Gesamtentwicklung
Insgesamt waren 15.831 Menschen arbeitslos, das waren 633 oder 3,8 Prozent weniger als im August 2023. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Minus von 288 oder 1,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 6,0 Prozent.
„Das Ende der Ferienzeit führt regelmäßig zu einer höheren Dynamik am Arbeitsmarkt und damit meist zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit“, so Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl.
So hätte unter anderem der Arbeitsmarkt für junge Menschen unter 25 Jahren wieder etwas Fahrt aufgenommen. Der Arbeitsmarktexperte geht davon aus, dass sich dieser positive Trend in der Jugendarbeitslosigkeit noch bis in den Herbst hinein fortsetzen wird. Denn viele junge Absolventen einer dualen Berufsausbildung könnten üblicherweise recht zügig ihre erste Anstellung als gut ausgebildete Fachkraft aufnehmen und sich nach einer kurzen Zeit des Übergangs aus der Arbeitslosigkeit abmelden.
„Die Berufsausbildung ist und bleibt für den Einstieg junger Menschen in ihr Berufsleben und für Unternehmen die wichtigste Säule bei der Fachkräftesicherung“, so Holtkötter weiter.
Holtkötter zeigt sich beim Blick auf die erhoffte weitere Herbstbelebung aber nur verhalten optimistisch. Denn die schwierigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, mit denen die Unternehmen seit Monaten zu kämpfen hätten, seien auch am Arbeitsmarkt zu spüren. Schon im Frühjahr hätten die Arbeitsagenturen die Erfahrung gemacht, dass die Zurückhaltung der Personalverantwortlichen bei der Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu weniger Bewegung und einer ernüchternden Dynamik am Arbeitsmarkt geführt hatte. Im Resultat fiel dann die Belebung am Arbeitsmarkt spürbar schwächer als in den Jahren zuvor aus.
Ausbildungsmarkt
Die Daten zum Ende des Ausbildungsjahres 2022/2023 werden im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Vertretern der Kammern am
06. November bekanntgegeben.
Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, sollten sich schnellstmöglich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit vor Ort wenden. Ein Termin kann auch telefonisch unter der Service-Rufnummer 02251 797979 per E-Mail ( Bruehl.Zukunftklarmachen@arbeitsagentur.de ) oder direkt über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch vereinbart werden.
Arbeitgeber, die noch Berufsausbildungsstellen melden möchten, wenden sich an den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit vor Ort, unter der Servicenummer: 0800 4 5555 20 (gebührenfrei vom Festnetz und vom Mobiltelefon). Alle Informationen auf www.arbeitsagentur.de
Konjunkturelle Kurzarbeit
Für den August 2023 (Daten für September liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im August weniger als drei Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im August 2022 waren es 11 (für 321 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für August 2023 auch weniger als drei Personen genannt.
*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.
Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann
Unterbeschäftigung
Insgesamt konnten 19.272 Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis zum Zähltag im September keiner regulären Beschäftigung nachgehen (sogenannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung mit 318 oder 1,6 Prozent unter dem Wert des Vormonats und um 14 oder 0,1 Prozent unter dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten ist weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis im September bei 7,3 anstatt bei 6,0 Prozent gelegen.
*) Der Begriff der Unterbeschäftigung erweitert den Begriff der Arbeitslosigkeit und bildet das Defizit an regulärer Beschäftigung umfassender ab. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (z.B. Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (z.B. Vorruhestandsähnliche Regelungen, Arbeitsunfähigkeit). Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher. Die ausgewiesenen Daten zur Unterbeschäftigung sind vorläufig und hochgerechnet.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 344 oder 6,3 Prozent weniger Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 5.102 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 19 oder 0,4 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet.
Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im September um 289 oder 2,6 Prozent gesunken. Aktuell sind 10.729 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 307 oder 2,8 Prozent gesunken.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen sank um 0,3 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 6,0 Prozent. Im September 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 6,2 Prozent.
Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen
Im September meldeten sich 3.006 Männer und Frauen arbeitslos, 286 oder 8,7 Prozent weniger als im Vormonat und 108 oder 3,5 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.039 das sind 155 oder 13,0 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: -22 oder -2,1 Prozent). Bis zum Zähltag im September meldeten sich insgesamt 829 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 22 oder 2,7 Prozent mehr gezählt (zum Vorjahr: +35 oder +4,4 Prozent).
Den im September arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 3.620 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 369 oder 11,4 Prozent mehr als im letzten Monat und 36 oder 1,0 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 976 Personen und damit 53 oder 5,2 Prozent weniger als im letzten Monat (-102 oder -9,5 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 1.190 Menschen (+399 oder +50,4 Prozent zum Vormonat; +251 oder +26,7 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.
Stellenangebote
Arbeitgeber meldeten im September 609 neue Arbeitsstellen, das waren 155 oder 20,3 Prozent weniger als im letzten Monat und 224 oder 26,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 4.172 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 139 oder 3,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 764 Stellen weniger (-15,5 Prozent).
Aktive Arbeitsmarktpolitik
1.688 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +329 oder +24,2 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies +468 oder +38,4 Prozent. 492 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (+69 oder +16,3 Prozent zum Vormonat, -248 oder -33,5 Prozent zum Vorjahresmonat), 373 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-13 oder -3,4 Prozent gegenüber Vormonat und -38 oder -9,2 Prozent zum Vorjahresmonat).