Landkreis Celle: #Ausbildungklarmachen - Arbeitsagenturen unterstützen Jugendliche und Betriebe

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 60

Mit dem 1. August starten bereits junge Frauen und Männer in einen neuen Lebensabschnitt: die Ausbildung. Doch auch in den kommenden Wochen und Monaten werden noch Ausbildungsverträge geschlossen und ein Einstieg in die Ausbildung ist möglich, daher ist es aus Sicht der Agentur für Arbeit noch zu früh, eine Bilanz zu ziehen. Mit Stand Juli waren in Stadt und Landkreis Celle mehr als 330 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig verzeichneten die Arbeitsagenturen in der Region mehr als 380 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber. 

Sven Rodewald, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Celle, appelliert an Unternehmen, Ausbildungskapazitäten zu prüfen: „Uns ist bewusst, dass die Konjunkturentwicklung Unternehmen auf Sicht fahren und vorsichtiger in Punkto Ausbildung agieren lässt. Jedoch bedeutet Ausbildung eine Investition in die Zukunft, die jetzt getätigt werden muss, denn der demografische Wandel wird in den kommenden Jahren die Auszubildendensuche noch herausfordernder gestalten“. Unternehmen, die kurzentschlossen noch eine Nachwuchskraft suchen oder ihr Kontingent aufstocken wollen, finden beim örtlichen Arbeitgeber-Service Unterstützung. Die Ansprechpersonen helfen auch weiter, wenn es um die Assistierte Ausbildung als eine Art Stützunterricht geht, weil beispielsweise die Schulnoten einen erfolgreichen Einstieg in die Ausbildung oder deren Abschluss gefährdet. So kann auch die Ausbildung eines vielleicht auf dem Papier nicht als Top-Kandidat wirkenden Jugendlichen gelingen.

Jungen Menschen rät der Agenturchef über den Tellerrand zu schauen und so ihre Chancen zu erhöhen. Oftmals halten junge Berufsstarterinnen und Berufsstarter am vermeintlichen Traumberuf fest, könnten aber in anderen,  ähnlichen Berufen aussichtsreiche Bewerbungen starten. Wer seine Ausbildungssuche noch nicht erfolgreich abschließen konnte, sollte den Kontakt zur Berufsberatung halten. Nicht zuletzt können neue Förderinstrumente den Berufseinstieg erleichtern, denn der Ausbildungsmarkt endet nicht an Landkreisgrenzen und gerade in der Frage Pendeln oder Umzug kann der neue Mobilitätszuschuss für junge Menschen eine Antwort sein. Berufsstarterinnen und Berufsstarter, die länger als zwei Stunden täglich hin und zurück zur betrieblichen Ausbildungsstelle benötigen oder gar umziehen müssen, können im ersten Lehrjahr einen monatlichen Zuschuss erhalten. 

An junge Menschen richtet sich auch das Berufsorientierungspraktikum (BOP), das ab 1. April neu ist. In Frage kommt es für Jugendliche, die sich für eine Ausbildung interessieren, die Vollschulzeitpflicht erfüllt haben, nicht mehr zur Schule gehen und bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter gemeldet sind. Sie können in einem ein- bis maximal sechswöchigen Praktikum Ausbildungsluft schnuppern. Zeit und Inhalt sprechen Jugendliche und Betrieb miteinander ab. Die Fahrkosten werden durch die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter übernommen. Den Antrag auf ein BOP können nur Jugendliche stellen. Weitere Informationen zum Zuschuss und zum Praktikum gibt es hier: www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen

Mit Stand Juli waren bei der Arbeitsagentur im Landkreis Celle 381 junge Menschen ohne Ausbildungsvertrag gemeldet. Seit Oktober hatten insgesamt 1.128 Bewerberinnen und Bewerber die örtlichen Agenturen für Arbeit aufgesucht und damit 43 Jugendliche (3,7 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber standen 907 gemeldete Ausbildungsstellen, von denen im Juli noch 334 unbesetzt waren. Die Stellenseite verzeichnete seit Oktober ein Minus um 182 Ausbildungsstellen (16,7 Prozent) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 

Kontaktmöglichkeiten für Jugendliche:

Kostenfreie Servicenummer: 0800 4 5555 00 

Internet: www.arbeitsagentur.de/bildung

Kontaktmöglichkeiten für Unternehmen:

Kostenfreie Servicenummer: 0800 4 5555 20

Internet: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/celle/unternehmen