Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis Ende November 2023

Arbeitslosenzahlen spürbar gesunken

Ende November waren 15.740 Menschen aus den Rhein-Erft-Kreis arbeitslos.
Das sind 266 oder 1,7 Prozent weniger als im Oktober 2023

Die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis sank um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 6,0 Prozent

2.946 Zugänge in Arbeitslosigkeit
Zum Vormonat 384 oder 11,5 Prozent weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit.     
1.099 Zugänge erfolgten aus Erwerbstätigkeit (-97 oder -8,1 Prozent zum Vormonat)

3.211 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit
Plus 47 oder +1,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 934 Menschen begannen eine Erwerbstätigkeit (+49 oder +5,5 Prozent zum Vormonat)

Zahl der neu gemeldeten Stellen gesunken
Der Agentur für Arbeit wurden im November 485 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis gemeldet, das sind 31 oder 6,0 Prozent weniger Stellen als im Vormonat und 327 oder 40,3 Prozent weniger als im November 2022.

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 44

Gesamtentwicklung

 

Insgesamt waren 15.740 Menschen arbeitslos, das waren 266 oder 1,7 Prozent weniger als im Oktober 2023. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Minus von 18 oder 0,1 Prozent nur leicht unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 6,0 Prozent.

 

Die Unternehmen im Rhein-Erft-Kreis beweisen Kontinuität und tun gut daran, ihre Belegschaft zu halten. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen bleibt der Arbeitsmarkt stabil und Dank der bisher milden Temperaturen blieben auch die Beschäftigungseinschränkungen in den witterungsbedingten Branchen aus.“, kommentiert Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl.

 „Am 3. Dezember ist der internationale Tag der Menschen mit einer Behinderung, deshalb möchte ich diese Personengruppe heute etwas genauer beleuchten“, so Holtkötter.

Im gleitenden Jahreswert waren im Oktober 1.270 schwerbehinderte Menschen im Rhein-Erft-Kreis arbeitslos gemeldet. Immerhin sind dies 7,9 Prozent aller Arbeitslosen. Rund die Hälfte der Menschen mit Behinderung, die arbeitslos gemeldet sind, bringen eine abgeschlossene Berufsausbildung mit. Sie sind gut qualifizierte Fachkräfte.

„Den Betrieben fällt es immer noch schwer, Menschen mit einem Handicap eine Chance zu geben. Dabei sind es häufig Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die über eine reiche berufliche Erfahrung verfügen und es gibt vielerlei Unterstützungsangebote – auch von der Agentur für Arbeit. Es reicht von „A“ wie Arbeitsplatzausstattung über „B“ wie Beratung bis zu „Z“ wie Zuschuss bei der Einstellung“, wirbt Holtkötter.

 

Konjunkturelle Kurzarbeit

Für den Oktober 2023 (Daten für November liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Oktober fünf Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im Oktober 2022 waren es 16 (für 90 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für Oktober 2023 insgesamt 87 Personen genannt.

*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.

Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann 

Unterbeschäftigung

Insgesamt konnten 19.332 Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis zum Zähltag im November keiner regulären Beschäftigung nachgehen (sogenannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung mit 140 oder 0,7 Prozent unter dem Wert des Vormonats und um 106 oder 0,6 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten ist weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis im Oktober bei 7,3 anstatt bei 6,0 Prozent gelegen.

*) Der Begriff der Unterbeschäftigung erweitert den Begriff der Arbeitslosigkeit und bildet das Defizit an regulärer Beschäftigung umfassender ab. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (z.B. Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (z.B. Vorruhestandsähnliche Regelungen, Arbeitsunfähigkeit). Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher. Die ausgewiesenen Daten zur Unterbeschäftigung sind vorläufig und hochgerechnet.

 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 30 oder 0,6 Prozent weniger Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 5.334 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 353 oder 7,1 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet.

Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im November um 236 oder 2,2 Prozent gesunken. Aktuell sind 10.406 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 371 oder 3,4 Prozent gesunken.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen sank um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 6,0 Prozent. Im November 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 6,1 Prozent.

 

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen

Im November meldeten sich 2.946 Männer und Frauen arbeitslos, 384 oder 11,5 Prozent weniger als im Vormonat und 29 oder 1,0 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.099 das sind 97 oder 8,1 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: +108 oder 10,9 Prozent). Bis zum Zähltag im November meldeten sich insgesamt 713 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 318 oder 30,8 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: +4 oder +0,6 Prozent).

Den im November arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 3.211 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 47 oder 1,5 Prozent mehr als im letzten Monat und 7 oder 0,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 934 Personen und damit 49 oder 5,5 Prozent mehr als im letzten Monat (+98 oder +11,7 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 886 Menschen (-18 oder -2,0 Prozent zum Vormonat; +39 oder +4,6 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.

Stellenangebote

Arbeitgeber meldeten im November 485 neue Arbeitsstellen, das waren 31 oder 6,0 Prozent weniger als im letzten Monat und 327 oder 40,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 3.899 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 171 oder 4,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 898 Stellen weniger (-18,7 Prozent).

Aktive Arbeitsmarktpolitik

1.008 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, -703 oder -41,1 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies +429 oder -29,9 Prozent. 507 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (+6 oder +1,2 Prozent zum Vormonat, -265 oder -34,3 Prozent zum Vorjahresmonat), 378 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (+5 oder +1,3 Prozent gegenüber Vormonat und -32 oder -7,8 Prozent zum Vorjahresmonat).