Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis Ende Dezember 2023

Arbeitslosenzahlen weiter spürbar gesunken

Ende Dezember waren 15.428 Menschen aus den Rhein-Erft-Kreis arbeitslos.
Das sind 312 oder 2,0 Prozent weniger als im November 2023

Die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis sank um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 5,9 Prozent

2.756 Zugänge in Arbeitslosigkeit
Zum Vormonat 190 oder 6,4 Prozent weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit.     
1.061 Zugänge erfolgten aus Erwerbstätigkeit (-38 oder -3,5 Prozent zum Vormonat)

3.065 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit
Minus 146 oder -4,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 845 Menschen begannen eine Erwerbstätigkeit (-89 oder -9,5 Prozent zum Vormonat)

Zahl der neu gemeldeten Stellen gestiegen
Der Agentur für Arbeit wurden im Dezember 541 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis gemeldet, das sind 56 oder 11,5 Prozent mehr Stellen als im Vormonat und 144 oder 21,0 Prozent weniger als im Dezember 2022.

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 1

Gesamtentwicklung

Insgesamt waren 15.428 Menschen arbeitslos, das waren 312 oder 2,0 Prozent weniger als im November 2023. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Minus von 5 oder 0,0 Prozent nur leicht unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 5,9 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember erneut gesunken. Die Frauen im Rhein-Erft-Kreis profitierten deutlicher von dem Rückgang der Arbeitslosigkeit als die Männer. Hier sank die Zahl der Arbeitslosen gerade um 67 oder 0,8 Prozent, während die Arbeitslosigkeit der Frauen um 245 oder 3,4 Prozent sank. „Frauen suchen häufiger eine Beschäftigung in Dienstleistungsberufen und finden hier – aktuell zum Beispiel im Handel - häufiger eine neue Arbeitsstelle. Männer arbeiten dagegen häufig im produzierenden Bereich. Doch gerade das produzierende Gewerbe reagiert sensibler auf eine schwächelnde Konjunktur, was sich schneller auch auf die Nachfrage nach Arbeitskräften auswirkt“, kommentiert Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl. Viele Unternehmen warten aktuell mit der Einstellung neuer Mitarbeitenden. „Trotz der Zurückhaltung bei der Einstellung und verhaltener Meldungen von offenen Stellen – wer eine qualifizierende Ausbildung hat, bleibt am Arbeitsmarkt begehrt. Die Wirtschaft braucht auch in konjunkturell angespannten Zeiten dringend Fachkräfte. Daher kann ich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nur ans Herz legen, sich die berufliche Weiterentwicklung mit auf die Liste der guten Vorsätze für 2024 zu setzen“, so Holtkötter weiter.

Die Jahresbilanz zum Arbeitsmarkt 2023 und eine Aussicht auf das Jahr 2024 gibt die Agentur für Arbeit gemeinsam mit dem Jobcenter im Rahmen der traditionellen Jahrespressekonferenz am 17. Januar 2024 bekannt.

 Konjunkturelle Kurzarbeit

Für den November 2023 (Daten für Dezember liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im November weniger als drei Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im November 2022 waren es 22 (für 154 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für November 2023 wurden auch weniger als drei Personen genannt.

*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.

Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann 

Unterbeschäftigung

Insgesamt konnten 19.151 Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis zum Zähltag im Dezember keiner regulären Beschäftigung nachgehen (sogenannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung mit 136 oder 0,7 Prozent unter dem Wert des Vormonats und um 129 oder 0,7 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten ist weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis im Dezember bei 7,2 anstatt bei 5,9 Prozent gelegen.

*) Der Begriff der Unterbeschäftigung erweitert den Begriff der Arbeitslosigkeit und bildet das Defizit an regulärer Beschäftigung umfassender ab. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (z.B. Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (z.B. Vorruhestandsähnliche Regelungen, Arbeitsunfähigkeit). Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher. Die ausgewiesenen Daten zur Unterbeschäftigung sind vorläufig und hochgerechnet.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 55 oder 1,0 Prozent weniger Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 5.279 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 418 oder 8,6 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet.

Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im Dezember um 257 oder 2,5 Prozent gesunken. Aktuell sind 10.149 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 423 oder 4,0 Prozent gesunken.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen sank um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 5,9 Prozent. Im Dezember 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 5,8 Prozent.

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen

Im Dezember meldeten sich 2.756 Männer und Frauen arbeitslos, 190 oder 6,4 Prozent weniger als im Vormonat und 47 oder 1,7 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.061 das sind 38 oder 3,5 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: +86 oder 8,8 Prozent). Bis zum Zähltag im Dezember meldeten sich insgesamt 621 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 92 oder 12,9 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: -58 oder -8,5 Prozent).

Den im Dezember arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 3.065 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 146 oder 4,5 Prozent weniger als im letzten Monat und 60 oder 1,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 845 Personen und damit 89 oder 9,5 Prozent weniger als im letzten Monat (+19 oder +2,3 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 700 Menschen (-186 oder -21,0 Prozent zum Vormonat; -46 oder -6,2 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.

Stellenangebote

Arbeitgeber meldeten im Dezember 541 neue Arbeitsstellen, das waren 56 oder 11,5 Prozent mehr als im letzten Monat aber 144 oder 21,0 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 3.834 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 65 oder 1,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 729 Stellen weniger (-16,0 Prozent).

Aktive Arbeitsmarktpolitik

946 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +7 oder +0,7 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies -495 oder -34,4 Prozent. 533 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (+27 oder +5,3 Prozent zum Vormonat, -230 oder -30,1 Prozent zum Vorjahresmonat), 378 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-5 oder -1,3 Prozent gegenüber Vormonat und -22 oder -5,5 Prozent zum Vorjahresmonat).