Geringer Anstieg der Arbeitslosigkeit im August

44.297 Arbeitslose im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven

 

Arbeitslosenquote unverändert 10,2%

 

Wenig Impulse vom Arbeitsmarkt

Aktuelle Arbeitskräftenachfrage weiter gesunken

30.08.2024 | Presseinfo Nr. 87

Arbeitslosenzahl: 

44.297

Veränderung gegenüber Vormonat:

+54 bzw.   +0,1%

Veränderung gegenüber Vorjahresmonat:

Arbeitslosenquote (+Vorjahreswert):

+1.741 bzw.   +4,1%

10,2% (9,9%)

 

 

 

Arbeitslosenzahl im August nur leicht gestiegen

Im Berichtsmonat August ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen nur leicht gestiegen. Mit 44.297 Personen waren gegenüber dem Vormonat 54 Arbeitslose mehr im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven gemeldet. Dies entsprach einer Zunahme von +0,1 Prozent. Gegenüber dem August 2023 hat die Zahl der Arbeitslosen um 1.741 Personen oder +4,1% zugenommen. Die Arbeitslosenquote betrug im August 10,2% (Vormonat: 10,2%, Vorjahresmonat: 9,9%).

Mehr Arbeitslose in der Stadt Bremen 

Mit 32.919 arbeitslos gemeldeten Personen ist die Arbeitslosigkeit in der Stadt Bremen im Berichtsmonat August um 50 Personen oder +0,2 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 1.481 Personen mehr arbeitslos gemeldet (+4,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug im August 10,6% (Vormonat 10,6%, Vorjahresmonat 10,3%).   

                                                                                                

Arbeitslosenzahl in Bremerhaven gestiegen

In der Stadt Bremerhaven stieg die Arbeitslosigkeit im August: Mit 9.179 Personen gab es 37 gemeldete Arbeitslose mehr als im Juli (+0,4%). Gegenüber dem Vorjahr befanden sich 253 Personen mehr in der Arbeitslosigkeit (+2,8%). Die Arbeitslosenquote betrug im August 14,7% (Vormonat 14,6%, Vorjahr 14,5%). 

 

Weniger Arbeitslose im Landkreis Osterholz 

Im Berichtsmonat August ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Osterholz gesunken. Mit 2.199 arbeitslos gemeldeten Personen nahm die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 33 Personen oder -1,5 Prozent ab. Gegenüber dem Vorjahr gab es eine Zunahme, um 7 Personen oder +0,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im August 3,5% (Vormonat 3,6%, Vorjahresmonat 3,6%). 

 

Weniger Arbeitslosmeldungen aus Beschäftigung im August

Der Zugang in Arbeitslosigkeit aus einer Erwerbstätigkeit heraus hat mit 2.328 Personen im August gegenüber dem Vormonat um 257 Personen oder -9,9% abgenommen. Zum Vorjahr gab es eine Abnahme um 100 Personen oder -4,1 Prozent. 

 

Weniger Arbeitsaufnahmen im August  

Im August konnten 1.949 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Arbeitsaufnahme beenden. Das waren -7,5 Prozent oder 157 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat August haben 94 Personen (+5,1%) mehr ihre Arbeitslosigkeit durch Beschäftigungsaufnahme beendet. 

Statement zum Arbeitsmarkt 

Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit in diesem Jahr im Augustmoderat ausgefallen. Insgesamt bewegt sich die Arbeitslosigkeit aber auf einem höheren Niveau als im Vorjahr. Im Vergleich zum Juli haben weniger Personen ihren Arbeitsplatz verloren und mussten sich arbeitslos melden. Allerdings haben auch weniger zuvor arbeitslos gemeldete Personen eine Arbeit aufnehmen können. Wesentlichen Einfluss auf die Arbeitslosenbilanz im August hatte die hohe Zahl der saisontypischen Abgänge in Schule, Studium und Qualifizierungsmaßnahmen. Mit 44.297 Personen waren im August 54 Personen oder +0,1 Prozent mehr gemeldet als im Vormonat.  Die Arbeitslosenquote entsprach im August mit 10,2 Prozent der des Vormonats. Zum Vorjahr ist sie um 0,3 Prozentpunkte gestiegen.    

Neue Kurzarbeit wurde von 15 Betrieben für voraussichtlich 565 betroffene Mitarbeitende angezeigt. 

Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage lag im August unterhalb des Vormonatsniveaus. So wurden der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven mit 1.408 neuen Stellenangeboten 54 offene Stellen oder -3,7% weniger aufgegeben als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich gab es im August eine um 421 Stellen oder -23,0% geringere Arbeitskräftenachfrage. Mehr Nachfrage zum Vormonat gab es aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Handel, dem Gastgewerbe und dem Gesundheits- und Sozialwesen. Rückläufig war die Nachfrage aus der Zeitarbeit. Die Zahl der offenen Arbeitsangebote im Bestand hat weiter leicht abgenommen und lag mit 8.597 Stellen um 131 Stellen oder -1,5% unter dem Vormonat und um -1.412 Stellen oder -14,1 Prozent unter dem Vorjahresmonat August.“ 

 

Wenig Impulse vom Arbeitsmarkt - Stellenzugang weiter rückläufig

Im August wurden der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven von den Betrieben 1.408 Stellen neu zur Besetzung aufgegeben. Das waren insgesamt 54 Stellen oder -3,7 Prozent weniger als im Vormonat und 421 Stellen oder -23,0 Prozent weniger als im August des letzten Jahres.

                                                                     

Bestand an offenen Stellen weiter rückläufig

Insgesamt befanden sich im August 8.597 offene Stellen im Bestand. Das waren 131 Stellen        oder -1,5 Prozent weniger als im Juli. Zum Vorjahr gab es 1.412 oder -14,1 Prozent weniger offene Stellen im Bestand.

 

Zahl der Kurzarbeit anzeigenden Unternehmen angestiegen 

Im Juli wurden von den Unternehmen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven von 15 Unternehmen für voraussichtlich 565 Mitarbeitende Kurzarbeit neu angezeigt. Im Juli des Vorjahres war für maximal 385 Personen Kurzarbeit neu angezeigt worden

Für den jeweiligen Monat können die Betriebe die Anzeige auf Kurzarbeit bis zum Monatsende einreichen. Die Zahlung des Kurzarbeitergeldes durch die Agenturen für Arbeit erfolgt anhand der Abrechnungslisten aus den Betrieben. Diese müssen für jeden Kalendermonat    mit Kurzarbeit innerhalb von drei Monaten nach Beendigung dieses Monats eingereicht werden. Daher liegen valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor. 

Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Gruppe der Jugendlichen 

Betrachtet man die besonderen Personengruppen am Arbeitsmarkt, so gab es im August zum Vormonat unterschiedliche Bewegungen:  Ein im Vergleich  zum allgemeinen Anstieg der Arbeitslosen von +0,1% deutlich höherer prozentualer Anstieg zeigte sich bei den  Jüngeren zwischen 15 und 20 Jahren mit +29,3% oder +210 Personen. Ursache ist hier die jährlich wiederkehrende Übernahme bisher unversorgter Schüler/innen in die Arbeitslosigkeit, bevor diese sich in den nächsten Monaten durch Ausbildungs- und Studienaufnahmen wieder abbaut.  Die Anstiege der Arbeitslosigkeit in den anderen Zielgruppen Ausländer (+37 Personen), Schwerbehinderte Menschen (+4 Personen) und Langzeitarbeitslose (+27 Personen) bewegten sich mit jeweils +0,2 Prozent nur unwesentlich über dem allg. Arbeitslosenanstieg im August. 

Unterbeschäftigung 

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden[1].

Nach dieser Definition waren nach vorläufigen Angaben im August 57.034 Personen im Agenturbezirk Bremen-Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren 134 Person weniger als im Vormonat (-0,2%) und 479 Personen oder +0,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.

In der Stadt Bremen waren 42.320 Personen unterbeschäftigt, 188 Personen (-0,4%) weniger als im Vormonat und 386 Personen (+0,9%) mehr als im Vorjahr. Mit 11.519 Personen waren in Bremerhaven 95 Personen oder +0,8% mehr unterbeschäftigt als im Vormonat und 157 Personen (+1,4%) mehr als im August 2023. Die Zahl der Unterbeschäftigten im Landkreis Osterholz lag mit 3.195 Personen um 42 Personen (-1,3%) niedriger als im Vormonat und um 64 Personen (-2,0%) niedriger als im Vorjahresmonat August.

 

Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen im Ferienmonat August gesunken 

9.419 Personen haben im August im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven an Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik teilgenommen. Das waren 371 Personen (-3,8%) weniger als im Vormonat und 355 Personen (-3,6%) weniger als im Vorjahr. 

An beruflicher Weiterbildung haben im August 3.068 Personen teilgenommen. Das waren 112 Personen mehr (+3,8%) als im Juli und 273 Personen mehr (+9,8%) als im August 2023. Mit 1.552 Personen haben im aktuellen Berichtsmonat 86 Personen weniger (-5,3%) an Beschäftigung schaffenden Maßnahmen teilgenommen als im Vormonat und 247 Teilnehmende weniger (-13,7%) als noch vor einem Jahr.

 

Ausbildungsmarkt: Weniger unbesetzte Stellen und weniger unversorgte Bewerbende

Im August standen mit 5.323 seit Beginn des Berufsberatungsgeschäftsjahres gemeldeten Ausbildungsplätzen 661 Ausbildungsplätze oder -11,0 Prozent weniger Ausbildungsplätze im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven zur Verfügung als im gleichen Vorjahreszeitraum. Von den 5.323 gemeldeten Ausbildungsplätzen waren 1.182 noch unbesetzt (-601 Stellen oder -33,7% zum Vorjahr). Dem Ausbildungsplatzangebot standen mit 4.926 gemeldeten Ausbildungsplatzbewerber/-innen 39 Ausbildungsplatzbewerber/innen mehr (+0,8%) gegenüber als im gleichen Vorjahreszeitraum. 1.145 dieser Bewerberinnen und Bewerber waren noch unversorgt (-15 Personen oder -1,3%). 

 

Statement zum Ausbildungsmarkt

Joachim Ossmann: „Auch nach dem ersten Beginn von Ausbildungen im August sind aktuell immer noch sehr viele Ausbildungsplätze unbesetzt. Und das, obwohl das Ausbildungsplatzangebot mit bis jetzt 5.323 zur Besetzung gemeldeten Ausbildungsplätzen aufgrund der schwierigen Konjunkturlage um 11% oder 661 Ausbildungsplätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum abgenommen hat.  

Die Zahl der gemeldeten Ausbildungssuchenden liegt mit 4.926 leicht höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (+39 Personen oder +0,8%). 

Bezogen auf den Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven übersteigt das Ausbildungsplatzangebot damit weiterhin die aktuelle Ausbildungsnachfrage. 

Auch die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen liegt mit 1.182 Plätzen immer noch leicht über der Zahl der noch unversorgten 1.145 Jugendlichen. 

Die Berufsberatung und der Arbeitgeber-Service nehmen jetzt nach den Sommerferien mit jedem Jugendlichen Kontakt auf, um zu klären, ob bereits ein Ausbildungsplatz gefunden wurde, noch gesucht wird, oder ob es eine andere Alternative gibt. Solange wie noch möglich, werden offene Ausbildungsplätze an diese Jugendlichen fortlaufend vermittelt. Zudem wird es noch eine Nachvermittlungsaktion im September für die Jugendlichen geben, die tatsächlich bisher ohne Ausbildungsplatz sind. Ziel ist es, alle Ausbildungsplatzsuchenden mit einer Ausbildungsmöglichkeit zu versehen. Für einen Ausbildungsstart in diesem Jahr ist es noch nicht zu spät. Im Gegenteil, es kommen immer noch Ausbildungsplätze wieder neu auf den Markt, wenn Jugendlich oder Arbeitgeber in der Probezeit feststellen, dass sie oder der gewählte Beruf nicht zueinander passen. Jugendliche, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, bekommen Termine bei der Berufsberatung über die kostenfreien Service-Nummer 0800 4 5555 00. Arbeitgeber können über die Service-Nummer 0800 4 5555 20 Kontakt mit dem Arbeitgeber-Service aufnehmen.“ 


 


[1] Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.