Arbeitslosenzahl (Januar 2024, Bremerhaven): | 9.076 |
Veränderung gegenüber Vormonat: | +302 bzw. +3,4 % |
Veränderung gegenüber Vorjahresmonat: Arbeitslosenquote (Vorjahreswert): | +670 bzw. +8,0 % 14,7 % (14,0%) |
Bremerhaven: Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Im Januar hat es einen saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremerhaven gegeben. Allerdings auf Basis eines höheren Niveaus als im Vorjahr. So wurde nun in Bremerhaven die 9.000er Marke überschritten, gemeldet waren genau 9.076 Arbeitslose. Das waren 302 mehr gemeldete Arbeitslose als im Vormonat, ein für einen Januar im Umfang typischer Anstieg von 3,4%. Die Arbeitslosenquote ist entsprechend von 14,3% im Dezember auf 14,7 Prozent im Januar gestiegen. Der Abstand zum Vorjahr zeigt ein Plus von 0,7 Prozentpunkten. Der prozentuale Anstieg der Arbeitslosigkeit im Berichtsmonat ist nicht außergewöhnlich hoch, sondern bewegt sich im langjährigen Durchschnitt.
Neue Kurzarbeit meldeten insgesamt drei Betriebe an. Sie bleibt damit weiterhin auf niedrigem Niveau und bietet als Indikator für Probleme auf dem Arbeitsmarkt aktuell keinen Anlass zur Sorge.
Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage hat im Januar zugenommen. So wurden der Agentur für Arbeit Bremerhaven mit 310 neuen Stellenangeboten 114 offene Stellen oder +58,2% mehr aufgegeben als im eher schwachen Vormonat Dezember. Deutlich gestiegen ist mit dem Start des neuen Jahres die Arbeitskräftenachfrage aus der Zeitarbeit, aber auch aus dem Handel und dem Verarbeitenden Gewerbe. Die Zahl der Arbeitsangebote im Bestand stieg somit um knapp 10 Prozent an. Sie lag nach einem Plus von 110 Stellen dann bei 1.224 Angeboten. Im Vergleich zum Vorjahr ist das allerdings ein Rückgang um -8,2% (-109 Stellen).“
Arbeitslosenzahl überschreitet im Januar die 9.000er Marke
Im Januar befanden sich in Bremerhaven 9.076 Personen in der Erwerbslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit stieg an, im Vergleich zum Vormonat um 302 gemeldete Arbeitslose (oder +3,4 Prozent). Der Anstieg betraf alle Personengruppen, insbesondere aber Ausländer (+143 Personen oder +4,3%), Frauen (+114 Personen oder +2,9%) sowie Ältere über 50 Jahren (+91 Personen oder 3,3%). Bei den schwerbehinderten Menschen fiel der Anstieg mit +1,2% am geringsten aus.
Die Quote der Arbeitslosigkeit stieg binnen Monatsfrist insgesamt um 0,4 Prozentpunkte an auf 14,7%.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit ebenfalls, um 670 Personen (+8,0 Prozent). Sie stieg bei allen gesondert betrachteten Personengruppen an. Am stärksten in der Gruppe der Jüngeren zwischen 15 und unter 25 Jahren (+19,2%) und bei den 50Jährigen und älter (+13,3%).
Viele Neukunden zum Jahresbeginn insbesondere bei der Arbeitsagentur
Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung, Sozialgesetzbuch III): In der Stadt Bremerhaven war im Januar 2.058 Arbeitslose im Rechtskreis SGB III gemeldet. Bei der Agentur für Arbeit waren über zehn Prozent mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im Vormonat (+195 Personen oder +10,5 Prozent).
Im Vorjahresvergleich war das Plus noch stärker, es lag bei +17,9% (oder + 312 Personen).
Jobcenter (Grundsicherung, Sozialgesetzbuch II): Auch beim Jobcenter in der Stadt Bremerhaven waren im Januar mehr Arbeitslose gemeldet als im Vormonat. Insgesamt waren es nun 7.018 Personen, darunter 497 Ukrainer /-innen (7,1%). Binnen Monatsfrist kam es zu einem Anstieg der Erwerbslosigkeit um 107 Arbeitslose (+1,5 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Ukrainer /-innen sank im Januar leicht (-2 Personen).
Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Betreuung durch das Jobcenter ebenfalls an, um 358 Personen oder +5,4 Prozent.
Arbeitskräftenachfrage verzeichnete kräftiges Plus im Januar
Im aktuellen Monat meldeten die Betriebe in der Stadt Bremerhaven insgesamt 310 neue Stellen an die Arbeitsagentur zur Besetzung. Das Angebot an neuen Stellen stieg damit im Vergleich zum Dezember um 58,2 Prozent an (+114 Stellen). Im Vergleich zum Vorjahr betrug der Anstieg 5,8% (+17 Stellen).
An dem Anstieg hatten besonders Unternehmen aus der Zeitarbeit einen großen Anteil. Hier stieg die Personalnachfrage um 47 Stellen an. Mehr Kräftebedarf zeigten auch der Handel (+18 Stellen) und das Verarbeitende Gewerbe (+16 Stellen). Zu Stellenrückgängen kam es nur in wenigen Bereichen, sie fielen gering aus.
Der Bestand an freien Stellen stieg auf 1.224 Angebote an. Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich das Angebot um 110 Stellen (oder +9,9%). Verglichen mit dem Vorjahreswert sank allerdings das Gesamtvolumen des Angebots um 109 Stellen (-8,2 Prozent).
Neue Meldungen von Kurzarbeit erreichten die Arbeitsagentur
Die Betriebe müssen gemäß § 99 SGB III grundsätzlich vor Beginn der Kurzarbeit eine An-zeige erstatten. Diese werden dann geprüft und zum Beispiel um doppelte Anzeigen bereinigt. Valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit liegen insgesamt erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor.
Aktuell liegen Zahlen für geprüfte Anzeigen bis zum Stichtag 26. Januar vor. Bei der Arbeitsagentur Bremerhaven gingen drei neue Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit ein, maximal wären dadurch 33 Mitarbeitende von Kurzarbeit betroffen.
Qualifizierungen und andere Maßnahmen starteten etwas verhalten ins Jahr
2.086 Personen nahmen im Januar in Bremerhaven an Angeboten der aktiven Arbeitsmarktpolitik der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters teil. Der Start ins Jahr verlief etwas zurückhaltend, es gab weniger Teilnehmende als im Vormonat (-132 Personen oder -6,0%). Insbesondere in der Maßnahme „Aufnahme einer Erwerbstätigkeit“ ging die Zahl der geförderten Menschen zurück (-59 Personen oder -18,5%) sowie in der Beruflichen Weiterbildung (-46 Personen oder -13,4%).
Im Vergleich zur Situation vor zwölf Monaten zeigte sich ebenfalls bei den Teilnehmendenzahlen der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen ein Rückgang: um 249 Personen oder -10,7 Prozent.
Umfang der Unterbeschäftigung nahm zu
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nach der gesetzlichen Statistik nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden*.
Nach dieser Definition waren gemäß den vorläufigen Angaben im Januar 11.470 Personen im Agenturbezirk Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren mehr Menschen als im Vormonat (+2,0% oder +225 Personen). Im Vergleich mit dem Vorjahreswert stieg die Unterbeschäftigung im Agenturbezirk ebenfalls an (+419 Personen oder +3,8 Prozent).
* Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.