Der Arbeitsmarkt im Kreis Euskirchen Ende Dezember 2023

Arbeitslosenzahlen weiter gestiegen

Ende Dezember waren 6.095 Menschen aus den Kreis Euskirchen arbeitslos.
Das sind 89 oder 1,5 Prozent mehr als im November 2023

Die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen blieb unverändert und liegt damit weiterhin bei 5,7 Prozent

1.062 Zugänge in Arbeitslosigkeit
Zum Vormonat 55 oder 4,9 Prozent weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit.     
413 Zugänge erfolgten aus Erwerbstätigkeit (-40 oder -8,8 Prozent zum Vormonat)

988 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit
Minus 99 oder -9,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 299 Menschen begannen eine Erwerbstätigkeit (-47 oder -13,6 Prozent zum Vormonat)

Zahl der neu gemeldeten Stellen gestiegen
Der Agentur für Arbeit wurden im Dezember 303 Arbeitsstellen aus dem Kreis Euskirchen gemeldet, das sind 30 oder 11,0 Prozent mehr Stellen als im Vormonat und 97 oder 24,3 Prozent weniger als im Dezember 2022.

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 2

Gesamtentwicklung

Insgesamt waren 6.095 Menschen arbeitslos, das waren 89 oder 1,5 Prozent mehr als im November 2023. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 479 oder 8,5 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert und liegt damit weiterhin bei 5,7 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember erneut gestiegen. Hauptsächlich waren die Männer im Kreis Euskirchen von diesem Anstieg betroffen. Hier stieg die Zahl der Arbeitslosen um 83 oder 2,6 Prozent, während die Arbeitslosigkeit der Frauen lediglich um 6 oder 0,2 Prozent stieg. „Frauen suchen häufiger eine Beschäftigung in Dienstleistungsberufen und finden hier – aktuell zum Beispiel im Handel - häufiger eine neue Arbeitsstelle. Männer arbeiten dagegen häufig im produzierenden Bereich. Doch gerade das produzierende Gewerbe reagiert sensibler auf eine schwächelnde Konjunktur, was sich schneller auch auf die Nachfrage nach Arbeitskräften auswirkt“, kommentiert Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl. Viele Unternehmen warten aktuell mit der Einstellung neuer Mitarbeitenden. „Trotz der Zurückhaltung bei der Einstellung und verhaltener Meldungen von offenen Stellen – wer eine qualifizierende Ausbildung hat, bleibt am Arbeitsmarkt begehrt. Die Wirtschaft braucht auch in konjunkturell angespannten Zeiten dringend Fachkräfte. Daher kann ich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nur ans Herz legen, sich die Berufliche Weiterentwicklung mit auf die Liste der guten Vorsätze für 2024 zu setzen.“, so Holtkötter weiter.

Die Jahresbilanz zum Arbeitsmarkt 2023 und eine Aussicht auf das Jahr 2024 gibt die Agentur für Arbeit gemeinsam mit dem Jobcenter EU aktiv im Rahmen der traditionellen Jahrespressekonferenz am 17. Januar 2024 bekannt.

 Konjunkturelle Kurzarbeit

Für den November 2023 (Daten für Dezember liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im November weniger als drei Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen Kurzarbeit an. Im November 2022 waren es 15 (für 242 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für November 2023 wurden auch weniger als drei Personen genannt.

*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.

Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann 

Unterbeschäftigung

Insgesamt konnten 7.198 Menschen aus dem Kreis Euskirchen zum Zähltag im Dezember keiner regulären Beschäftigung nachgehen (sogenannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung mit 88 oder 1,2 Prozent unter dem Wert des Vormonats und um 399 oder 5,9 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten ist weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen im Dezember bei 6,7 anstatt bei 5,7 Prozent gelegen.

*) Der Begriff der Unterbeschäftigung erweitert den Begriff der Arbeitslosigkeit und bildet das Defizit an regulärer Beschäftigung umfassender ab. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (z.B. Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (z.B. Vorruhestandsähnliche Regelungen, Arbeitsunfähigkeit). Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher. Die ausgewiesenen Daten zur Unterbeschäftigung sind vorläufig und hochgerechnet.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 57 oder 2,7 Prozent mehr Arbeitslose aus dem Kreis Euskirchen gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 2.191 Kunden aus dem Kreis Euskirchen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 155 oder 7,6 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet.

Die Zahl der vom Jobcenter EU-aktiv (gemeinsame Einrichtung des Kreises Euskirchen und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im Dezember um 32 oder 0,8 Prozent gestiegen. Aktuell sind 3.904 Frauen und Männer beim Jobcenter EU-aktiv arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 324 oder 9,1 Prozent gestiegen.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen blieb unverändert und beträgt damit weiterhin 5,7 Prozent. Im Dezember 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen 5,3 Prozent.

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen

Im Dezember meldeten sich 1.062 Männer und Frauen arbeitslos, 55 oder 4,9 Prozent weniger als im Vormonat und 56 oder 5,6 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 413 das sind 40 oder 8,8 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: +28 oder +7,3 Prozent). Bis zum Zähltag im Dezember meldeten sich insgesamt 256 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 3 oder 1,2 Prozent mehr gezählt (zum Vorjahr: +13 oder +5,3 Prozent).

Den im Dezember arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 988 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 99 oder 9,1 Prozent weniger als im letzten Monat und 125 oder 11,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 299 Personen und damit 47 oder 13,6 Prozent weniger als im letzten Monat (+15 oder +5,3 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 215 Menschen (-34 oder -13,7 Prozent zum Vormonat; -50 oder -18,9 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.

Stellenangebote

Arbeitgeber meldeten im Dezember 303 neue Arbeitsstellen, das waren 30 oder 11,0 Prozent mehr als im letzten Monat aber 97 oder 24,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 1.920 Arbeitsstellen aus dem Kreis Euskirchen im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 60 oder 3,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 130 Stellen weniger (-6,3 Prozent).

Aktive Arbeitsmarktpolitik

365 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, -14 oder

 -3,7 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies +10 oder +2,8 Prozent. 204 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (+40 oder +24,4 Prozent zum Vormonat, +7 oder +3,6 Prozent zum Vorjahresmonat), 139 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-2 oder -1,4 Prozent gegenüber Vormonat und -18 oder -14,9 Prozent zum Vorjahresmonat).