Bremerhaven: Ihren „Tag der Pflege“ veranstalteten die Agentur für Arbeit und das Jobcenter gemeinsam am Donnerstag, den 16. Mai. Er richtet sich an Besucherinnen und Besucher, die sich über Arbeits- und Qualifizierungsmöglichkeiten in der Pflegebranche informieren möchten. Zwanglos wie auf einem Marktplatz stehen Arbeitgeber von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr an kleinen Ständen für Gespräche zur Verfügung. Bildungsträger informieren am Vormittag in unterschiedlichen Vorträgen über ihre Angebote. Um 15.00 Uhr stellt Karen Piesik vom Bundesamt für Familie und Gesamtgesellschaftliche Aufgaben die Wege in den Pflegeberuf im Überblick dar. Ein Angebot vor allem für Jugendliche in der Berufsorientierung. Geflüchtete Menschen können zumindest für die Sprache Ukrainisch ein Dolmetscherangebot nutzen.
Frank Westphal, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit Bremerhaven, erklärt: „Wir wollen eine unkomplizierte Möglichkeit schaffen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Der Pflegeberuf fasst Januar 2020 vorherigen drei Berufen der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege zusammen. Diese Veränderung verursacht immer wieder Fragen, sie können auf der Veranstaltung beantwortet werden. Die hohe gesellschaftliche Relevanz dieser Berufe wird zunehmend gegenüber den Pflegekräften von ihren Arbeitgebern finanziell honoriert. Wie das genau aussieht, darüber kann auf unserem „Tag der Pflege“ persönlich gesprochen werden. Mit dem Mix aus Gesprächen am Infostand und Vorträgen bieten wir jedem eine Chance, Antworten auf seine Fragen zu erhalten. “
Eingeladen wird über den gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter. Das Angebot richtet sich an neu Interessierte, Berufsrückkehrende und Wiedereinsteigende. Auch Jugendliche in der Berufsorientierung sind herzlich willkommen. Insbesondere an sie richtet sich das Angebot am Nachmittag um 15.00 Uhr im Berufsinformationszentrum (BIZ). Karen Piesik, vom Bundesamt für Familie und Gesamtgesellschaftliche Aufgaben, stellt unterschiedliche Wege in den Pflegeberuf im Überblick dar.
Angebot auch für Quereinsteiger interessant
Westphal weist auf ein wenig bekanntes Angebot für Quereinsteiger hin: „Wir fördern als Arbeitsagentur auch Beschäftigte. So kann eine Stelle zügig auch mit fachlich noch nicht voll qualifizierten Mitarbeitenden besetzt werden. Der Arbeitnehmer wird dann „on the job“ fit gemacht für alle Anforderungen. Für beide Seiten eine gute Strategie, um Qualifikation zu erwerben. Daher haben wir auch Bildungsträger zum Branchentag „Pflege“ in unser Berufsinformationszentrum eingeladen. Auch geflüchteten Menschen könnte dies Arbeitsaufnahmen erleichtern. Auf dem Tag der Pflege wird zur Unterstützung eine Dolmetscherin für Ukrainisch vor Ort sein.“
Hintergrund: Zahlen und Fakten
Auch in 2023 stellt die Bundesagentur für Arbeit (BA) einen deutlichen Fachkräfteengpass für examinierte Pflegefachkräfte fest. Denn auf aktuell 100 gemeldeten Arbeitsstellen für Pflegefachkräfte kommen 44 Arbeitslose.
Im Zeitraum Juli 2018 bis Juni 2023 beendeten 44.000 Personen ihre Umschulung zur Pflegefachkraft. Sechs Monate nach dem Ende der Weiterbildung waren rund 90 Prozent der Teilnehmenden sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Von den 53.900 Personen, die laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2023 eine Ausbildung zur Pflegefachkraft begonnen haben (vorläufige Werte), wurde knapp jede achte durch die BA im Rahmen der beruflichen Weiterbildung gefördert.
Einen umfassenden Überblick zu Zahlen und ihrer Entwicklung etwa zu Entgelten, Arbeitslosigkeit und Arbeitskräftenachfrage in der Pflege finden Sie in der Broschüre „Arbeitsmarktsituation im Pflegebereich“ aus der Reihe „Berichte: Blickpunkt Arbeitsmarkt“.