungsplätze, +4,0%). Die Zahl der unversorgten Jugendlichen lag um 33 Personen oder -9,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Rechnerisch kamen im August auf 100 unbesetzte Ausbildungsplätze 99 unversorgte Jugendliche. Bis zum Ende des Berufsberatungsgeschäftsjahres führt die Agentur für Arbeit in Bremerhaven noch eine gemeinsame Nachvermittlungsaktion mit den Kammern durch. Alle unversorgten Jugendlichen werden dazu persönlich eingeladen und können eine kostenfreie, individuelle Beratung bei unterschiedlichen Experten in Anspruch nehmen. Es werden kurzfristig noch Ausbildungsplätze vermittelt, bzw. es wird ein individueller Plan entwickelt, wie es alternativ weitergeht. Unabhängig davon können Jugendliche sich jederzeit einen Termin zur Berufsberatung geben lassen: Tel: 0800 4 5555 00“