Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis Ende Juni 2024

Insgesamt waren 16.354 Menschen arbeitslos, das waren 167 oder 1,0 Prozent mehr als im Mai 2024. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 240 oder 1,5 Prozent leicht über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit bei 6,2 Prozent.

28.06.2024 | Presseinfo Nr. 28

Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis  Ende Juni 2024

•Arbeitslosenzahlen gestiegen

•Ende Juni waren 16.354 Menschen aus den Rhein-Erft-Kreis arbeitslos. Das sind 167 oder 1,0 Prozent mehr als im Mai 2024

•Die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 6,2 Prozent 

•3.046 Zugänge in Arbeitslosigkeit

Zum Vormonat 80 oder 2,6 Prozent weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit.     

1.011 Zugänge erfolgten aus Erwerbstätigkeit (-122 oder -10,8 Prozent zum Vormonat)

•2.867 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit 

Minus 403 oder -12,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 790 Menschen begannen eine Erwerbstätigkeit (-75 oder -8,7 Prozent zum Vormonat)

•Zahl der neu gemeldeten Stellen gesunken

Der Agentur für Arbeit wurden im Juni 479 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis gemeldet, das sind 93 oder 16,3 Prozent weniger Stellen als im Vormonat und 142 oder 22,9 Prozent weniger als im Juni 2023.

 

Gesamtentwicklung

 

Insgesamt waren 16.354 Menschen arbeitslos, das waren 167 oder 1,0 Prozent mehr als im Mai 2024. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 240 oder 1,5 Prozent leicht über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit bei 6,2 Prozent.

 

„Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis hat sich im Juni nicht fortgesetzt und ist damit weiter stark geprägt von der schwachen konjunkturellen Lage in der Wirtschaft“, sagte Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Brühl. „Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen ist durch die schwierige wirtschaftliche Lage deutlich gehemmt. Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die einen neuen Job suchen, ist diese spürbare Zurückhaltung bei den Neueinstellungen eine große Herausforderung. In diesem Monat konnten 75 oder 8,7 Prozent weniger Menschen als im Mai eine neue Stelle antreten“. 

Unternehmen stellten zwar nach wie vor ein, die Zahl der neu gemeldeten Stellen sei jedoch auf deutlich niedrigeren Niveau als zum Beispiel während der Job-Boom Jahre bis 2019 oder auch nach dem Ende der Corona-Pandemie, als viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber Einstellungen nachholten, die zuvor aufgeschoben worden waren. „In diesem Jahr wurden bisher rund 500 Stellen weniger gemeldet als im ersten Halbjahr 2023“, so Holtkötter weiter. 

„Ein deutlich höheres Risiko ihre Beschäftigung zu verlieren oder längere Zeit arbeitslos zu bleiben, haben vor allem für Menschen ohne Ausbildung. Ihnen fällt es deutlich schwerer, einen neuen Job zu finden. Menschen mit einer qualifizierten beruflichen oder akademischen Ausbildung haben es da leichter. Viele gute Fachkräfte, die ihre Anstellung verloren haben, finden meist nach kurzer Zeit eine neue Arbeitsstelle“, so Holtkötter weiter. Das gelte branchenübergreifend. Fachkräfte würden überall gesucht, besonders in den Gesundheitsberufen, viele auch im Handwerk und dem sogenannten Baunebengewerken, jedoch auch in Branchen wie dem verarbeitenden Gewerbe oder im Handel, die stärker als andere von der konjunkturellen Schwäche betroffen wären.

 

Ausbildungsmarkt

Anders als der etwas lahmende Arbeitsmarkt sieht es laut des Arbeitsmarktexperten derzeit auf dem Ausbildungsmarkt aus. Hier tue sich noch einiges. „Bei der Arbeitsagentur läuft die Vermittlung der freien Ausbildungsstellen auf Hochtouren. „Mit einem unterschriebenen Ausbildungsvertrag lassen sich die Sommerferien viel besser genießen und gibt sowohl den Ausbildungsbetrieben als auch den Jugendlichen eine große Sicherheit. Jugendliche, die jetzt noch keine Zusage haben, sollten unbedingt handeln, nachhaken, weiter bewerben und gegebenenfalls eine Alternative zum Wunschberuf in Betracht zu ziehen.“ 

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich 2.147 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 224 mehr als im Vorjahreszeitraum (+12%). Zugleich gab es 1.883 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 32 (–2%). Ende Juni waren 755 Bewerber noch unversorgt und 970 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es mehr unversorgte Bewerber (+66 oder +10%), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war kleiner (–148 oder –13%).

 

Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit und Berater*innen der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer unterstützen Ausbildungs-suchende in den Sommerferien auch an offenen Beratungstagen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Die offenen Beratungstage finden statt:

Donnerstags in den Ferien

09:00-15.00 Uhr

06.08.2024

13:00-16:00 Uhr

08.08.2024

09:00-14:00 Uhr

Offene Sprechstunde

der Berufsberatung

in den Arbeitsagenturen Brühl & Bergheim

KarlsBad Brühl

Kurfürstenstraße 40

in Brühl

Berufsbildungszentrum

(BZE)

In den Erken 7

in Euskirchen

 

Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, sollten sich schnellstmöglich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit vor Ort wenden. Ein Termin kann auch telefonisch unter der Service-Rufnummer 02251 797979 per E-Mail 

( Bruehl.Zukunftklarmachen@arbeitsagentur.de ) oder direkt über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch vereinbart werden. 

 

Arbeitgeber, die noch Berufsausbildungsstellen melden möchten, wenden sich an den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit vor Ort, unter der Servicenummer: 0800 4 5555 20 (gebührenfrei vom Festnetz und vom Mobiltelefon). Alle Informationen auf www.arbeitsagentur.de

 

Konjunkturelle Kurzarbeit

Für den Mai 2024 (Daten für Juni liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Mai 5 Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im Mai 2023 waren es 7 (für 22 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für Mai 2024 insgesamt 39 Personen genannt.

*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.

Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 205 oder 3,6 Prozent mehr Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 5.978 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 784 oder 15,1 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet. 

Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im Juni um 38 oder 0,4 Prozent gesunken. Aktuell sind 10.376 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 544 oder 5,0 Prozent gesunken.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 6,2 Prozent. Im Juni 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 6,1 Prozent. 

 

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen 

Im Juni meldeten sich 3.046 Männer und Frauen arbeitslos, 80 oder 2,6 Prozent weniger als im Vormonat und 132 oder 4,5 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.011 das sind 122 oder 10,8 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: +56 oder +5,9 Prozent). Bis zum Zähltag im Juni meldeten sich insgesamt 926 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 165 oder 21,7 Prozent mehr gezählt (zum Vorjahr: +77 oder +9,1 Prozent).

Den im Juni arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 2.867 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 403 oder 12,3 Prozent weniger als im letzten Monat und 159 oder 5,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 790 Personen und damit 75 oder 8,7 Prozent weniger als im letzten Monat (-28 oder -3,4 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 761 Menschen (-169 oder -18,2 Prozent zum Vormonat; +60 oder +8,6 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme. 

Stellenangebote 

Arbeitgeber meldeten im Juni 479 neue Arbeitsstellen, das waren 93 oder 16,3 Prozent weniger als im letzten Monat und 142 oder 22,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 3.723 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 102 oder 2,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 597 Stellen weniger (-13,8 Prozent). 

Aktive Arbeitsmarktpolitik

869 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +11 oder +1,3 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies -569 oder -39,6 Prozent. 657 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (+100 oder +18,0 Prozent zum Vormonat, -11 oder -1,6 Prozent zum Vorjahresmonat), 367 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (+7 oder +1,9 Prozent gegenüber Vormonat und -42 oder -10,3 Prozent zum Vorjahresmonat).