Gesamtentwicklung
Insgesamt waren 16.006 Menschen arbeitslos, das waren 175 oder 1,1 Prozent mehr als im September 2023. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Minus von 66 oder 0,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 6,1 Prozent.
„Leider hat sich der positive Trend aus dem September nicht fortgesetzt“, so Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl.
„In seiner Grundverfassung ist der Arbeitsmarkt zwar weiterhin stabil, aber an den aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigt sich, dass die schwache Konjunktur ihre Spuren hinterlässt.“, so Holtkötter weiter.
Neben der derzeit schwächeren konjunkturellen Lage spüre man auch die strukturellen Herausforderungen immer deutlicher. Die Unternehmen spürten laut des Arbeitsmarktexperten zunehmend die Engpässe bei qualifizierten Fachkräften. „58 Prozent der rund 4.000 Stellen bei uns für den Rhein-Erft-Kreis gemeldeten Stellen sind für Fachkräfte ausgeschrieben. Gleichzeitig verfügen aber 8.802 arbeitslose Menschen – das sind rund 55 Prozent - nicht über eine für diese Stellen erforderliche Qualifikation.“ Für Holtkötter ist es daher klar, dass die Investitionen in die Qualifizierung dieser Menschen unabdingbar sind: „Wir können es uns nicht leisten, die vorhandenen Fachkräfte-Potenziale nicht zu nutzen.
Im Oktober stieg die Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Weiterbildungskursen um 9,4 Prozent oder 161 Menschen auf derzeit 1.882 Personen. Das seien über 36,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. „Es entscheiden sich zunehmend mehr Menschen für eine Weiterbildung. Viele von ihnen werden die Programme als Fachkraft verlassen. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung und ein gutes Signal.“
Ausbildungsmarkt
Die Daten zum Ende des Ausbildungsjahres 2022/2023 werden im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Vertretern der Kammern am
06. November bekanntgegeben.
Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, sollten sich schnellstmöglich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit vor Ort wenden. Ein Termin kann auch telefonisch unter der Service-Rufnummer 02251 797979 per E-Mail ( Bruehl.Zukunftklarmachen@arbeitsagentur.de ) oder direkt über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch vereinbart werden.
Arbeitgeber, die noch Berufsausbildungsstellen melden möchten, wenden sich an den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit vor Ort, unter der Servicenummer: 0800 4 5555 20 (gebührenfrei vom Festnetz und vom Mobiltelefon). Alle Informationen auf www.arbeitsagentur.de
Konjunkturelle Kurzarbeit
Für den September 2023 (Daten für Oktober liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im September sechs Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im September 2022 waren es acht (für 15 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für September 2023 insgesamt 155 Personen genannt.
*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.
Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann
Unterbeschäftigung
Insgesamt konnten 19.499 Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis zum Zähltag im Oktober keiner regulären Beschäftigung nachgehen (sogenannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung mit 196 oder 1,0 Prozent über dem Wert des Vormonats und um 153 oder 0,8 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten ist weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis im Oktober bei 7,4 anstatt bei 6,1 Prozent gelegen.
*) Der Begriff der Unterbeschäftigung erweitert den Begriff der Arbeitslosigkeit und bildet das Defizit an regulärer Beschäftigung umfassender ab. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (z.B. Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (z.B. Vorruhestandsähnliche Regelungen, Arbeitsunfähigkeit). Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher. Die ausgewiesenen Daten zur Unterbeschäftigung sind vorläufig und hochgerechnet.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 262 oder 5,1 Prozent mehr Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 5.364 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 220 oder 4,3 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet.
Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im Oktober um 87 oder 0,8 Prozent gesunken. Aktuell sind 10.642 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 286 oder 2,6 Prozent gesunken.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen sank um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 6,1 Prozent. Im Oktober 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 6,2 Prozent.
Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen
Im Oktober meldeten sich 3.330 Männer und Frauen arbeitslos, 324 oder 10,8 Prozent mehr als im Vormonat und 238 oder 7,7 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.196 das sind 157 oder 15,1 Prozent mehr als im Vormonat (zum Vorjahr: keine Veränderung). Bis zum Zähltag im Oktober meldeten sich insgesamt 1.031 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 202 oder 24,4 Prozent mehr gezählt (zum Vorjahr: +285 oder +38,2 Prozent).
Den im Oktober arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 3.164 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 456 oder 12,6 Prozent mehr als im letzten Monat und 44 oder 1,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 885 Personen und damit 91 oder 9,3 Prozent weniger als im letzten Monat (-53 oder -5,7 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 904 Menschen (-286 oder -24,0 Prozent zum Vormonat; +87 oder +10,6 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.
Stellenangebote
Arbeitgeber meldeten im Oktober 516 neue Arbeitsstellen, das waren 93 oder 15,3 Prozent weniger als im letzten Monat und 236 oder 31,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 4.070 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 102 oder 2,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 804 Stellen weniger (-16,5 Prozent).
Aktive Arbeitsmarktpolitik
1.882 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +161 oder +9,4 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies +499 oder +36,1 Prozent. 497 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (-27 oder -5,2 Prozent zum Vormonat, -246 oder -33,1 Prozent zum Vorjahresmonat), 364 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-25 oder -6,4 Prozent gegenüber Vormonat und -34 oder -8,5 Prozent zum Vorjahresmonat).