Arbeitslosigkeit ging in Bremerhaven im Mai zurück

Arbeitslosenquote sank auf 14,4 Prozent 

Am Ausbildungsmarkt trafen weniger unbesetzte Stellen auf mehr unvermittelte Bewerbende als im Vorjahr

04.06.2024 | Presseinfo Nr. 63

Arbeitslosenzahl (Mai 2024, Bremerhaven): 

8.984

Veränderung gegenüber Vormonat:

-134 bzw.    -1,5 %

Veränderung gegenüber Vorjahresmonat:

Arbeitslosenquote (Vorjahreswert):

+556 bzw.    +6,6 %

14,4 %    (13,7%)

Bremerhaven: Frank Sänger, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Im Mai zeigt sich der Frühjahrsaufschwung in Bremerhaven mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote um vier Prozentpunkte. Der Zugang an Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat deutlich zurückgegangen. Es mussten weniger Menschen ihre Erwerbslosigkeit beenden (-16,3%) und auch weniger Personen mussten aus einer Ausbildung oder Maßnahme in die Arbeitslosigkeit wechseln (-15,9%). Insgesamt hat die Zahl der Arbeitslosen abgenommen.  Mit 8.984 Personen waren im Mai 134 Personen oder -1,5 Prozent weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat.  Die Arbeitslosenquote in Bremerhaven ging im April zurück von 14,8% auf nun 14,4%.   

Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage hat im Mai um rund ein Fünftel abgenommen. So wurden der Agentur für Arbeit Bremerhaven mit 292 neuen Stellenangeboten 69 offene Stellen oder -19,1% weniger aufgegeben als im Vormonat. Deutlich weniger Nachfrage im Vergleich zum Vormonat gab es aus dem Bereich „Verkehr und Lagerei“, mehr Stellen meldeten insbesondere der Handel und die Zeitarbeit. Die Zahl der offenen Arbeitsangebote im Bestand ist dagegen leicht angestiegen und lag mit 1.392 Stellen 21 Stellen über dem Vormonat (+1,5%) und 59 Stellen über dem Vorjahr (+4,4).“

Rückgang der Arbeitslosigkeit erreichte viele Personengruppen

Im Mai befanden sich in Bremerhaven 8.984 Personen in der Erwerbslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit ging deutlich zurück, im Vergleich zum Vormonat um 134 gemeldete Arbeitslose (oder  

-1,5 Prozent). Relativ gesehen am stärksten trugen die Jüngeren von 15 bis unter 25 Jahren zum Abbau der Arbeitslosigkeit mit -4,3% (-34 Personen) bei. Überproportional fiel der Rückgang auch bei den arbeitslosen Frauen mit -2,2% (-90 Personen) sowie in der Gruppe der Ausländerinnen und Ausländer mit -2,0% (oder -68 Personen) aus. Bei den langzeitarbeitslosen Menschen nahm die Arbeitslosigkeit ab (-0,3% oder -10 Personen). 

Die Quote der Arbeitslosigkeit sank binnen Monatsfrist um 0,4 Prozentpunkte auf 14,4%. 

Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 556 Personen oder +6,6%. Diese Entwicklung betraf alle gesondert betrachteten Personengruppen. Mit +11,4% stieg die Zahl besonders stark bei den Jüngeren (15 bis unter 25 Jahre) an. Am schwächsten fiel der Anstieg bei den Älteren aus (+4,7%).

Weniger arbeitslose Menschen in Jobcenter und Agentur für Arbeit

Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung, Sozialgesetzbuch III): In der Stadt Bremerhaven wurden im Mai 1.984 Arbeitslose im Rechtskreis SGB III gezählt. Bei der Agentur für Arbeit waren damit 1,4 Prozent oder 28 Personen weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat.

Im Vorjahresvergleich gab es ein deutliches Plus. Es lag bei +11,2% oder +200 Personen. 

Jobcenter (Grundsicherung, Sozialgesetzbuch II): Auch beim Jobcenter in der Stadt Bremerhaven waren im Mai weniger Arbeitslose gemeldet als im Vormonat. Insgesamt waren es 7.000 Personen, 106 Personen weniger als noch im April (-1,5 Prozent). 

Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Betreuung durch das Jobcenter an, um 356 Personen oder +5,4 Prozent. 

Angebot an neuen Stellen ging im Mai zurück, Bestand aber nahm zu

Im aktuellen Monat meldeten die Betriebe in der Stadt Bremerhaven insgesamt 292 neue Stellen an die Arbeitsagentur zur Besetzung. Das Angebot an neuen Stellen sank im Vergleich zum April um ein Fünftel (-19,1% oder -69 Stellen). Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Anstieg von +42,4% oder +87 Stellen.

Die meisten neuen Stellen wurden aus dem Handel gemeldet (+23 Stellen) und der Zeitarbeit (+10 Stellen). Rückgänge gab es insbesondere im Bereich „Verkehr und Lagerei“ (-71 Stellen).

Insgesamt wuchs der Bestand an freien Stellen auf 1.392 Angebote an. Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich das Angebot um 21 Stellen (oder +1,5%). Verglichen mit dem Vorjahreswert stieg das Gesamtvolumen des Angebots um 59 Stellen oder +4,4 Prozent an. 

Kaum neue von Anzeigen über Kurzarbeit im Mai

Die Betriebe müssen gemäß § 99 SGB III grundsätzlich vor Beginn der Kurzarbeit eine An-zeige erstatten. Diese werden dann geprüft und zum Beispiel um doppelte Anzeigen bereinigt. Valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit liegen insgesamt erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor. 

Aktuell liegen Zahlen für geprüfte Anzeigen bis zum Stichtag 29. Mai vor. Bei der Arbeitsagentur Bremerhaven gingen weniger als drei neue Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit ein. Bei kleinen Zahlen werden aus Datenschutzgründen keine näheren Angaben gemacht. 

Im Mai nutzen mehr Menschen Maßnahmen als Sprungbrett in den Arbeitsmarkt 

2.268 Personen nahmen im Mai in Bremerhaven an Angeboten der aktiven Arbeitsmarktpolitik der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters teil, um ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern. Das waren 95 Teilnehmende mehr als im Vormonat (+4,4%). Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung hatten den größten Zuwachs an Teilnehmenden (+41 Personen oder +11,0%), mehr als im Vormonat wurde auch Angebote der beruflichen Weiterbildung genutzt (+40 Personen oder +5,9%). 

Im Vergleich zur Situation vor zwölf Monaten ging die Teilnehmendenzahl bei den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zurück (-192 Personen oder -7,8 Prozent).

Umfang der Unterbeschäftigung kaum verändert

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nach der gesetzlichen Statistik nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden*. 

Nach dieser Definition waren gemäß den vorläufigen Angaben im Mai 11.487 Personen im Agenturbezirk Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren zehn Menschen weniger als im Vormonat (-0,1%). Im Vergleich mit dem Vorjahreswert stieg die Unterbeschäftigung im Agenturbezirk an (+405 Personen oder +3,7 Prozent).

Zwischenergebnis am Ausbildungsmarkt: Weniger unbesetzte Stellen, aber mehr unversorgte Bewerbende

Von Oktober 2023 bis Mai 2024 haben sich in der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bremerhaven 1.248 Bewerberinnen und Bewerber für eine Berufsausbildung gemeldet. Das waren 113 Jugendliche mehr (+10,0%) als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen lag mit 832 Ausbildungsstellen in Bremerhaven im Mai fast auf dem Vorjahreswert (-1 Stellen oder -0,1%).

Die Vermittlung zwischen Arbeitgebenden und Bewerberinnen und Bewerbern ist in vollem Gange. Der Mai zeigte für den Ausbildungsmarkt Bremerhaven folgendes Zwischenergebnis: Im Vergleich zum Vorjahr waren aktuell mehr Bewerberinnen und Bewerber unversorgt (591 Personen, ein Plus von 5,2% oder 29 Personen) und weniger Stellen unbesetzt (493 Ausbildungsstellen, ein Minus von -5,0% oder -26 Stellen). 

Statement zum Ausbildungsmarkt 

Frank Sänger: „Am Ausbildungsmarkt im Bereich der Arbeitsagentur Bremerhaven ist das Niveau der gemeldeten Ausbildungsstellen mit 832 ähnlich hoch wie im Vormonat. Das Interesse an Ausbildung bei den jungen Menschen ist jedoch gestiegen. Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber stieg um 10,0 Prozent an auf 1.248 Personen. Die Vermittlungsprozesse laufen intensiv. Im Mai waren 5,0% weniger Stellen noch unbesetzt als vor einem Jahr. 

Die Zahl der unversorgten Ausbildungssuchenden lag mit 591 höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (+29 Personen oder +5,2%). Bezogen auf den Bezirk der Agentur für Arbeit Bremerhaven ist das jetzige Ausbildungsplatzangebot an freien Stellen kleiner als die aktuelle Ausbildungsnachfrage, die Palette der Berufe ist aber immer noch breit. Wer sich über alternative Ausbildungsberufe informieren möchte oder auch Angebote im Umland ins Auge fassen möchte, kann jederzeit Kontakt mit der Berufsberatung aufzunehmen. Die Fachleute erklären die Berufsbilder, helfen bei der Auswahl und checken auch die Bewerbungsunterlagen durch. Termine gibt es über die kostenfreien Service-Nummer 0800 4 5555 00.“

 

 

* Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.