Mehr Arbeitslose im Juli - 44.243 Arbeitslose im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven

Mehr Jugendliche nach Schul- und Ausbildungsende arbeitslos gemeldet - Arbeitslosenquote 10,2% - Aktuelle Arbeitskräftenachfrage auf Vormonatsniveau

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 76

Arbeitslosenzahl: 

44.243

Veränderung gegenüber Vormonat:

+1.387 bzw.   +3,2%

Veränderung gegenüber Vorjahresmonat:

Arbeitslosenquote (+Vorjahreswert):

+2.342 bzw.   +5,6%

10,2% (9,8%)

 

  
  

Arbeitslosenzahl im Juli gestiegen

Im Berichtsmonat Juli ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen gestiegen. Mit 44.243 Personen waren gegenüber dem Vormonat 1.387 Arbeitslose mehr im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven gemeldet. Dies entsprach einer Zunahme von +3,2 Prozent. Gegenüber dem Juli 2023 hat die Zahl der Arbeitslosen um 2.342 Personen oder +5,6% zugenommen. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 10,2% (Vormonat: 9,9%, Vorjahresmonat: 9,8%).

Mehr Arbeitslose in der Stadt Bremen 

Mit 32.689 arbeitslos gemeldeten Personen ist die Arbeitslosigkeit in der Stadt Bremen im Berichtsmonat Juli um 1.072 Personen oder +3,4 Prozent gestiegen. Gegenüber dem

Vorjahresmonat waren 1.759 Personen mehr arbeitslos gemeldet (+5,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 10,6% (Vormonat 10,2%, Vorjahresmonat 10,2%).   

                                                                                                  

Arbeitslosenzahl in Bremerhaven gestiegen

In der Stadt Bremerhaven stieg die Arbeitslosigkeit im Juli: Mit 9.142 Personen gab es 230 gemeldete Arbeitslose mehr als im Juni (+2,6%). Gegenüber dem Vorjahr befanden sich 521 Personen mehr in der Arbeitslosigkeit (+6,0%). Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 14,6% (Vormonat 14,3%, Vorjahr 14,0%). 

 

Mehr Arbeitslose im Landkreis Osterholz 

Im Berichtsmonat Juli ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Osterholz gestiegen. Mit 2.232 arbeitslos gemeldeten Personen nahm die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 85 Personen oder +4,0 Prozent zu. Gegenüber dem Vorjahr gab es eine Zunahme, um 62 Personen oder +2,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 3,6% (Vormonat 3,5%, Vorjahresmonat 3,6%). 

 

Mehr Arbeitslosmeldungen aus Beschäftigung im Juli

Der Zugang in Arbeitslosigkeit aus einer Erwerbstätigkeit heraus hat mit 2.585 Personen im Juli gegenüber dem Vormonat um 535 Personen oder +26,1% zugenommen. Zum Vorjahr gab es eine Zunahme um 113 Personen oder +4,6 Prozent.

 

Mehr Arbeitsaufnahmen im Juli  

Im Juli konnten 2.106 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Arbeitsaufnahme beenden. Das waren 13,7 Prozent oder 254 Personen mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli haben 359 Personen (+20,5%) mehr ihre Arbeitslosigkeit durch Beschäftigungsaufnahme beendet. 

Statement zum Arbeitsmarkt 

Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Im Juli hat es einen saisonal üblichen Abstieg der Arbeitslosenzahl gegeben. Dafür gibt es mehrere Ursachen: Es konnten weniger zuvor Arbeitslose eine neue Beschäftigung aufnehmen als Personen neu arbeitslos wurden. Wegen der Beendigung schulischer Ausbildungen. ist die Jugendarbeitslosigkeit gestiegen. Und zudem endeten viele Qualifizierungsmaßnahmen mit Beginn der Sommerferien, was zu einer geringeren Entlastung des Arbeitsmarktes geführt hat. Mit 44.243 Personen waren im Juli 1.387 Personen oder +3,2 Prozent mehr gemeldet als im Vormonat.  Die Arbeitslosenquote stieg im Arbeitsagenturbezirk um 0,3 Prozentpunkte auf 10,2 Prozent.    

Neue Kurzarbeit wurde von 5 Betrieben angezeigt. Die Zahl der unter Umständen betroffenen Mitarbeitenden ist mit 539 Personen zum Vormonat und Vorjahr angestiegen. 

Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage lag im Juli nur leicht über dem Vormonatsniveau. So wurden der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven mit 1.462 neuen Stellenangeboten 15 offene Stellen oder +1% mehr aufgegeben als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich gab es im Juli eine um 339 Stellen oder -18,8% geringere Arbeitskräftenachfrage. Mehr Nachfrage zum Vormonat gab es aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe und der Zeitarbeit. Die Zahl der offenen Arbeitsangebote im Bestand hat weiter leicht abgenommen und lag mit 8.728 Stellen um 24 Stellen oder -0,3% unter dem Vormonat und um -1.112 Stellen oder -11,3 Prozent unter dem Vorjahresmonat Juli.“ 

 

Stellenzugang auf Vormonatsniveau

Im Juli wurden der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven von den Betrieben 1.462 Stellen neu zur Besetzung aufgegeben. Das waren insgesamt 15 Stellen oder 1,0 Prozent mehr als im Vormonat und 339 Stellen oder -18,8 Prozent weniger als im Juli des letzten Jahres.

                                                                     

Bestand an offenen Stellen weiter leicht rückläufig

Insgesamt befanden sich im Juli 8.728 offene Stellen im Bestand. Das waren 24 Stellen        oder -0,3 Prozent weniger als im Juni. Zum Vorjahr gab es 1.112 oder -11,3 Prozent weniger offene Stellen im Bestand.

 

Zahl der voraussichtlich von Kurzarbeit betroffenen Personen angestiegen 

Im Juli wurden von den Unternehmen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven von 5 Unternehmen für voraussichtlich 539 Mitarbeitende Kurzarbeit neu angezeigt. Im Juli des Vorjahres hatten 13 Unternehmen für maximal 385 Personen Kurzarbeit neu angezeigt. 

 

Für den jeweiligen Monat können die Betriebe die Anzeige auf Kurzarbeit bis zum Monatsende einreichen. Die Zahlung des Kurzarbeitergeldes durch die Agenturen für Arbeit erfolgt anhand der Abrechnungslisten aus den Betrieben. Diese müssen für jeden Kalendermonat    mit Kurzarbeit innerhalb von drei Monaten nach Beendigung dieses Monats eingereicht werden. Daher liegen valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor. 

Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Gruppe der Jugendlichen 

Betrachtet man die besonderen Personengruppen am Arbeitsmarkt, so gab es im Juli zum Vormonat unterschiedliche Bewegungen:  Ein im Vergleich  zum allgemeinen Anstieg der Arbeitslosen von +3,2% deutlich höherer prozentualer Anstieg zeigte sich bei den  Jüngeren zwischen 15 und 25 Jahren mit +8,1% oder +308 Personen. Anstiege -allerdings unterhalb der allg. prozentualen Zunahme-  gab es auch bei der Zahl  der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen (+28 Personen, +1,6%), der Zahl der Langzeitarbeitslosen (+1,7%, +305 Personen) und der  Zahl der arbeitslosen Ausländer (+2,8%, +542 Personen.

Unterbeschäftigung in fast allen Regionen gestiegen   

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden[1].

 

Nach dieser Definition waren nach vorläufigen Angaben im Juli 57.257 Personen im Agenturbezirk Bremen-Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren 514 Person mehr als im Vormonat  und 937 Personen oder +1,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.

 

In der Stadt Bremen waren 42.545 Personen unterbeschäftigt, 404 Personen (+1,0%) mehr als im Vormonat und 609 Personen (+1,5%) mehr als im Vorjahr. Mit 11.451 Personen

waren in Bremerhaven 56 Personen oder +0,5% mehr unterbeschäftigt als im Vormonat und 315 Personen (+2,8%) mehr als im Juli 2023. Die Zahl der Unterbeschäftigten im Landkreis Osterholz lag mit 3.261 Personen um 53 Personen (+1,7%) höher als im Vormonat und um 13 Personen (+0,4%) höher als im Vorjahresmonat Juli.

 

Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen im Juli gesunken 

9.926 Personen haben im Juli im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven an Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik teilgenommen. Das waren 655 Personen (-6,2%) weniger als im Vormonat und 77 Personen (-0,8%) weniger als im Vorjahr. 

An beruflicher Weiterbildung haben im Juli 2.950 Personen teilgenommen. Das waren 209 Personen weniger (-6,6%) als im Juni und 250 Personen mehr (+9,3%) als im Juli 2023.                        Mit 1.655 Personen haben im aktuellen Berichtsmonat 70 Personen weniger (-4,1%) an Beschäftigung schaffenden Maßnahmen teilgenommen als im Vormonat und 207 Teilnehmende weniger (-11,1%) als noch vor einem Jahr.

 

Ausbildungsmarkt: Weniger unbesetzte Stellen und weniger unversorgte Bewerbende

Im Juli standen mit 5.224 seit Beginn des Berufsberatungsgeschäftsjahres gemeldeten Ausbildungsplätzen 583 Ausbildungsplätze oder -10,0 Prozent weniger Ausbildungsplätze im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven zur Verfügung als im gleichen Vorjahreszeitraum. Von den 5.224 gemeldeten Ausbildungsplätzen waren 1.879 noch unbesetzt (-548 Stellen oder -22,6 zum Vorjahr). Dem Ausbildungsplatzangebot standen mit 4.715 gemeldeten Ausbildungsplatzbewerber/-innen 73 Ausbildungsplatzbewerber/innen mehr (+1,6%) gegenüber als im gleichen Vorjahreszeitraum. 1.516 dieser Bewerberinnen und Bewerber waren noch unversorgt                  (-85 Personen oder -5,3%). 

 

Statement zum Ausbildungsmarkt

Joachim Ossmann: „Kurz vor dem Beginn der ersten Ausbildungen im August sind noch viele Ausbildungsplätze unbesetzt und das, obwohl  die konjunkturell angespannte Lage auch Auswirkungen auf die Meldung offener Ausbildungsplätze durch die Unternehmen hatte: So wurden im Arbeitsagenturbezirk von den Unternehmen mit 5.224 Ausbildungsplätzen bisher 583 Ausbildungsplätze oder 10,0 Prozent weniger gemeldet als im gleichen Vorjahreszeitraum. 

Die Zahl der gemeldeten Ausbildungssuchenden liegt mit 4.715 leicht höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (+73 Personen oder +1,6%). Bezogen auf den Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven übersteigt das Ausbildungsplatzangebot weiterhin die aktuelle Ausbildungsnachfrage. Auch die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen liegt über der Zahl der noch unversorgten Jugendlichen. Die Berufsberatung und der Arbeitgeber-Service arbeiten auch während der noch laufenden Sommerferien mit Hochdruck daran, möglichst vielen  unversorgten Jugendlichen zu einem Ausbildungsplatz zu verhelfen und so viele offene Ausbildungsstellen wie möglich noch zu besetzen. Im September wird es auch noch eine Nachvermittlungsaktion geben, denn es ist nicht zu spät für einen Ausbildungsstart in diesem Jahr. Jugendliche, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, bekommen Termine bei der Berufsberatung über die kostenfreien Service-Nummer 0800 4 5555 00. Arbeitgeber können über die Service-Nummer 0800 4 5555 20 Kontakt mit dem Arbeitgeber-Service aufnehmen.“ 

 


 


[1] Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.